Re: Na die Freikirchen sind aber auch nicht ohne...
Geschrieben von Weltfremder am 19. April 2003 11:12:06:
Als Antwort auf: Re: Na die Freikirchen sind aber auch nicht ohne... geschrieben von Madman am 19. April 2003 10:42:58:
>Die Sündenvergebung ist ein großartiges Geschenk Gottes, da hast du Recht. Die Beichte allerdings ist eine von Menschen erfundenes Kontrollinstrument.
>Sünden vergibt nur Jesus, wenn wir die Sünden Jesus bekennen. Kein Priester und das beten von Rosenkränzen können das erreichen.
>Kein Mensch, auch wenn er sich Priester nennt, sich schöne Kleider anzieht und die Menschen um sich herum mit Weihrauch betört, kann Sünden vergeben.
>Augenwischerei
>>Die Beichte ist kein Kontrollinstrument und noch viel weniger eine Strafe. Sie ist ein großartiges Geschenk Gottes, ein heiliges Sakrament, daß der Herr in seiner unermeßlichen Barmherzigkeit selbst eingesetzt hat. Welche Wohltat ist sie! Nach dem Empfang des Bußsakraments (und man sollte es einmal die Woche empfangen) fühlt man sich pudelwohl.
>>Herzlichst,
>>HubertIch denke, dass die katholische Beichte ihre gute und ihre schlechte Seite hat.
Die Sünden kann der Mensch nicht vergeben - auch der vollendetste nicht. Und die Sünde ungeschehen machen, was eigentliche Vergebung sein müsste, da das Nicht-Ankreiden des Anderen uns schon von Gott als Gebot gegeben wurde, kann selbst Gott nicht ohne einen gewaltigen Eingriff in die Ordnung - bei näherer Beschauung praktisch unmöglich.
Nichtsdestotrotz kommt die Beichte dem Gläubigen dennoch zugute insofern, dass er sich seine Sünden deutlich vorführt und wenigstens einem anderen Menschen mitteilt. Es ist eine Gelegenheit sich selbst besser zu erkennen.
Vergeben kann der Herr Pastor sie allerdings wirklich nicht - nur freundlichst beistehen mit Rat und Tat, so er redlich ist.
Dass die Beichte für die Machtinstitution Kirche ein hervorragendes Geheimdienstinstrument gewesen sein muss und vielerorts vielleicht auch heute noch ist, steht wohl außer Frage (insofern der Beichteabnehmende nicht lauteren Sinnes ist, was wohl durchaus desöfteren der Fall sein wird). Allein für das Heil des Gläubigen dürfte das wenig oder nichts zur Sache tun, denn diejenigen Menschen, die innerhalb und außerhalb der Kirche nach weltlicher Macht gieren, sind von der inneren Lebensvollendung noch weit entfernt. Und dem nach der Lebensvollendung Strebenden, dürften all diese weltlichen Konstrukte wohl egal sein, denn er sucht ein Leben im Inneren und nicht mehr im Äußeren.Wie gesagt: unser Begriff von Sünde ist heute ein rein moralischer und die Moral menutzen wir zur Festigung der eigenen Ehre. Dabei sollte die Moral nur ein Instrument zur Vermeidung der Sünde sein. Von weitaus höherer Perspektive muss wohl die moralische Wertung bei der Betrachtung einer Tat entfallen.
GEJ 4,57: »Ich sage dir nun noch mehr, Zinka! Soviel du je von deiner Jugend an auf dieser Erde gedacht, gesprochen und getan hast, und was du auch in deiner vordieserdlichen Seelenexistenz gedacht, geredet und getan hast, das alles ist aufgezeichnet im Buche des Lebens; davon trägst du ein Exemplar im Haupte deiner Seele, das ganz große Exemplar aber ruhet stets offen und weit aufgeschlagen vor Gott. Wenn du vollendet sein wirst, so wie ich nun vollendet vor Gott stehe, so wirst du alle deine Gedanken, Reden und Taten getreust wiederfinden. An dem, was gut war, wirst du natürlich eine große Freude haben; was aber nicht war in der guten Ordnung, daran wirst du zwar keine Freude haben, aber als ein vollendeter Mensch auch keine Trauer. Denn du wirst daraus die großen Erbarmungen und weisen Führungen Gottes erkennen, und das wird dich stärken in der reinen Liebe zu Gott und in aller Geduld gegenüber allen jenen armen, noch unvollendeten Brüder, die Gott der Herr deiner Führung anvertrauen wird, sei es in dieser oder auch in einer andern Welt.«