Hat ein ehrlicher Wille zum Frieden nie eine Chance ?

Geschrieben von franke43 am 25. März 2003 10:47:33:

Als Antwort auf: Re: friedensdemo-unruhen der beginn/keimzelle des "roten" bürgerkrieges?? geschrieben von another am 24. März 2003 20:17:24:

Hallo

Und wieder sind wir zurück beim Schubladendenken aus der
Zeit des Kalten krieg. Damals war selbstverständlich: JEDE,
aber auch JEDE politische Meinungsäusserung war von einem
der gegnerischen Lager unterstützt oder sogar insgeheim
befohlen. Jedenfalls bestand immer sofort dieser Verdacht.
Und jeder, der Änderungen (gleich welche) haben wollte,
wurde mit dem Argument bedacht: "Geh doch rüber ..."

>Auch wenn die demonstrierende Masse, die da auf der Strasse nichts weiter als >ihre Selbstüberschätzung zur Schau trägt,

Vielleicht trägt ja die "demonstrierende Masse" vor allem
ihren ehrlichen Friedenswillen und ihre ehrliche Bereitschaft
zum Dafüraufdiestrassegehen zur Schau und sonst nichts.
Auch wir (meine Frau und ich) hätten am vergangenen Samstag
lieber eine schöne Frühjahrswanderung am Bråviken gemacht,
statt uns auf der Friedensdemo in Stockholm auf dem Asphalt
der Grossstadt die Hacken abzulatschen. Aber in solchen
Zeiten geht die Pflicht zur Aufrichtigkeit vor.

>wohl wieder zu spät erkennen wird, in welche Richtung das ganze geht,

In welche denn ? Die Allgemeinbildung ist heute viel höher
als 1789 oder 1917. Wir lassen uns nicht mehr so einfach
von linken oder rechten Einpeitschern vereinnahmen.

>so hat >diese Bewegung aus Sicht ihrer Initiatoren doch einzig und allein die >Aufgabe die USA zu schwächen, zu isolieren

WER isoliert die USA ? Die USA isoliert sich selbst, indem
sie selbstherrlich (!!) auf alle internationalen Verträge
und Verhaltensregeln pisst und sch...t. Wer sich SO benimmt,
kann leider nicht viele Freunde haben. Und die wenigen
Freunde werden wohl auch keine ehrlichen sein, sondern
rückgratlose Speichellecker wie z.B. die ehemalige Kolonial-
macht GB, von der die USA abstammt.

>und schliesslich die bürgerliche Gesellschaftsordnung zu stürzen.

Wir wollen die bürgerliche Gesellschaftsordnung nicht stürzen,
sondern vor neuen diktatorischen Formen schützen. Wir brauchen
weder linke noch rechte Diktatoren und keine neuen totalitären
Überwachungsstaat. Was wir brauchen, ist die Rückkehr des
alten Europa zu der kulturellen und politischen Schlüsselstellung,
die es zur Zeit eines Bismarck innegehabt hat, OHNE die Bevor-
mundung der Emporkömmlinge in Ost oder West.

>Wer glaubt, dass der einzelne Demonstrant dann noch gefragt wird, ob ihm das >gefällt oder nicht, der ist -mit Verlaub- ein wenig naiv!

Werden sehen

>Etwas in dieser Art haben die Leute anlässlich der französischen Revolution >und der Oktoberrevolution sicherlich auch gedacht!

Klar: beide Revolutionen sind gescheitert, die eine am
Faschisten Napoleon, die andere am Staatsterroristen und
Faschisten Stalin.

Sinn der Demos ist ja auch nicht irgendeine Revolution,
sondern die Rückkehr zu Völkerrecht und Diplomatie.

>Dass aber so wohlklingende Worthülsen wie "Soziale Revolution des Volkes" >und "Internationale Solidarität" ins kommunistische Standartvokabular gehören,

Und das macht den Inhalt dieser Worthülsen wertlos ?
Die diese "Worthülsen" verwenden, tun das, weil sie
in sich eine starke Sehnsucht nach was Besserem verspüren
als nach dem, was wir jetzt haben, und besonders nach
was Besserem als dem, was wir aller Wahrscheinlichkeit
nach sehr bald bekommen werden und sicher NICHT wollen.

>übersteigt zwangsläufig den Horizont derer, die Lenin seinerzeit so treffend >als "nützliche Idioten" bezeichnete.

Jeder, der ehrlich was bewegen will, ist also immer und
jederzeit nur der "nützliche Idiot" des einen oder
anderen Lagers ? Mit DER Haltung wird nie was besser,
ausser wir bomben uns selber gegenseitig wirklich
bis ins Neanderthal zurück, was bald geschehen könnte.
Jedenfalls sagen das die Prophs.

Gruss

Franke


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