N: Ex-Präsident Kostunica wegen Djingic-Mord unter Druck

Geschrieben von Freiwild am 10. April 2003 13:58:22:

Als Antwort auf: N: Ein hochrangiger Toter vor Djingic geschrieben von Freiwild am 10. April 2003 01:26:03:

Ist ja unheimlich, welch weite Kreise in Belgrad mittlerweile unter dem
Verdacht stehen, an der Verschwörung zum Attentat an Djingic teilgenommen
zu haben
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Kostunica gerät unter Druck


Dem jugoslawischen Ex-Präsidenten wird "politische Verantwortung" für den Mord am serbischen Premier Djindjic angelastet.

Von unserer Korrespondentin GERTRAUD ILLMEIER

Belgrad. Der Ex-Sicherheitsberater des früheren jugoslawischen Präsidenten Vojislav Kostunica, Rade Bulatovic, wurde im Zuge der Ermittlungen gegen die Mörder des serbischen Premiers Zoran Djindjic festgenommen. Ebenso wurde der im März entlassene Chef des Militär- Geheimdienstes, Aco Tomic, am Dienstag Abend von der Belgrader Polizei verhaftet.

Vor dem Attentat sollen die beiden die Organisatoren des
Mordes, Milorad Lukovic und Dusan Spasojevic, Chefs des Zemun-Clans, getroffen haben. Die Zusammenkunft soll Borislav Mikelic, der in den 90er Jahren in der selbst ernannten Serben-Republik in Bosnien Regierungschef war, vermittelt haben. Mikelic war bereits vor einigen Tagen verhaftet worden.

Kostunica wird von Djindjics Demokratischer Partei (DS) eine
"politische Verantwortung" an dem Verbrechen angelastet. Er soll personelle Änderungen in Polizei und Armee verhindert haben und durch seine ablehnende Haltung gegenüber dem UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag ein Klima mitgeschaffen haben, das letztendlich zum Attentat geführt haben soll. Kostunica weist alle Vorwürfe zurück. Von dem Treffen habe er nichts gewusst, sagte er.

Die serbische Regierung geht inzwischen offensichtlich davon
aus, dass die Ermordung Djindjics nur der Beginn eines groß angelegten Staatsstreiches war, hinter dem verschiedene Interessensgruppen stehen sollen. Vize-Premier Nebojsa Covic sagte, neben Djindjic hätten Bildungsminister Gaso Knezevic und er selbst getötet werden sollen.


10.04.2003
Quelle: Print-Presse



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