Hubert, wo bleibt der Komet? Gedanken über Konsequenzen

Geschrieben von Elias am 14. November 2000 21:34:09:

Hallo Hubert,

am 2.10. hattest Du uns unter der Überschrift *imp1411* damit konfrontiert, daß heute die Erde von einem Himmelsköper getroffen würde. *imp1411* stand für "Impakt am 14.11.", wobei einige Unsicherheit darüber bestand, ob der Einschlag des Asteroiden schon am 12.11. erfolgen wird (Dreitägige Finsternis).

Also es ist jetzt der 14.11. und schon Abend und bislang hab ich nix gemerkt? Ebenso wie *d21A* hat sich diese Meldung als ziemlicher Flop rausgestellt. (genaugenommen müssen wir noch bis Mitternacht auf der Datumsgrenze warten, aber dann komm ich nicht ins Internet, bin aber optimistisch daß es die paar Stunden noch still bleibt ;-)

Welche Konsequenzen zieht Du daraus betreffend Deiner Quelle, betreffend des zugrundeliegenden Weltbildes, betreffend der Analyse-Methode für Informationen.

Welche Konsequenz hat es für die Beurteilung der Marienoffenbarung, wenn die Reinigung nicht wie von Deiner religiösen Quelle prophezeit nicht mehr im 20. Jhd. stattfindet?

Welche Konsequenzen hat das für die Grundlage für die Wahrheitsfindung, wie Du sie unter http://f23.parsimony.net/forum45852/messages/336.htm ganannt hast: "Wir sprechen aus dem Licht, und in diesem Licht haben wir die Wahrheit erkannt."

Was für mich übrig bleibt ist die Erkenntnis, das Irren menschlich ist!

Für mich war eines der Kernprobleme bei der imp1411-Meldung, daß von der eigentlichen Information für mich nichts mehr erkennbar war und statt dessen nur noch Interpretationen vermitteln wurden, wo letztendlich mehr Weltbild von Hidden und Co. eingeflossen ist, als die eigenlichen Fakten. Bei einer solchen Interpretation von Information muß man zwangsläufig scheitern. Ich habe daher vor ein paar Tagen das auch im Reliforum unter "Stille Post" (thttp://f23.parsimony.net/forum45852/messages/482.htm) thematisiert, wo jemand den Begriff des Goldenen Zeitalters mit Inhalten gefüllt hatte, die nicht auf den vielfältigen Quellen basieren, über die das Ereignis als sicher begründet angenommen wird.

Grundsätzlich gibt es genügend Grund für eine gewissen Basis-Vorbereitung für Krisenzeiten, aber das kann man auch mit einem Blick in das Buch "Grenzen des Wachstums" selbst sehen. Dafür muß ich kein Prophezeiungen und Offenbarungen heranziehen. Wichtig wäre nun eine Quelle oder ein Indikator für eine kurzfristige Vorbereitung, also für so Themen wie Urlaub nehmen, verderbliche Nahrungsmittel einlagern, Wasser horten, Akkus aufladen, nochmals volltanken.....

Mit *d21A* und *imp1411 habt ihr solche "kurzfristigen" Prognosen abgegeben, aber für eine individuelle kurzfristige Vorbereitung waren diese Quellen leider nicht nutzbar, weil zu unzuverlässig. Wenn es bei dieser Methode im Umgang mit Inforation bleibt, würden zukünftige Prognosen sicher auch nicht besser. Dummerweise haben wir anderen aber auch keine andere sichere Quelle.

Also sicher kommen wir bei unklaren Vorzeichen und schlechter Quellenlage zu keinem klaren Kriterien für eine individuelle, kurzfristigen Vorbereitung. Man kann schließlich nicht bei jeder kritischen Meldung das Auto packen und in der Wildnis einen Unterstand bauen und dann nach ein paar Tagen wieder zurückkehren. Allzu oft hält man das nicht durch.

Vielleicht sollte man aus dieser Überlegung folgende Konsequenz ziehen, daß wir die kurzfristigen Indikatoren in Zukunft nicht mehr an erwarteten Ereignissen festmachen sollten, wo wir aus allerlei Quellen einen falschen Termin nach dem anderen bestimmen, sondern daß wir dazu übergehen, das Risiko für einen Konflikt in Europa als einen Grad an Wahrscheinlichkeit anzunehmen. An diesem Grad an Risiko könnte dann der einzelne sein kurzfristiges Handeln ausrichten. Bei einem höheren Grad an Risiko wäre man dan gut beraten, mehr Nahrungsmittel zu halten und keine langfristigeren Pläne zu machen. Bei einem geringeren Grad an Risiko kann man das Leben etwas gemütlicher angehen lassen. Das Risko wäre demnach so eine Art Fieberkurve zwischen 0 und 100 Prozent aufgetragen über der Zeit oder eine Art Warnstufe für unterscheidliche Ereignisse.

Da stellt sich natürlich die Frage, wie man mittelfristige und kurzfristige Risiken bewerten soll. Ich denke, ein gewichteter Mittelwert von Einzeleinschätzung wäre ein möglicher Ansatzpunkt. In die Gewichtung würde ich neben einer Eigeneinschätzung auch eine Berücksichtigung der zugrundeleigenden Gedanken und Quellen eingehen lassen, die durch andere bewertet würden.

Ich vertrete überhaubt seit langen die These, man solle bei der Krisenvorbereitung multi-szenarisch vorgehen, also sein Handeln nicht fest auf ein Ereignis abstimmen, sondern so zu handeln, daß man möglichst viele Szenarien dabei abdeckt. Ein Haus z.B. mit Konserven, Notstrom, Bunker etc. kann bei einer Flucht völlig unnütz sein. Wenn man also ausschließlich auf daheim bleiben setzt, kann dieses ein Fehler sein. Ebenso kann eine Beschränkung auf Fluch falsch sein, wenn man nicht mehr rechtzeitig zum Flüchten kommt. Zur Optimierung der persönlichen Strategie wäre natürlich eine Einschätzung der einzelnen Risiken (wie oben angedeutet) eine wichtige Grundlage, um konkrete Vorberietungen daran auszurichten.

Das ist wie mit Aktien (oder beim Roulette ;-). Setzen wir alles auf eine spekulative Aktie, kann diese gewinnen oder nicht. Die Wahrscheinlichkeit zu verlieren wäre dabei relativ groß. Wenn wir das Risiko verteilen, wird das Risko zu verlieren kleiner. Auch ein Fond-Manager verteilt implizid das Risiko auf verschiedene Szenarien. Dabei ist natürlich eine Beurteilung der Wahrscheinlichkeit der unterscheidlichen Szenarien für die Optimierung der Strategie sinnvoll.

Ich denke, diese Methode kann man prinzipiell auch für das "Survival-Depot" im Keller anwenden und auf die Investitionen in Vorräte, Bücher und Kurse.

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