N - So ist der Krieg ! - Vorschau auf Deutschland xxxx

Geschrieben von Freiwild am 06. April 2003 12:10:57:

Als Antwort auf: N - Ist der Krieg bald zu Ende ? geschrieben von Freiwild am 06. April 2003 11:53:34:

„Ich werde ihn einfach töten"

Freund oder Feind? Die US-Soldaten im Irak unterscheiden nicht mehr. Zu oft wurden sie von Zivilisten beschossen. Mark Franchetti war mit der Alpha-Kompanie an der Front

Das Licht war seltsam gelblich grau und Wind kam auf, ein Sandsturm kündigte sich an. Die Stille erschien fast unheimlich nach einer Nacht intensiver Schießereien, die in den Ohren schmerzten und an den Nerven zerrten. Mit schwerfälligen Schritten näherte ich mich auf dem heißen, staubigen Asphalt langsam der Brücke bei Nasirijah. Mir bot sich ein entsetzliches Bild.

Etwa 15 Fahrzeuge, darunter ein Minivan und mehrere Lastwagen,
blockierten die Straße. Sie waren von Kugeln durchsiebt. Einige hatten Feuer gefangen und waren nur noch ein Haufen schwarzen, verbogenen Metalls. Manche brannten immer noch. Inmitten der Trümmer zählte ich zwölf tote Zivilisten auf der Straße und in den Gräben. Alle dort liegenden Opfer hatten diese Stadt im Süden in der Nacht verlassen wollen, vermutlich, weil sie fürchteten, in den amerikanischen Angriffen mit Hubschraubern und schwerer Artillerie getötet zu werden. Ihr Fehler war es, über die Brücke zu fliehen, die so entscheidend für die Versorgungslinien der Alliierten ist. Dabei stießen sie auf eine Gruppe junger, kriegsneurotischer amerikanischer Marines, die den Befehl hatten, auf alles zu schießen, was sich bewegt.

Der Körper eines Mannes stand immer noch in Flammen. Er gab
zischende Laute von sich. Die dicken Geldbündel in seiner Brusttasche verglühten zu Asche. Wahrscheinlich waren es seine Ersparnisse. Weiter vorn auf der Straße lag ein kleines Mädchen, nicht älter als fünf Jahre, in einem schönen orangefarbenen und goldenen Kleid tot in einem Graben neben einem Mann, der vielleicht ihr Vater war. Der halbe Kopf fehlte. Daneben ein verbeulter alter Wolga, von Kugeln durchsiebt, eine irakische Frau - möglicherweise die Mutter des Mädchens - tot zusammengesunken auf dem Rücksitz. Ein amerikanischer Abrams-Panzer fuhr an den Leichen vorbei.

Es war nicht die einzige Familie, die diesen Weg in dem Glauben
eingeschlagen hatte, dies sei ihre einzige Chance, in Sicherheit zu kommen. Ein Vater, ein weibliches Baby und ein kleiner Junge lagen in einem flachen Graben. Auf der Brücke ein irakischer Zivilist neben einem Eselkadaver.

......

„Die Iraker sind kranke Menschen, und wir sind die Chemotherapie", sagte Corporal Ryan Dupre. „Ich fange allmählich an, dieses Land zu hassen. Wartet nur, bis ich so einen beschissenen Iraker zu fassen kriege. Nein, ich werde nicht zögern. Ich werde ihn einfach töten."

Noch vor ein paar Tagen waren das aufgeweckte
Kleinstadtburschen, die gemeinsam mit mir zu Beginn der Operation die Grenze überschritten. Sie waren auf Nasirijah, eine strategisch wichtige Stadt am Euphrat, zugerollt, um die Nachschublinien für die Truppen auf dem Weg nach Bagdad zu sichern. Sie hatten ein herzliches Willkommen oder zumindest eine rasche Kapitulation erwartet. Stattdessen sahen sie sich in eine blutiges Schlacht verwickelt, die in den schlimmsten Verlusten des Krieges gipfelte: sechzehn Tote und zwölf Verwundete sowie zwei vermisste Marines; außerdem zwölf vermisste Soldaten aus einem Armeekonvoi - noch dazu die Demütigung durch die im irakischen Fernsehen zur Schau gestellten Gefangenen.

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Wer mehr "Reality-Show" will muß einfach den kompletten Bericht lesen...
Bericht von der Begleitung der "Alpha"-Kompanie...




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