Jein

Geschrieben von Swissman am 23. März 2003 23:41:50:

Als Antwort auf: Wirkung der Ölfeuer geschrieben von Andreas am 22. März 2003 17:30:05:

Hallo Andreas,

>Habe eine Frage an die "Waffenexperten" im Forum: Vermögen die von den Irakern angezündeten Ölfeuern die Zielerfassung von
>a) Kampfflugzeugen oder
>b) Satelliten
>oder
>den Beschuss der erfassten Ziele zu beeinträchtigen?

Es kommt ganz auf die Art der jeweils verwendeten Steuerung an: Der Einsatz opto-elektronischer Lenkwaffen, wie der von Dir erwähnten AGM-65 Maverick, die auf direkten Sichtkontakt zum Ziel angewiesen sind, wird durch die dichten Rauchwolken verunmöglicht.

Lasergelenkte Bomben und Raketen arbeiten für gewöhnlich im Infrarot-Bereich, der je nach Dichte des Rauches mehr oder weniger stark beeinträchtigt wird, da die Russpartikel die Infrarotstrahlen streuen, teilweise auch absorbieren. Die Zielgenauigkeit leidet darunter mehr oder weniger stark, wodurch die Bombe faktisch zur ordinären Freifallwaffe degeneriert.

Anders sieht es bei den GPS-gesteuerten Bomben aus, die von allen verfügbaren Systemen die höchste Präzision erlauben. GPS orientiert sich an den Funk-Signalen der GPS-Satelliten, die auch Wolken, Sandstürme oder Rauch problemlos zu durchdringen vermögen. Diese Kategorie ist gegenüber den irakischen Ölfeuern vollkommen immun. - Andererseits ist es technisch möglich, den GPS-Empfänger mittels eines Störsignals, welches als Satellitensignal getarnt ist, umzulenken.

Die Tomahawk-Marschflugkörper verwenden daher nebst GPS noch ein zweites Navigationssystem: Der Bordcomputer wird vor dem Einsatz mit detaillierten Karten der Flugroute gefüttert. Während des Fluges tastet ein integriertes Radargerät unentwegt den Untergrund ab und vergleicht die Daten mit den einprogrammierten Datensätzen. Zusätzlich ermöglicht es das Radargerät, während des ganzen Fluges eine vordefinierte Höhe über Grund einzuhalten und den Bodenkonturen zu folgen.

Von den Feuern unbeeinträchtigt bleiben auch Anti-Radar-Raketen wie die AGM-88 HARM, welche auf dem gegenerischen Radarstrahl gleichsam in die Sendestation reiten.

mfG,

Swissman


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