Riesige Schritte hin zum Überwachungsstaat (USA & a.)

Geschrieben von Spitama am 17. März 2003 15:50:56:

Mit Besorgnis bemerke ich gravierende Überwachungsmechanismen in den USA, denen sich auch zunehmend andere Staaten nicht entziehen können: so ist in der "Frankfurter Rundschau" (Print/17.03.2003) ein Artikel über die Informationsweitergabe seitens der Fluggesellschaften an die US-Behörden zu lesen. Die Fluggesellschaften müssen Informationen über ihre Passagiere (bestelltes Essen, Kreditkarten--Nummer etc.)weitergeben, möchten sie auch weiterhin US-Flughäfen anfliegen.
Dann wäre da noch die Verpflichtung der amerikanischen Buchhändler, die Informationen ihrer Kunden auf Wunsch des NSA widerspruchslos herausgeben müssen, um festzustellen, ob "subversive" Bücher erworben wurden.
Auch werden Telefonate (inländische & ausländische) überwacht und so weiter und so fort - aber das ist den hier Informierten nicht wirklich neu.
Erschrocken bin ich allerdings über die widerspruchslose Hinnahme dieser Maßnahmen. Kein Aufschrei, kaum Protest. Egalität der Emotionen. Da wird sukkessive ein gewaltiger Überwachungsapperat installiert und die Masse nimmt es hin. Soweit - so schlecht.
Aber: aus erster Hand wurde mir berichtet, daß neuerdings die Bevölkerung aktiv diesem Tenor folgt: so wurden Kindergartenkinder (!) befragt, wie denn ihre Eltern zum Irak-Krieg stehen. Ein Mädchen im Alter von vier Jahren erwähnte, daß ihre Eltern diesen Krieg "doof" fänden. Es wurde nach Hause gebracht und war im "Kindergarden" fortan unerwünscht. Anderen Kriegskritikern wurde mit Entlassungen gedroht, sollten sie sich nicht ändern. Auch Entlassungen gab es bereits wegen "antiamerikanischen" Verhaltens! Halt - hieß es hier früher nicht "undeutsches" Verhalten? Hatten wir nicht auch einen Überwachungsstaat? Wo führt das hin? Wird hier der Weg zur Akzeptanz eines Implantierungs-Chips bereitet? Hin zum Zeichen auf der Hand oder der Stirn, ohne diesem ein Handel nicht mehr möglich ist?
Mich beunruhigt der schleichende Prozess ohne nennenwerten Protest. Ich bin doch nicht der einzige, der die Nachtigall trappsen hört - oder?!

Viele Grüße
Spitama



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