Re: M-1 und Challenger - irakische Gegenmittel
Geschrieben von Swissman am 27. März 2003 13:48:08:
Als Antwort auf: M-1 und Challenger - irakische Gegenmittel geschrieben von Andreas am 26. März 2003 15:16:36:
Hallo Andreas
Die Amerikaner haben zugegeben, im Raum an-Nasirya 12 gepanzerte Fahrzeuge verloren zu haben. Mehr ins Detail wollte man aber nicht gehen.
Nun zur Panzerbekämpfung: Zumindest die T-72 der Republikanischen Garden sind definitiv in der Lage, auch einen M-1 Abrams von vorne abzuschiessen - dies hat die Tawakalna-Division vor 12 Jahren bei der "Schlacht von 73 Easting" eindrücklich vorgeführt (rund die Hälfte der US-Gefallenen von "Desert Storm" starben in diesem einen Gefecht).
Was die irakischen Panzerfäuste betrifft, so weiss ich nicht, welche Modelle inzwischen verwendet werden - die neuesten russischen Modelle jedenfalls werden auch den neuesten Kampfpanzern (auch frontal) gefährlich. Eine der grössten Schwachstellen jedes Panzers ist aber sein schwach gepanzertes Heck: Es lässt sich berechnen, dass die deutsche Panzerfaust-50 (2. WK!) mühelos in der Lage ist, die Heckpartie eines M1 oder eines T-72 zu durchdringen.
Eine weitere Uralt-Möglichkeit sind Haftladungen. Ein als Zivilist getarnter Kämpfer hat durchaus Chancen, seine Ladung anzubringen (allerdings dürften seine Überlebenschancen minimal sein).
Im Prinzip immer noch funktionieren müsste auch eine weitere WK2-Taktik: Man muss dazu ebenfalls an den Panzer herankommen, und legt dann eine Panzermine auf die Panzerkette - sobald der Panzer weiterfährt, verliert er zuallermindest die Kette.
Die Japaner hatten seinerzeit auch eine "Anti-Panzer-Handgranate" mit einer Hohlladung. Gelang es, diese auf das Dach eines Panzers zu befördern, war es um ihn für gewöhnlich geschehen.
Die Palästinenser knacken die israelischen Merkava-Panzer jeweils von unten, indem sie eine grosse Sprengladung (100kg TNT und mehr) unter der Strasse vergraben. - Im Ortskampf führte diese Taktik bereits mehrmals zum Erfolg.
mfG,
Swissman