Re: Überprüfung einer anderen Ausgangsbasis in Bezug auf die Prophezeiungen. @ ahlfi

Geschrieben von Andreas am 22. März 2003 11:27:55:

Als Antwort auf: Re: Überprüfung einer anderen Ausgangsbasis in Bezug auf die Prophezeiungen. @ ahlfi geschrieben von Hubert am 22. März 2003 11:16:11:

>Hallo Andreas,
>Der ganz grosse Clash wird kommen, wenn China (und Indien?) in einigen Jahrzehnten zu wirklichen Grossmächten emporsteigen.
>Peter Scholl-Latour wies in seiner letzten Talk-Runde auf zwei ganz wesentliche Erkenntnisse hin, zu denen Europa und die arabische Welt jetzt kommen werden.
>1. Die arabische Welt wird zu der Erkenntnis gelangen, daß sie so schnell wie möglich atomar aufrüsten muß.
>2. Europa wird zu der Erkenntnis gelangen, daß sie angesichts des in zehn Jahren zu erwartenden Zusammenpralls der beiden Länder USA und China ebenfalls wieder aufrüsten müssen.
>3. Da ich die USA nicht für komplett blöd halte, denke ich, daß sie sich bemühen werden, auf jeden Fall vorher einen Krieg zwischen China und Indien anzuzetteln.

Hallo Hubert

Sehr richtig. Was alle kapiert haben werden ist dass letztendlich nur ausreichende militärische Macht vor willkürlicher Behandlung schützen kann. Möglicherweise wird der Irak in Bälde (10 Jahre) im Besitz von Atomwaffen sein, wenn man bedenkt, wie rasch sich die Wiederaufrüstung der Bundeswehr nach dem Zweiten Weltkrieg vollzog. Natürlich war dies damals gewollt wegen dem Kalten Krieg mit der SU.

Ich zweifle daran, ob Europa sich auf eine gemeinsame Aussenpolitik wird festlegen. Das grösste Problem stellt momentan England dar. Es ist wirklich eine Katastrophe wie die sich aufführen. Ich wundere mich, wieso sich GB nicht aus der EU austritt und zu einem amerikanischen Bundesstaat erklärt. England muss endlich begreifen, dass seine grossen Tage endgültig und unwiederbringlich vorbei sind! Diese Zeiten können auch nicht heraufbeschworen werden, indem man jämmerliche 40'000 Soldaten (zwei Divisionen) an den Golf schickt und sich gross in den Nachrichtensendungen aufspielt ("coalition forces..."). Dies ist der Nationalismus einer Nation, die sich auf dem absteigenden Ast befindet und die verkannt hat, wie die Zeichen der Zeit stehen.
Die osteuropäischen Staaten werden die Heterogenität Europas weiter erhöhen und die Meinungsfindung weiter erschweren. Klar, eine EU mitsamt Osteuropa würde 300- 350 Mio Menschen umfasssen und wäre damit grösser als die USA, doch diese Zahlen nützen nichts, wenn
a) keine politische Einigkeit herrscht
b) man auf allen Seiten Problemen hat (Russland, Türkei/Naher Osten, Einwanderung über Italien, England = unzuverlässig)

Deine These bezüglich Amerika und China halte ich für sehr interessant weil konsequent und logisch. Amerika darf nicht warten, bis China die Stärke der ehemaligen Sowjetunion erreicht hat. Die USA haben den Niedergang der Sowjetunion überlebt, ob sie aber die Kraft haben, aus einem heissen oder einem kalten Krieg mit einer 1.3 Mia Menschen zählenden atomaren Supermacht hervorzugehen, ist keineswegs sicher. Rumsfeld und Cheney würde ich eine solche Strategie wie sie Du angesprochen hast durchaus zutrauen.

Gruss
Andreas





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