N Afghanistan - Taliban greifen verstärkt an
Geschrieben von Freiwild am 05. April 2003 21:01:28:
Als Antwort auf: NACHRICHTEN! oT (o.T.) geschrieben von Guerrero am 05. April 2003 03:46:49:
Wachsende Unsicherheit verhindert den Wiederaufbau
In Afghanistan bleibt die Autorität des Staates auf einige Städte beschränkt. Die Zahl der Angriffe der Taliban und von Kaida-Kämpfern nimmt zu. Es wird befürchtet, dass die wiedererstarkten Taliban die Unsicherheit der Bevölkerung angesichts des Irak- Kriegs ausnützen könnten. Auch Nachbarländer kochen wieder ihr eigenes Süppchen. »
........Die Nadelstiche der Taliban stellen für die 11 000 Koalitionstruppen und die 5000 Isaf-Soldaten keine militärische Herausforderung dar. Doch sie entwickeln eine politische Virulenz. Sie verlangsamen oder verhindern den Wiederaufbau des Landes und vertiefen die Not - die Instandstellung der Wasserversorgung der Stadt Tirin Kot, in die Munguia unterwegs gewesen war, wird sich nun weiterhin verzögern. Die Sabotageakte geben auch den Warlords ein neues Betätigungsfeld, da sich die USA in Ermangelung einer nationalen Armee weiterhin auf sie stützen müssen. Die Vereinigten Staaten stärken damit deren parastaatliche Existenz und unterminieren die politische (und finanzielle) Stabilität der Zentralregierung. Ein Symptom für den bisherigen Misserfolg der Durchsetzung staatlicher Gewalt ist der Drogenanbau, der - nach dem Rekordjahr 2002 - in diesem Jahr einen weiteren Höhepunkt erreichen dürfte.
Schliesslich beginnen die Nachbarländer sowie Russland erneut, ihre eigenen Afghanistan- Süppchen zu kochen. Iran pflegt enge Beziehungen mit Ismail Khan, dem Gouverneur von Herat. Verteidigungsminister Fahim soll seine Hausmacht in Kabul - Armee und Sicherheitsdienste - mit Hilfe Moskaus ausbauen, und dem pakistanischen Nachbarn wird in Kabul nachgesagt, dass er die Taliban jenseits der Grenze gewähren lasse. Ein afghanischer Journalist sieht darin die Folge der Irak-Invasion, die den USA die Glaubwürdigkeit raube, in Afghanistan als Vertreter der Weltgemeinschaft aufzutreten.
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