Re: ICH HABE ES!
Geschrieben von Minnimix am 07. März 2003 13:42:56:
Als Antwort auf: ICH HABE ES! geschrieben von Mischel am 07. März 2003 09:45:37:
Moin,hier mal was zur Sixtinischen Kapelle
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Das ursprüngliche Deckengemälde von Pier Matteo d’Amelia zeigte als Himmelswölbung Sterne auf einem nachtblauen Untergrund. Als 1503 Julius II. «Sixtus» Neffe, zum Papst gewählt wurde, liess dieser die mittlerweile als unpassend empfundene Darstellung übermalen. Der Auftrag ging an den in der Toskana geborenen Bildhauer und Maler MICHELANGELO (1475-1564), der sich zunächst mit dieser Arbeit überfordert fühlte, 1508 dann aber doch die Herausforderung annahm. Bis 1512 malte er an der Decke eine fingierte Architektur mit Pfeilern und Marmorbändern, in die er neun Bilder mit Szenen aus der Schöpfungsgeschichte einfügte. In den Zwischenfeldern wurden auf Marmorthronen Propheten und Sibyllen, in den Zwickeln und Lünetten die Ahnen Christi sowie darüber ignudi, nackte Figuren mit aus Papstsymbolen und Medaillons gewobenen Girlanden abgebildet.
1533 erhielt Michelangelo von Papst Clemens VII. den Auftrag, an der Altarwand der Sixtina eine Darstellung des Jüngsten Gerichts zu malen, die 1541 fertiggestellt war. Das 180 Quadratmeter grosse Werk zeigt in seinem Zentrum Christus als Weltenrichter, der die Gerechten in den Himmel erhebt und die Sünder in die Hölle verdammt.
Als Michelangelo 1564 fast neunzigjährig in Rom starb, wurde Daniele da Volterra beauftragt, im Jüngsten Gericht die Darstellungen männlicher Nacktheit mit Tüchern zu übermalen, wofür er den Spitznamen il braghettone (der Hosenmacher) erhielt.
Zum 500. Geburtstag Michelangelos beschloss der Vatikan 1975, die im Laufe der Jahrhunderte durch Regenwasser, Risse sowie Übermalungen von Restauratoren in Mitleidenschaft gezogenen Fresken einer grundlegenden Restaurierung zu unterziehen. Dabei wurden nicht nur die Patina der vergangenen Jahrhunderte, sondern auch die meisten «Textilstücke»entfernt, mit denen die Blössen der Figuren bedeckt worden waren.
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Gruß
Minnimix
http://www.mathis-orgelbau.ch/index.htm
>Aktuelles 06. März 2003, 23:04
>'Römisches Triptychon': Papst veröffentlicht poetische Verse
>Das 33-seitige Buch hat der Papst nach seiner letzten apostolischen Reise nach Polen im Sommer 2002 auf Polnisch geschrieben
>Vatikan (kath.net/Zenit.org)
>"Triptychon Romanum, Meditationen" so lautet der Titel des neuen Buches von Papst Johannes Paul II., das am Donnerstag im Vatikan vorgestellt wurde. Es geht darin um die großen Fragen des Lebens und um des Papstes eigenes Leben von seiner Wahl auf den Thron Petri bis zu seinem möglichen Nachfolger.
>Das 33-seitige Buch hat der Papst nach seiner letzten apostolischen Reise nach Polen im Sommer 2002 auf Polnisch geschrieben beziehungsweise gedichtet und nach einigen Verbesserungen an Weihnachten beendet, so Vatikansprecher Joaquín Navarro-Valls.
>Der Leiter des vatikanischen Pressesaales enthüllte auch, dass "vor fünf Jahren ein Gast den Papst beim Bergsteigen mit der Frage überraschte, ob er eigentlich noch Gedichte schreibe. Der Papst antwortete, dies sei ein abgeschlossenes Kapitel seines Lebens. Doch heute tut sich vor uns dieses scheinbar abgeschlossene Kapitel wieder auf", so Vatikansprecher Joaquín Navarro-Valls.
>"Das päpstliche Poesiebuch besteht aus drei Teilen. Der erste Teil lautet verträumt "Bergbach" und ist eine mystische Kontemplation über die Natur, welche die Schönheit und die Gottessuche des Menschen hervorhebt, der gegen den Strom schwimmen muss, will er die Quelle finden, nämlich Gott.
>Der zweite Teil heißt "Meditationen über das Buch Genesis im Schatten der Sixtinischen Kapelle", eine Reflexion über den Menschen, Gottes Abbild, von der Schöpfung bis zum Jüngsten Gericht und inspiriert sich an der beeindruckenden Malerei Michelangelos in der Konklavekapelle der Kardinäle.
>Der dritte Teil heißt "Berg in der Region Moriah" und bezieht sich auf Ur im chaldäischen Lande, dem Vaterlande Abrahams und auf die Unterhaltung des Patriarchen mit seinem Sohn Isaak, den er beinahe auf dem Berg Moriah als Beweis seiner Gottestreue geopfert hätte.
>Überraschend ist im zweiten Teil die Anspielung auf das Konklave im August 1978, in dem Papst Johannes Paul I. gewählt wurde und das darauffolgende im Oktober, in dem Karol Wojtyla selbst gewählt wurde. Nicht minder überraschen die Anspielungen auf seinen Tod.
>Bei seiner Meditation über das Jüngste Gericht ist es dem Papst ein Anliegen, dass die Kardinäle sich bei der Wahl seines Nachfolgers von den Fresken in der Sixtina berühren lassen und ihnen dadurch die "Transparenz des Gewissens" zuteil werde.
>"Die Vielfarbigkeit der Sixtina wird also mit dem Worte des Herrn sprechen: "Tu es Petrus/ so hörte Simon Jona/ und dir gebe ich die Schlüssel des Himmelreiches/ die Menschen, denen die Sorgfalt der Schlüssel anvertraut wurde, finden sich hier, sie sollen sich in der Vielfarbigkeit der Sixtina gehen lassen, durch die Sicht, die Michelangelo hinterließ/ So war es im August, und später im Oktober desselben Jahres des erinnerungswürdigen Jahres/ der zwei Konklaven, / und so wird es wieder sein, wenn es notwendig sein wird,/ nach meinem Tod".
>"Es ist durchaus richtig, dass Michelangelo während des Konklaves durch seine Bilder das Gewissen der Menschen sensibilisiert"- ein Ruf zur "Transparenz des Gewissens", meinte der vatikanische Pressesaalchef.
>"Warum schreibt der Papst Gedichte?", so fragt sich Vatikansprecher Joaquín Navarro-Valls. "Das ist schwer zu sagen" so antwortet er sich selbst. "Kein Dichter wird so genau wissen, warum er überhaupt schreibt. Vielleicht findet man bei vertiefter Lektüre dieser Texte eine Antwort".
>Der erste Gedichtband, den Karol Wojtyla als Papst veröffentlicht, ist am Donnerstag auf Polnisch veröffentlicht worden. Die Übersetzungsrechte hat die Libreria Editrice Vaticana, die derzeit mit verschiedenen Verlagen auf der Welt Verträge abschließt, um das Werk in vielen Ländern zu veröffentlichen.