Re: Interessant,
Geschrieben von Swissman am 17. November 2000 15:13:22:
Als Antwort auf: Interessant, geschrieben von Mick am 17. November 2000 08:03:17:
>Die Stealtheigenschaften der modernen Bomber beruhen ja nicht nur auf der Beschichtung, auch die Form des Flugzeugs sowie die Art des Antriebes sind hier entscheidend. Alleine schon die Tatsachen das der Pilot ja irgendwo rausschauen muß ist da ein Problem.
Das stimmt durchaus. Allerdings ist die polygonale Gestaltung der F-117 heute weitgehend überholt: Die technologischen Fortschritte machen es Stealth-Flugzeugen der zweiten und dritten Generation möglich, wieder mehr Gewicht auf die Aerodynamik zu legen - wenn Du die F-22, oder die YF-23 ansiehst, wirst Du, rein von der Formgebung her, kaum etwas ungewöhnliches bemerken. Das schlimmste, was Stealth-Eigenschaften anbelangt, sind rechte Winkel, diese sind auch Aerodynamisch ungünstig, und werden daher sowieso schon gemieden. Handkehrum sind runde Formen, wie sie die Aerodynamik nahelegt, meist auch günstig zur Minimierung der Radarsignatur (So weist die Radarsignatur eines B-1-Bombers gerade mal einen Drittel des B-52 auf). Vom F-117 weiss man übrigens, dass er bei Regen wieder sichtbar werden kann - Wasser ist schädlich für die radarschluckende Farbe, die verwendet wurde...
Ohnehin ist die Bezeichnung "unsichtbar" genaugenommen eine Übertreibung: Im Prinzip lassen sich sämtlich amerikanischen Stealth-Flugzeuge mittels Radar orten, allerdings ist ihre Signatur so gering, dass es dem eines mittelgrossen Vogels entspricht - da die Air Force nicht jedem Vogel nachrennen kann, werden so kleine Echos natürlich automatisch herausgefiltert.
Theoretisch müssten sich Stealth-Flugzeuge mit einer Art "Laser-Radar" orten lassen - tatsächlich wird auf diesem Gebiet auch intensiv geforscht, aber im Moment ist dies noch Zukunftsmusik.
Was nun die Triebwerke anbelangt, so lässt sich deren Abwärme tatsächlich mittels Infrarot-Sensoren aufspüren. Allerdings ist die praktische Reichweite dieser Sensoren auf ca 15 km beschränkt, bei schlechtem Wetter noch weniger.
Triebwerke sind übrigens auch radartechnisch ein Problem: Die Schaufeln des Verdichters zeichnen für beinahe die Hälfte des Radarechos eines modernen Kampfflugzeuges verantwortlich. Die MiG-29 und die Su-27 verfügen über die Möglichkeit, den Triebwerkschacht mit einer Klappe zu verschliessen, und die benötigte Luft über Schlitze an der Oberseite der Tragflächen anzusaugen. Eigentlich dafür entwickelt, die Triebwerke bei Starts und Landungen auf Feldflugplätzen vor dem Ansaugen von Steinen, Ästen etc zu schützen, lässt sich damit im Luftkampf auch die Radarsignatur vermindern...
- Re: Interessant, Mick 17.11.2000 19:26 (1)
- Übrigens meldet Moskau zur Ostankinowkatastrophe soeben Folgendes : Mick 18.11.2000 20:43 (0)