Zahlt die Versicherung beim Funkenregen?

Geschrieben von Astro am 09. März 2003 14:17:58:

Hallo,
zunächst der link:

http://karriere.t-online.de/karr/wiss/astr/ar/CP/ar-asteroid-versicherungsrelevant.html

Versicherung warnt vor Schäden durch Meteoriten

Was tun beim "Anprall unbemannter Flugkörper"?

Früher oder später wird ein kosmisches Geschoss die Erde treffen, warnt die "Münchener Rück" die Versicherungsbranche. So wie 1908 in Sibirien: 2000 Quadratkilometer Wald verwüstete ein Meteorit damals, der selbst einen Durchmesser von nur 60 Metern aufwies. Statistisch ist etwa alle hundert Jahre mit einem solchen Einschlag zu rechnen. "Man kann sich vorstellen, dass die Schäden exorbitant sind, wenn dabei eine Stadt oder Siedlung getroffen wird", erklärt Ernst Rauch, Fachgebietsleiter Meteorologische Risiken beim weltweit größten Rückversicherer.
Gegen große Brocken ist kein Kraut gewachsen
Beim Einschlag eines größeren Meteoriten mit etwa einem Kilometer Durchmesser nützt auch die beste Versicherung nichts mehr, gesteht der Experte für Naturkatastrophen zu. Ein Ereignis wie der Einschlag eines Meteoriten vor 65 Millionen Jahren, der wahrscheinlich zur Ausrottung der Dinosaurier führte, ist für die Versicherungswirtschaft nicht mehr relevant. In einem solchen Fall dominieren ganz andere Probleme politischer und humanitärer Art, falls die Menschheit dann überhaupt noch existiert. Doch bei Abstürzen etwas weniger gewichtiger Brocken kann eine Versicherung durchaus nützen.
Brandgefahr durch Hitzewelle des Meteoriten
Ein Meteorit entfaltet seine zerstörerische Kraft nicht nur an der Einschlagsstelle. Dazu kommt eine gewaltige Druck- und Hitzewelle. "Gerade in den Randgebieten des Absturzes könnte eine Versicherung Sinn machen, wenn die Hitzewelle beispielsweise Häuser in Brand setzt", so Rauch. Der Diplom - Geophysiker rät deshalb allen skeptischen Naturen einmal zu überprüfen, ob ihre Gebäudeversicherung bei einem solchen Absturz greift.
Die Gebäudeversicherung überprüfen
Denn separate Policen für Meteoriteneinschläge gibt es bisher nicht. Und während im Industriebereich so genannte "all risk" - Versicherungen existieren, die alles decken, was nicht ausdrücklich ausgeschlossen ist, muss die Gefahr aus dem All fürs Eigenheim explizit geregelt sein. In den Policen findet sich dazu oft eine Klausel namens "Anprall unbemannter Flugkörper" - ob sie auch Meteoriteneinschläge abdeckt, dafür fehlt noch der Testfall.
Feuerpolice gegen Gefahr aus dem All
Rauch plädiert für eine realistische Herangehensweise: "Es hängt davon ab, wie man das Risiko einschätzt: Es ist deutlich über Null aber man sollte es auch nicht dramatisieren. Ich würde mit meinem Versicherer klären, ob Meteoritenabstürze im Rahmen einer normalen Feuerpolice gedeckt sind."
Unterstützung durch Naturwissenschaft
Von den Versicherungen fordert Rauch Aktivität in zwei Richtungen: Erstens geht es darum, die Gefährdung realistisch abzuschätzen. Die Münchner arbeiten dazu eng mit Naturwissenschaftlern zusammen. Zweitens geht es bei allen Naturkatastrophen darum, das finanzielle Risiko richtig zu kalkulieren. Falsche Annahmen könnten den Ruin einer Versicherungsgesellschaft bedeuten. Um auch für große Schäden in Milliardenhöhe durch Naturkatastrophen gewappnet zu sein, hat die Münchener Rück Reserven in entsprechender Höhe.
Höhere Prämien durch mehr Katastrophen
Der "Risikotopf" für Naturkatastrophen ist in den letzten Jahren größer geworden, bestätigt Ernst Rauch. Das hat nicht nur mit der Zunahme an versicherten Werten zu tun. "Meteorologische Katastrophen sind häufiger und intensiver geworden", zieht der Experte Bilanz und nennt als eine Ursache die Klimaerwärmung. Auch in Deutschland haben Unwetterrekorde zugenommen. Mittelfristig sind deshalb wohl auch höhere Versicherungsprämien zu befürchten. Die Häuslebauer wird's nicht freuen.



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