Re: Prophezeiungen zur Endzeit hängen vom Leser ab
Geschrieben von Torsten am 14. März 2003 13:51:04:
Als Antwort auf: Re: Prophezeiungen zur Endzeit@Freddie geschrieben von Viola am 14. März 2003 08:55:15:
Liebe Viola,
aus meiner Sicht hängt der Inhalt stark vom Leser ab (Du weißt schon, das halbvolle oder halbleere Glas). Jesus selbst (die Authentizität der Evangelien mal vorausgesetzt) zeichnete recht düstere Bilder von der Zukunft (Zerstörung Jerusalems). Und auch er verbreitete nichts Neues, da dieselben Szenarien schon bei den Propheten des Alten Testaments zu finden sind. Ich würde ihn aber nicht den Dunkelmächten zurechnen.
Zu Stefan sehe ich drei wesentliche Unterschiede: Jesus beruft sich ausdrücklich auf das Alte Testament. Man muß ihm wie Würmer aus der Nase ziehen, sich über sich selbst und seine Rolle zu äußern. Und er redet nicht (nur) von spiritueller Umkehr, sondern von Verhaltensänderung; er zwingt (durch seine Gleichnisse) zum Denken und Begreifen der Inhalte, nicht zum Nachplappern und Frommfühlen.
Wie Jeder die angekündigten Katastrophen sieht (als drohende Möglichkeit, Weltuntergang oder Beginn von Gottes Neuer Welt), hängt von ihm ab. Keinem ist sein Schicksal bekannt und so kann Jeder entscheiden, ob er Auserwählter oder Verurteilter sein will.
Schon Zeitgenossen Jesu lebten in der Naherwartung der geschilderten Ereignisse, und seitdem wohl jede Generation. Wenn wir uns ein wenig Mühe geben, uns auf dem Planeten und untereinander vernünftig zu benehmen, findet das Ganze vielleicht erst in weiteren 2000 Jahren statt. Wenn wir mit "mehr vom selben" weitermachen, siehts aber aus meiner Sicht für die baldige Erfüllung der Johannesoffenbarung ganz gut aus.
Viele Grüße
Torsten