Russischer Lagebericht vom 7. April (Teile 1+2)
Geschrieben von King Henry am 08. April 2003 04:49:43:
Als Antwort auf: N: Nachrichten (o.T.) geschrieben von Freiwild am 08. April 2003 01:26:49:
Operativer Bericht vom 7. April 2003, 17 Uhr 54 Moskauer Zeit.
von Anonym - 07.04.2003 17:36
Die Lage an der amerikanisch-irakischen Front war in der Nacht und am Morgen des 7.April von der außerordentlichen Heftigkeit der Kämpfe gekennzeichnet.
Operativer Bericht vom 7. April 2003, 17 Uhr 54 Moskauer Zeit.Die Lage an der amerikanisch-irakischen Front war in der Nacht und am Morgen des 7.April von der außerordentlichen Heftigkeit der Kämpfe gekennzeichnet. Die Nacht hindurch und den Morgen über setzten die Koalitionstruppen die Eroberung der Stadt von Westen nach Osten fort. So traf die 2. Brigade der 3. Mechanisierte Division, wie bereits herausgefunden worden war, nach fünfstündigem Marsch in den nördlichen Vororten von Bagdad ein und eroberte das Quartal, das an die strategische Brücke Salach-Chasan angrenzt, konnte die Brücke selbst aber nicht besetzten, weil sie unter schweres Raketen-Artilleriefeuer geriet. Bis zu 10 Menschen wurden getötet, mindestens 20 weitere verletzt. Duch einen operativ-taktischen Raketenschlag der Iraker wurde der Kommunikationsknoten der Brigade zerstört. Wie vorhergesagt worden war, rückten Teile der US-Marineinfanterie (MI), nachdem sie mehrmals versucht hatten, die strategische Brücke über den Fluß Dijala einzunehmen, über Nacht von Südosten zu den östlichen Vororten von Neu-Bagdad vor und versuchten seit Morgen, die Brücken unweit vom Fluglplatz "Rashid" einzunehmen. Im Laufe des heftigen Kampfes wurden die Brücken von der irakischen Artillerie zerstört und die MI erlitt Verluste. Nach Angaben der Funkaufklärung wurden mindestens 5 Marineinfanteristen getötet und mindestens 12 verletzt. Drei Schützenpanzer und ein Panzer wurden zerstört.
Heute Nacht wurden auf dem rechten Tigris-Ufer in der Gegend von El'-Mansur im Quartal der Regierungsgebäude ein taktisches Luftlandekommando [desant] der amerikanischen Spezialeinheit mit bis zu 200 Leuten ausgesetzt und außerdem Kampfgruppen bei zwei Regierungsresidenzen in dieser Gegend ausgesetzt. Das Ziel der Operation besteht darin, hochgestellte Mitglieder der Regierung Chussejns gefangen zu nehmen. Fast augenblicklich wurde das Kommando entdeckt und nahm den Kampf auf. Um das Kommando zu entsetzen, rückte um 7 Uhr morgens ein verstärktes Panzerbataillon aus der 1. Brigade der 3. mechanisierten Division in die Stadt, das nach zweistündigem Kampf auf der Kadissija-Chaussee zur Chajfa-Straße durchbrechen und mit einem Teil seiner Kräfte an den Tigris-Fluß vorrücken konnte. Dieses Manöver kam für die Iraker überraschend und stieß anfänglich auf keinen Widerstand. Doch im Gebiet des Regierungsufers stießen die amerikanischen Truppen auf die organisierte Abwehr der Iraker und die amerikanische Kolonne zog sich nach dreistündigem Kampf aus der Stadt zurück, nachdem auch das Luftlandekommando seine Position eingenommen hatte.
Die Verluste der Amerikaner belaufen sich auf 10 Gefallene und 20 Verletzte. Weitere 10 gelten als Vermißt. Bis zu 3 Panzer und bis zu 3 Schützenpanzer wurden zerstört.
Dem Kommando gelang es lediglich, in einige Regierungsgebäude kurzen Einblick zu nehmen. Sie waren alle verlassen und man konnte keine Gefangene nehmen.
Die Verluste der irakischen Seite bleaufen sich seit 24 Stunden Kampf auf bis zu 150 Gefallene und etwa 200 Verwundete. Bis zu 5 Panzer und bis zu 5 Geschütze wurden zerstört.
Zur Zeit der Mittagspause nahm die Aktivität der Iraker einen überzeugteren Charakter an.
Es gibt Informationen, daß einer der gestrigen Luftschläge das Kommunikationszentrum und die Heeresleitung ernsthaft beschädigte und das irakische Kommando seitdem gezwungen ist, die Truppen über UKV-Stationen und mit Feldjägern zu befehligen, was die Übermittlungsdauer der Kampfbefehle und -anweisungen verlängert.
Das amerikanische Kommando mußte heute zugeben, daß das Kampfpotenzial der Truppen, die Bagdad verteidigen, "ziemlich hoch ist" und sich bislang keinerlei Anzeichen für eine Demoralisierung des Gegners beobachten lassen.Die vollständige Ausgabe des Berichs wird heute gegen Nacht veröffentlicht werden.
Ramzaj.
Die operative Lage am 8. April, 1 Uhr 10 Moskauer Zeit
von Übersetzer - 08.04.2003 03:11
Die Lage an der amerikanisch-irakischen Front in der Gegend von Basra hat sich abends am 7. April etwas entspannt.
Die operative Lage am 8. April, 1 Uhr 10 Moskauer Zeit
Die operative LageDie Lage an der amerikanisch-irakischen Front in der Gegend von Basra hat sich abends am 7. April etwas entspannt. Alle amerikanischen Unterhabteilungen haben sich in die Ausgangsstellungen vom Morgen des 7. April zurückbegeben. Jetzt werden in der Stadt Artillerie und Luftwaffe sporadisch eingestetzt.
Über die Umstände des heutigen Streifzuges einer Panzerkolonne der 1. Panzerbrigade der 3. Mechanisierten Division ins Zentrum von Bagdad wurde inzwischen Klarheit hergestellt. Die Informationen des Abhördienstes erlauben die Behauptung, daß es sich um eine gemeinsame Operation von US-Spezialkräften und des Armeekommandos handelte. Die einige Tage zuvor in Bagdad eingedrungenen Angehörigen einer Spezialheinheit haben sich nach Aufklärung bei einigen Regierungsgebäuden versammelt und zu deren Erstürmung vorbereitet. Zum gleichen Zeitpunkt startete von Süden, aus der Gegend von Chan-Azad in die Richtung der Gegend von Al’-Rashid auf der Kadissija-Chaussee, die Mechanisierte Gruppierung der 3. Division im Umfang von einem Panzer- und einem Motorinfanteristenbataillon (bis zu 70 Panzer und bis zu 60 Schützenpanzer) eine Offensive. Sobald die Kolonne den Stadtrand erreicht hatte, begannen die “Spezialeinheitler” die Erstürmung der genannten Objekte – zweier Regierungsresidenzen,des Gebäudes des Informationsministeriums, des Empfangsdienstes des Sicherheitsdienstes und des Gebäudes des irakischen Außenministeriums. Das hauptsächliche Ziel der Erstürmung war es, den Eingang in das System der unterirdischen Zufluchten zu finden und hochrangige Beamte der irakischen Regierung gefangenzunehmen. Den “Spezialeinheitlern” gelang es, den Al’-Shichud-Palast und den Palast der Republik [vorsicht, Asbest!! Übers.] kampflos einzunehmen, die lediglich von kleinen bewaffneten Patrouillen bewacht wurden. Die Paläste selbst erwiesen sich als leer, und bei ihrer Besichtigung wurden keinerlei unterirdischen Zufluchten gefunden. Bald nach ihrer Eroberung traf in dieser Gegend die angreifende Kolonne der 1. Brigade ein, deren Unterabteilungen den Palast unter Bewachung nahmen.
Doch beim Versuch, die Regierungsbüros zu stürmen, wurden die “Spezialeinheitler” ertappt und vom Wachdienst des Gebäudes umzingelt. Der Kampf entbrannte. Zur Entsetzung der “Spezialeinheit” setzte sich die gemischte Bataillon-Gruppe in Bewegung, die sich ans Tigrisufer durchkämpfen konnte, doch ehe sie ein Quartal zum Informationsministerium vorrücken konnte, wurde die Bewegung der Kolonne durch das Feuer der Panzerabwehrartillerie und aus Granatwerfer-Hinterhalten beschossen. Der Kampf dauerte fast zwei Stunden an, in dessen Verlauf die Amerikaner bis zu 5 Schützenpanzer und 2 Panzer verloren. Mindestens 8 Soldaten wurden getötet und über 20 erhielten Verletzungen. Gegen 15 Uhr konnten sich die Reste der Sturmgruppe der “Spezialeinheit” zur Stellung der Amerikaner durchkämpfen und gegen 15 Uhr 30 begann der allgemeine Rückzug. Um 17 Uhr verließen die amerikanischen Truppen die Stadt. Die Verluste der amerikanischen “Spezialeinheit” bleiben unklar. Nach den Gesprächen amerikanischer Befehlshaber von Unterabteilungen blieb das Schicksal von mindestens 15 Leuten ungeklärt. Ob sie getötet wurden oder gefangengenommen oder ob sie sich in der Stadt verstecken, ist bislang nicht herauszufinden.
Es wird mitgeteilt, daß die “Spezialeinheitler” einen hochrangigen Offizier gefangennahmen, daß dieser beim Durchbruch aber getötet und in der Stadt zurückgelassen wurde.
Das amerikanische Kommando bewertete den Streifzug ziemlich kritisch. Der in der Gegend des Flughafens eingetroffene General Tommy Franks nannte den Umfang der bei dieser lokalen Operation erlittenen [Verluste, Übers.] “inakzeptabel”, und die Ergebnisse “miserabel”. Doch zur gleichen Zeit wurde festgestellt, daß die Raktion des irakischen Kommandos auf das Eindringen der Truppen in die Stadt “unbegreiflich verspätet” kam und daß das Vorgehen der zurückschlagenden irakischen Unterabteilungen “nicht abgestimmt” war. Das könnte nach Meinung der amerikanischen Befehlshaber auf “schwere Beschädigungen der Armee-Kommunikation und des ganzen Systems der militärischen Leitung” hinweisen. Bislang ist unklar, wodurch die Verbindungen der Iraker beschädigt wurden. Nach einigen Informationen verließ ein großer Teil der Militärführung die Stadt, nachdem diese von amerikanischen Einheiten belagert worden war und begab sich zu einer Reserve-Kommondo-Zentrale im nördlichen Irak, und in der Stadt verblieb nur das Wehrbereichskommando, das die Lage noch nicht wie nötig beherrscht.
In diesem Fall würde nach Meinung einiger Offiziere im Stab von Qatar sogar die Erstrümung und Einnahme von Bagdad nicht den Krieg beenden und zur Kapitulation der Iraker führen, sondern es wäre noch ein “Feldzug nach Norden” nötig, wo sich bis jetzt eine ziemlich kampffähige und sehr umfangreiche irakische Armeegruppierung erhält.Im Laufe des heutigen Tages wurde die Erstürmung Basras durch Kräfte der 7. Panzerbrigade und der 3. Brigade der Marineinfanterie des britischen Kontingents fortgesetzt. Im Laufe eines zehnstündigen Kampfes gelang es den Briten, die Quartale des “neuen Basra” Subchaja und Achava-Rezana zu erobern und sich tiefer ins “alte Basra” in die Richtung der Präsidentenresidenz vorzurücken, doch gelang es den Briten nicht, die Altstadt zu besetzen. Die Quartale El’-Ashar und Akine, wie auch ein Teil des am Fluß gelegenen El’-Arab bleiben in den Händen der Iraker und das britische Kommando räumt ein, daß ihre Einnahme überhaupt nicht leicht sein wird, weil man in diese Viertel wegen der Enge der Straßen keine Panzertechnik hineinbringen kann.
Die allgemeinen Verluste der Briten in dieser Gegend betrugen mindestens 7 Gefallene und bis zu 15 Verletzte. Ein Panzer und 2 Radpanzer wurden abgeschossen. Die Verluste der Iraker betragen bis zu 100 Gefallenen, etwa 50 Gefangene, 3 Panzer, 6 Geschütze.
Nach Einschätzung der Briten verteidigen sich in der Altstadt bis zu 500 Milizionäre und Soldaten der 51. Infanteriedivision mit der Unterstützung von mindestens 10 Panzern, 12 Geschützen und einer Großen Anzahl von tragbaren Panzerabwehrwaffen.Heute morgen haben die Koalitionstruppen die Stadt Kerbela besetzt. Nach den Worten ihrer Bewohner verließ ein großer Teil der irakischen Truppen, die die Stadt verteidigten, am Abend und in der Nacht des 6. April die Stadt und zog nach Norden ab. In der Stadt blieben lediglich einige Selbstverteidigungseinheiten, die nach dem Beginn der Erstürumung den Widerstand einstellten und in der Stadtbevölkerung untertauchten. Ein in Gefangenschaft geratener Offizier der irakischen Garde sagte im Verhör, daß der Befehl, die Stadt zu verlassen, am Morgen des 6. April von Saddam Hussein persönlich erteilt worden war, nachdem dem Hauptquartier über Funk über den beginnenden Artilleriebeschuß der Stadt durch die Amerikaner berichtet worden war, in dessen Verlauf einige Granaten in die Nähe eines der wichtigsten islamischen schiitischen Heiligtümer, des Grabes von Chussejn ibn-Ali, gefallen waren. Um die schiitische Bevölkerung von Kerbela nicht durch das Risiko der Zerstörung der Heiligtümer zu kränken, wurde der Befehl gegeben, die Stadt zu räumen. Jetzt versuchen die Amerikaner mit Hilfe von Spitzeln die Stadt zu durchforschen und von der “Agentur Saddams zu säubern”.
Es treffen Berichte über die Herstellung fast vollständiger Kontrolle der kleinen Stadt El’ Chindija nach fast zehntägiger Erstürmung ein. Die Stadt von fast 30 000 Einwohnern wurde abwechselnd von der Expeditionsbrigade der Marineinfanterie und dann von einer Brigade der 101. Luftlandedivision erstürmt. Nach der Einnahme der Stadt und dem Verhör der Gefangenen kam heraus, daß die gesamte Garnison El’-Chindijas aus 3 Kompanien der Republikanergarde und einer Abteilung von Milizionären bestand. Insgesamt etwa 500 Soldaten. Über 200 Verteidiger der Stadt sind gefallen. Etwa 100 wurden gefangen genommen. In den Kämpfen um die Stadt verloren die Amerikaner 15 Gefallene, mindestens 40 Verletzte und bis zu 10 Einheiten Panzertechnik. Nach der Aussage eines Vertreters der Gesellschaft “Roter Halbmond”, der hier gestern eintraf, wurden aus dem örtlichen Krankenhaus auch schwerverletzte Soldaten ins Kriegsgefangenenlager verlegt, die nicht in der Lage waren, sich selbständig fortzubewegen. In der Stadt werden Verhaftungen von Bewohnern vorgenommen, die des Widerstands verdächtigt werden.
Wie bisher bleiben En-Nasirja, En-Nadjaf, El’-Kut, Ed-Divanija und noch eine ganze Reihe kleiner Städte und Siedlungen im Süden des Irak unter irakischer Kontrolle. Alleine gestern verloren die Amerikaner mindestens 5 Einheiten Pantertechnik, mindestens 3 Leute wurden getötet und bis zu 10 verletzt. Heute geriet am Tag eine Nachschubkolonne der amerikanischen Truppen bei En-Nasirja in einen Hinterhalt. Bislang blieb unklar, ob es Verluste gab, doch nach dem sofortigen Aufsteigen der Luftwaffenunterstützung und von Sanitätshubschraubern der Entsatz-Luftlandegruppe zu schließen, verlief der Kampf nicht zugunsten der Kolonne.
Alle Angaben zum den Vorfall mit der Beschießung der rußländischen Botschafterkolonne, über die die rußländische Seite heute verfügt, zeugen davon, daß das Feuer, welches auf den Konvoi mit russischen Diplomaten und Journalisten eröffnet wurde, kein zufälliger Beschuß, sondern eine geplante Aktion zur Einschüchterung und zur Vergeltung war.
Eben davon zeugen auch einige heutige Versuche der Amerikaner, auf der Strecke den Konvoi anzuhalten und die Fahrzeuge und das Gepäck der Diplomaten peinlich zu durchsuchen.
Das rußländische Außenministerium und die oberste politische Führung bewahrt Stillschweigen. Auf dem Treffen des Präsidenten Rußlands Putin und der nationalen Sicherheitsberaterin des US-Präsidenten, Condolezza Rice, wurde der gemeinsame Beschluß gefaßt, “dieses unangenehme Vorkommnis möglichst schnell zu vergessen” und “die partnerschaftlichen russisch-amerikanischen Beziehungen dadurch nicht beeinflussen zu lassen.”...
Ramzaj.