Re: Jesaja 28

Geschrieben von Johannes am 26. März 2003 22:17:10:

Als Antwort auf: @johannes (und alle anderen) JESAJA 28 geschrieben von Cattya am 26. März 2003 20:53:39:

> das war es auf was ich hinauswollte. Zumindest in etwa. Nicht ganz, weil
> ich es etwas anders verstanden habe, denk ich.


Hallo Katja,

da das Kapitel groß ist, steht auch einiges drin. Im Forum denke ich immer zuerst, daß jemand den Zeitbezug zu Orten und Völkern sucht, aber in Deiner Auslegung gebe ich Dir völlig recht, es ist leider so, wie Du sagst.

> Wenn Jesaja sagt, dass Gott einige Propheten trunken machte um viele Leute
> in die Irre zu führen, dann wird mir Angst und Bange bei dem Gedanken, mich
> auf einen ausserbiblischen Propheten und seine Aussagen zu verlassen.

Richtig, deshalb sollten wir immer die Grundaussagen eines Propheten prüfen, ob sie mit der Bibel übereinstimmen, neutral dazu sind oder widersprechen. Wenn jemand den Grundaussagen widerspricht, dann ist das für mich ein k.o.-Kriterium, aber im Forum mögen das auch einige anders sehen, weil für sie die Bibel nicht die gleiche Bedeutung hat. Ich stehe da so ein wenig im Zwiespalt zwischen interessiertem Teilnehmer und Forumsmaster. ;-)

Aber was außerbiblische Prophetien angeht, da gibt es eine sehr interessante Stelle:

Gott der HERR tut nichts, er offenbare denn seinen Ratschluß den Propheten, seinen Knechten.
[Amos 3:7], (http://www.bibel-online.net/buch/30.amos/3.html#3,7)

Da sprach der HERR: Wie könnte ich Abraham verbergen, was ich tun will,... ?
[1. Mose 18:17], (http://www.bibel-online.net/buch/01.1-mose/18.html#18,17)

> Ich erwähne das (und ich hoffe, dass ich es mir dadurch mit einigen hier nicht
> verscherze), weil in diesem Forum die Aussagen von vielen Propheten vorder-
> gründig sind, kaum jemand beschäftigt sich jedoch intensiv mit der Bibel und
> DEREN Propheten.

MP42 hatte es mal probiert mit Daniel, aber es kam fast Null Reaktion. Das ist schade, denn die Bibel bildet wirklich die Grundlage für viele moderne Prophezeiungen. Zumindest erkennt man viele biblische Motive wieder.

> Die Bibel ist das Buch auf das sich alle anderen prophetischen Schwüre be-
> ziehen und aufbauen, von daher denke ich, sollte man ihren Propheten auch den
> meisten Glauben schenken.

Und wenn man bei Widersprüchen lieber mehr einem Prophet glauben will als der Bibel, so sollte einem das zumindest bewußt sein. Egal, wie man also inhaltlich dazu steht, sollte es schon ein Thema hier sein.

> Wenn Jesaja sagt, dass Gott einige Propheten trunken machte um viele Leute
> in die Irre zu führen, dann wird mir Angst und Bange bei dem Gedanken, mich
> auf einen außerbiblischen Propheten und seine Aussagen zu verlassen.

Das wird übrigens auch im Neuen Testament aufgegriffen, wo es heißt, daß sich die Menschen Lehrer suchen werden, die ihnen das sagen "wonach es ihnen in den Ohren kitzelt".

Es ist ein sehr interessanter Punkt, daß Gott selbst Verführung sendet (wie in Deinem Beispiel die Trunkenheit), das muß man erstmal richtig verdauen. Der Umkehrschluß, die Verführung (z.B. durch trunkene Propheten) sei schuld, nicht die Menschen, ist allerdings nicht richtig. Verantwortlich sind schon wir, aber in erster Linie geht es darum, wie wir auf Gott reagieren, nicht um Regeln, die wir einzuhalten haben oder Dinge, die wir tun müssen. Und wenn wir uns von ihm abwenden, so werden manche Dinge eben zwangsläufig folgen. "Zwangsläufig" ist dabei vielleicht besser verständlich.

> Auch im Chat geht es häufig darum, wo nun der sicherste Ort sei, wenn das
> grosse Unheil naht.
> Doch ich bin einfach der Meinung, dass Gott nicht "geographisch richtet",
> sondern er macht zur Richterschnur das Recht und zur Waage die Gerechtigkeit!

Ja, nur hast Du es jetzt besser formuliert als ich.

> Und wer glaubt, der flieht nicht.
> Verstehst Du, was ich damit sagen möchte?

Ich denke schon. Allerdings heißt das auch nicht, daß ich stehenbleiben muß, wenn ich angegriffen werden oder meine Wohnung, etc., da ist Flucht schon erlaubt. Allerdings sollte ich nicht immer flüchten / auf der Flucht sein, sondern mich den Dingen stellen.

> Die ganze Welt wird zerstört, hier gibt es Revolutionen, dort Seuchen,
> dort Flut und südlich von der Donau ist es sicher?

Ob es in den Details sicher ist, werden wir erst später erfahren, aber die Bibel spricht durchaus von Problemen, die kommen werden. In sofern kann ich solche Prophezeiungen für mich durchaus erstmal stehenlassen. Für mich sieht die Konsequenz aus den diversen Überlegungen so aus, daß ich nicht versuche, den wahren, sicheren Ort zu finden, sondern mehr die richtige, dauerhafte Lebensausrichtung. Zum Beispiel im Aufbau einer vernünftigen Vorratshaltung am Beispiel unserer Großeltern.

Daß wir derzeit alles jederzeit im Überfluß kaufen können, sehe ich als Geschenk an und genieße es, aber das ist alles andere als selbstverständlich. Viel "normaler" ist es, als Beispiel, die Früchte der Saison zu essen und dann das für den Winter einzulagern, das bis zur nächsten Saison hält, so ein wenig wie die Eichhörnchen. ;-) Das ist so für mich das Ergebnis der Forendiskussionen. Ich bin durchaus weiter in Schweden mit dabei (Franke43 hat dazu schon geschrieben), aber meine konkrete Erwartung geht eher dahin, wie meine Großeltern zu leben.

Ich sehe also durchaus Probleme kommen, aber die sind bisher kein Grund zur Panik. Zumindest nicht für uns in Deutschland, im Irak und anderen Ländern sieht es natürlich viel schlimmer aus. Dann verändern sich die Relationen völlig.

> Hm. Aber vielleicht hab ich in dem Text auch etwas missverstanden, dann
> bitte ich inständig um die Korrektur meiner Gedanken.

Nein, Du hast ihn überhaupt nicht mißverstanden, ich stimme Dir absolut zu. Und freue mich, daß zwischen den anderen Themen, die zum Forum gehören, auch mal so etwas kommt.

Gruß

Johannes

P.S.: Wer hat noch Interesse, sich z.B. mit Daniel oder der Offenbarung zu beschäftigen?


>Wäre schön, wenn ich Antwort bekäme..
>viele Grüsse, Katja



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