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Geschrieben von Hubert am 03. April 2003 08:52:31:

Heiliger Stuhl vor der UNO: Macht des Gesetzes über dem Gesetz der Macht

Rede von Erzbischof Migliore auf der Jahressitzung der Abrüstungskommission

NEW YORK, 2. April 2003 (ZENIT.org).- Nun, da die Welt erneut das Tosen der Waffen vernehmen müsse, sei es notwendig, sich klar und deutlich für die Macht des Gesetzes und nicht für das Gesetz der Macht auszusprechen, und zwar auch durch konkrete Maßnahmen zur Abrüstung, die auf Dialog und multilateralen Verhandlungen gründen.

So könnte man den Vortrag des Ständigen Beobachters des Heiligen Stuhls bei der UNO, Erzbischof Celestino Migliore, während der Jahressitzung der Abrüstungskommission zusammenfassen.

In seiner vom vatikanischen Pressesaal am Mittwoch veröffentlichten Erklärung stellte Erzbischof Migliore fest, dass es "zwei entgegengesetzte Anschauungen" gebe: "die erste gründet auf der Überzeugung, dass Konflikte durch einen entschlossenen und weitverbreiteten Willen, wirkungsvolle im Lichte der Wege und der Weisheit des Gesetzes zu verhandeln, gelöst werden können".

Die zweite Anschauung, fuhr er fort, "hält dafür, dass angesichts der Bedrohungen, die immer wieder ausweichen und wiederkehren, Gewalt wirkungsvoller und direkter ist".

Diese Anschauung "vermindert die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Abrüstung nur, anstatt sie auszuweiten, was sich negativ auf den Multilateralismus auswirkt".

Erzbischof Migliore unterstrich in seiner Erklärung, dass das Waffenkontrollsystem in den letzten Jahrzehnten gut funktioniert und bedeutende Ergebnisse gebracht habe. Daher müsste es eher verstärkt werden, um der neuen Herausforderungen und Bedrohungen Herr zu werden.

Angesichts der aktuellen internationalen Lage sei es dringend notwendig, "eine klare Botschaft zu Gunsten der Macht des Gesetzes und nicht des Gesetzes der Macht" an die Welt zu richten.

Aufgrund der gegenseitigen Abhängigkeit der Staaten und des Risikos gegenseitiger Zerstörung hob Erzbischof Migliore auch hervor, dass es wichtig sei, dass "alle Staaten und Individuen entschlossen die Gesetze und Prozeduren achten, die zur atomaren Abrüstung und zum Beseitigen der Bedrohung durch konventionelle Waffen festgesetzt worden sind".

"Dies ist der Moment, in dem jeder von uns im Bewusstsein des Ernstes der gegenwärtigen Lage, in der das Gesetz sich über die Macht erheben muss, von einen tiefen Verantwortungssinn gedrängt für den Abrüstungsprozess plädieren muss", schloss Erzbischof Celestino Migliore.

Der englische Originaltext der Rede des Ständigen Beobachters des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen ist auf der Homepage des Vatikans (Informationsangebote/Pressesaal) einzusehen.


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