Zu "(Russen)Quatsch" von BB:

Geschrieben von Gandalf am 20. März 2003 16:20:40:

Beim Überfliegen der letzten Beiträge im Forum, haben mich die Beiträge von BBouvier und Dunkelelbin besonders beschäftigt. Letzterer aus dem Grund weil er einen ganz entscheidenden Gedanken auf den Punkt bringt, um den man nicht herrumkommt, wenn man die heutige Weltpolitische Situation bewerten will (für den ich oft hunderter Worte bedarf um ihn auszudrücken):

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"Diese Kriege, deren Zeugen wir in den nächsten Jahren werden (wenn wir nicht gar selbst Beteiligte sind) sind das Resultat von Gesellschaftsystemen die mit ihrem Beginn zum Scheitern verurteilt sind."

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Zum Beiträgen von BBouver:
Was ich an diesem Beiträgen so auffallend finde ist, daß er eine höchst berechtigte Frage aufwarf (die ich bei der Freude, über den Beginn der seit mindestens 50 Jahren überfällig Emanzipation Deutschlands von ihrem ach so selbstlosen großen Stiefbruder, fast vergessen hätte - die allerdings nur funktioniert hätte, sobald es Ostdeutschland möglich war seinem "Freund und Helfer" den Rücken zu kehren.), aber aus dieser Überlegung, auf Grund von peinlichen Argumenten, zu einer nicht nachvollziehbaren Konsequenz kam:

"Das kommt mir sehr, sehr merkwürdig vor...
Möglicherweise SOLL ein Gegensatz zu den Angloamerikanern
konstruiert werden. Man tritt zu gegebener Zeit unter dem
Tisch Russland so kräftig ans Schienbein, dass die
verzweifelt präventiv zuschlagen, und dann stehen die USA
als lachende Dritte da: Russland und Europa haben sich
gegenseitig zerstört.
Diese Möglichkeit ist so abwegig nicht:
In den Schauungen kämpfen Deutschland und Frankreich ganz
allein gegen die Invasoren, - von England hört man gar nichts.
Und der Südafrikanische Seher R. sagt so 1906, die Briten
hätten unter der Hand mit den Russen ein verräterisches
Stillhalteabkommen.
Ich trau der ganzen Geschichte, die uns verkauft werden soll,
überhaupt nicht.
Woher jetzt plötzlich diese Anti-US-Haltung, wo wir doch
bisher ohne eigene Meinung denen brav aus der Hand gefressen
haben, - MANIPULIERT von DENSELBEN (!) MEDIEN!.................
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...So unglücklich uns jetzt MORALISCH der US-Krieg vorkommen mag,
POLITISCH ist es ausgesprochen unklug von Deutschland, angesichts der praktisch nicht mehr vorhandenen deutschen Armee es sich mit denen zu verderben, denn auf deren Hilfe werden wir noch mal bitter angewiesen sein."

Um es zusammen zu fassen: es ist eine schlaue Überlegung schlau vorgetragen, und auch wenn ich mich sicher zu recht nicht zur "tumben Masse" zähle, aber wahrscheilich "Blauäugig" bin und es mir an "Fachwissen mangelt", so sage ich doch aus der Weisheit eines armen Narren heraus (und genau dies ist meine praktische Erfahrung, die ich sich trastisch in den letzten Monaten, durch die Beobachtung meiner persöhnlichen Umwelt bestätigte):

WIE TÖRICHT SIND DOCH DIE KLUGEN, DIE AUF IHRE KLUGHEIT BAUEN,
denen aber die Inspiration der unaussprechlichen Weisheit - die jedes Kind finden kann - nicht kennen !

WIE TÖRICHT SIND DOCH DIE STARKEN, DIE AUF IHRE STÄRKE BAUEN,
denen aber die allen überlegenen Macht - die sich dem Schwächsten bedienen kann - völlig fremd ist !

WIE TÖRICHT SIND DOCH DIE REICHEN, DIE AUF IHREN REICHTUM BAUEN,
denen aber den Reichtum der größer ist als aller Besitz der Welt - den jeder Bettler sein Eigen nennen könnte - nicht suchen !

Besonders bemerkenswert ist die Argumentation: daß Verhalten der Bushkrieger mag
`Moralisch` falsch oder richtig sein, aber...
... Ja ich halte es (nach dem mich in dieser Frage, die Argumente die mir in diesem Forum begegnet sind, eines besseren belehrt haben) gar nicht für so unwahrscheinlich, daß das von dir zitierte Zenario so oder so ähnlich eintreffen wird. Die entscheidende Frage ist aber warum sind wir Heute in der Situation in der wir sind und warum wird in der Zukunft das geschehen was geschehen wird?
Jeder Baut sein Weltbild auf Grund von Grundannahmen auf, von deren Richtigkeit er nur ausgehen kann. Ich glaube auf dieser Ebene liegt der Unterschied in unserem Denken:
Genau diese schlau `Art und Weise`(!) zu denken wie du es zum besten gibst, hat uns heute in diese Situation gebracht!
Und was ist die heutige Situation?
Nicht aus Gründen die sich aus der aktuellen politischen Weltlage ergeben und auch nicht in erster Linie aus Schlußfolgerungen die ich aus Prophezeihungen ziehe (bin darauf in anderen Beiträgen eingegangen), ist die heutige Situation nur vergleichbar mit der Zeit, die in den Überlieferungen der Völker als der Untergang von Atlantis oder der Großen Sintflut bekannt sind. Eigentlich müßte man meinen, daß die Krankheit an der die Menschheit - die ganze Erde, auf geistiger und astraler Ebene leidet und die immer mehr auf der materiellen Ebene sichtbar wird, wieder genau so verheerend enden wird wie damals. Aber ich habe berechtigte Gründe für die Annahme, daß die Menschheit so was wie ein Kolektives Unterbewustsein hat und zumindestens so viel Überlebenswillen hat das aller Schlimmste zu vermeiden.
Die Geistige Haltung die durch viel Leid, aus dem heutigen Schlamassel führt kann ich nicht in einer Religion, in Dokmen wiedergeben. Es ist viel mehr ein Lebensgefühl, von dem immer mehr Menschen, die die verschiedensten Weltanschauungen besitzen, ergriffen werden; das jetzt nur ein kleines Bächlein ist, der aber zu einem gewaltigen Strom anwachsen wird, der den Menschheit die Harmonie der positven und negativen Kräfte, in noch nie gesehenem Gewand, zurückbringen wird. Die Zeit die die Propheten als "den neuen Himmel und die neue Erde" bezeichnen, liegt in ferner ferner Zukunft, aber das was vor der Menschheit liegt, sind nach schweren Geburtswehen, nicht "Friede, Freude, Trallala", sodern die Freiheit die jeden Tag auf`s neue erobert sein will, eine Verbundenheit mit Mutter Erde aus der Wissen entspringt, die jeder Schulweisheit spottet.
Was bist du für ein Arzt, der dem Heroinsüchtigen eine höhere Dosis des Giftes verschreibt, die ihm vor schrecklichen Entzugsschmerzen bewahren würde und die für eine Zeit das honigsüße Gefühl zurückbringen wird das er aus der Anfangszeit seines Weges kannte? Ich nehme das Gift deine Worte und werfe sie hinter mich.
Was bist du für ein Arzt, der dem kranken Riesen dem im Schlaf eine Maus in den Mund kroch terapieren willst, in dem du ihm eine Katze in den Rachen stopfen möchtest? Sicher wirst du deinem Patienten wenn er morgen mit noch größerem Bauchweh kommt einen Hund andrehen wollen.
Jemand der nicht nach den hoch gelobten Methoden von Dr. Eisenbart seine Patieneten zu tode kuriert, nimmt erst mal eine richtige Diagnose vor:
Nicht zu Unrecht wurde das Alte, was nur noch ein Schatten dessen war was es sein sollte in Frage gestellt. Aber was dann kam wird allen Orten angepriesen, wenn man es aber zu ende denkt wird einem nur schlecht; ich spreche von den Grundpfeilern, der ach so überlegenen Westlichen Kultur:

- Die Weltanschauung die aus dem Geist der Aufklärung geboren wurde, die zu einer Unmenge an (auch durchaus brauchbarem) Deteilwissen führte, die Menschen aber den letzten Rest vom Wissen um die Wesentlichen Wahrheiten nahm.

- Die Fortschrittsgläubigkeit. Gegen Technik ist überhaupt nichts einzuwenden, aber es gibt viele Qualitäten die in einem halbwegs ausgewogenen Verhältnis entwickelt werden muß, will man schmerzliche Erfahrungen vermeiden zu denen Einseitige entwicklung führt. Ich sehe einen rotzigen Lausbuben im Buddelkasten, der zwar die Fähigkeit hatte sich eine Handkranate zu bauen, damit aber von seiner geistigen Entwicklung her garnicht verantwortungsvoll umgehen kann.

- Die völlige Selbstverständlichkeit mit der Politiker aller möglichen Richtungen einen ständigen Wirtschaftswachstum anstreben und die nicht begreifen können, daß dies für Jahrzehnte zu Wirtschaftswundern und nie gesehenem Wohlstand führt -> aber wehe wenn ich auf das unabwendbare Ende sehe.

- Demokratie und eine Trennung von Staat und Religion.
Als Experiment sollte man das Prinziep der Demokratie mal in der US Armi einführen. Wäre eine überlegung wert, denn dann würden mit der ganzen US Armee die Schweizer Hochseeflotte oder die Holländer Gebirgsjäger fertig werden, fürchte ich.

("So aber wie eine Rose eingeht wenn es zu heiß ist, kann sie nicht gedeihen wenn es zu kalt ist." Was ich damit meine ist: weil das permanente Versuch meinen Geist zu umnachten, der von allen seiten Tag täglich an mich herantritt, bei mir anscheinend keinen bleibenden Schaden hinterlassen hat, heißt dies nicht, daß ich der Richtung islamischer Fundamentalisten, extremer Linker oder Rechter mit weniger Geringschätzung gegenüberstehe.
Ein zweiter Punkt, den man sagen muß um nicht falsch verstanden zu werden ist: Ich betätige mich nicht politisch, werde dies auch nicht tun. Die wahre Trennlinie zwichen "Gut" und "Böse", an dem "Frontabschnitt" der für mich von entscheidendem Interesse ist, ist in mir und wenn viele Menschen diesen Krieg im Kleinen gewinnen, dann verändert sich auch was in der Welt im großen in die richtige Richtung. Das Problem von einer anderen Seite her anzugehen, führt der Erfahrung nach immer in die Sackgasse.)

Wir haben gestern abend im Chat schon mal kurz darüber gesprochen. Wie gesagt, ich finde die Fragestellung die du aufwirfst sehr berechtigt. Aber wenn ich auf einem kleinen Schiff, in den weiten des Ozeans bin, ich sehe einen Sturm herannahen und gleichzeitig fährt an mir ein großes Schiff vorbei, so bleibe ich doch lieber noch auf meinem kleinen Schiff, wenn das große Schiff Titanic heist und voller Hochmut und den festen Glauben an seine Unsinkbarkeit, volle Kraft auf einen Eisberg zufährt (sinngemäß zitiere ich glaube Schlafgnom, aber dieses Gleichnis bringt es auf den Punkt).

GANDALF

p.s.: Zu dem Umgang mit dem Golfkrieg in den Medien:
Mir ist das Menschenleben eines Irakers genau so viel Wert, wie eines Amerikaners, aber mit Sicherheit auch nicht weniger. Der Katzenjammer auf allen Kanälen am und nach dem 11. Sep. 01 mag berechtigt gewesen sein, aber jetzt will ich ein hundertfaches Geheule und Gewimmer auf allen Kanälen die nächsten 10 Jahre lang oder ich versteh die Medien nicht mehr.

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