Putsch in der Zentralafrikanischer Republik

Geschrieben von Hubert am 16. März 2003 15:41:39:

Putsch in der Zentralafrikanischer Republik

(Quelle: lycos)

Paris/Bangui (dpa) - In der Zentralafrikanischen Republik ist ein Putsch des früheren Armeeführers François Bozizé gegen Präsident Ange-Félix Patassé nach Angaben der Putschisten erfolgreich verlaufen. Die Rebellen sagten am Sonntag in einem Interview mit Radio France International (RFI), der Sturz Patassés sei eine «vollendete Tatsache». Ein Wortführer der Rebellen sprach von «Präsident Bozizé». Patassé suchte Zuflucht in Kamerun.

Nach Augenzeugen-Berichten flüchteten einige Regierungsmitglieder in ausländische Botschaften. In der Hauptstadt Bangui herrsche überwiegend Ruhe, unterbrochen von einigen Schüssen zwischen den rund 1000 Rebellen und Regierungstruppen. Der Rundfunksender BBC meldete, es habe wenig Widerstand gegeben. Die Putschisten besetzten offenbar auch den Präsidentenpalast.

Frankreich verurteilte den gewaltsamen Umsturz. Präsident Patassé sei der rechtmäßig gewählte Staatsoberhaupt der Zentralafrikanischen Republik. «Nur eine politische Lösung wird aus der Krise des Landes herausführen», betonte das Pariser Außenministerium.

Am Samstag hatte die Rebellengruppe nach Berichten von BBC die Kontrolle über den internationalen Flughafen und den Präsidentenpalast in der Hauptstadt Bangui übernommen. Mit Schüssen hinderten die Rebellen das Flugzeug mit Präsident Patassé daran, in Bangui zu landen. Augenzeugen berichteten von Plünderungen. Patassé hatte sich auf eine Regionalkonferenz in Niger befunden.

Erst im vergangenen Oktober hatte es einen Umsturzversuch Boizés gegeben. Die Rebellen waren damals mit Hilfe libyscher Truppen vertrieben worden. Bozizé war in das Nachbarland Tschad geflüchtet. Patassé wird von Libyen unterstützt. Bereits im Mai 2001 waren bei einem Putschversuch des früheren Militärherrschers André Kolingba 300 Menschen getötet worden. Auch damals wurde Patassé von libyschen Truppen gerettet. Boizé, der auch an diesem Umsturzversuch beteiligt war, flüchtete mit hunderten von Soldaten nach Tschad, das die Rebellen unterstützen soll.

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