Re: Jeder Weg abseits
Geschrieben von Johannes am 07. März 2003 13:07:39:
Als Antwort auf: Re: Jeder Weg abseits geschrieben von mica am 07. März 2003 12:02:41:
> Opfer werden zu Tätern gemacht und sollen auch noch Schuldgefühle
> empfinden! Ich schließe mich Bine voll und ganz an!
Hallo Mica,
was man nicht vergessen sollte: Das größte Opfer muß das noch nicht geborene Baby bringen, es wird getötet. Und wenn es um die Rechte der Frauen geht, dann sollen sie natürlich selbst entscheiden, was mit ihnen geschieht. Über ihr Leben, das heißt aber nicht, daß sie auch über Leben und Tod eines anderen Menschen entscheiden dürfen, egal ob vor oder nach der Geburt. Und in weit über 2/3 der Fälle wird die Entscheidung über das Leben eines Kindes von der Mutter getroffen, ohne daß eine medizinische Extremsituation vorliegt.
Und oft werden die Mütter auch von den Vätern, Freunden und Verwandten dazu gedrängt, ein noch nicht geborenes Kind zu töten. Und insbesondere hierauf zielt die klare Haltung der kath. Kirche ab. Da nur vom "moralinsaueren Milieu" zu sprechen, in dem sich "bigotte Seelenretter suhlen" würden, geht völlig am eigentlichen Hintergrund vorbei, nämlich dem Schutz eines vollwertigen, aber noch ungeborenen Menschen. Dieser Mensch kann zwar (meist) noch nicht allein leben, aber dieses Schicksal teilt er mit Menschen, die am Ende ihres irdischen Dasein stehen. Auch hier werden die Grenzen inzwischen soweit aufgeweicht, daß eine Entscheidung nicht mehr im Interesse des betroffenen Menschen (der ggf. dadurch sterben wird) getroffen wird, sondern immer mehr auf Grund der Zumutbarkeit für andere Menschen. Ja, und auch eine Mutter ist in einem gewissen Sinne ein anderer Mensch, denn das Kind gehört ihr nicht, sondern Kinder sind nur "geliehen", um es mal so zu formulieren.
In die (in der Praxis) seltenen Grenzfälle will ich mich nicht einmischen, schon gar nicht in diesem Forum, ich wollte nur den Punkt darstellen, daß es bei einer Abntreibung immer um Leben bzw. Tod eines Menschen geht, also dem Hauptbetroffenen, dem noch nicht geborenen Kind. Und der kath. Kirche geht es darum, das Leben dieses Kindes auch vor dem Druck mancher Väter, Freunde oder Verwandten zu schützen, dem eine ungewollt schwangere Frau oft ausgesetzt ist.
Ob ein ungeborenes Kind, kurz vor der Geburt, oder ein alter Mensch, kurz vor dem Tod, ein Recht darauf haben, daß ihr persönliches Lebensinteresse berücksichtigt wird, ist eine andere Frage, für die ich nochmal auf das Reli-Forum hinweise. Ich wollte hier nur den Punkt darstellen, daß eine Entscheidung für eine Abtreibung immer den Tod eines Kindes bedeutet und das Kind somit der Hauptbetroffene ist. Dies wird in der Diskussion nämlich oft vergessen.
Gruß
Johannes
- Re: Jeder Weg abseits mica 07.3.2003 13:17 (4)
- Bravo, Mica! Ich hätt's nicht besser sagen können! (o.T.) IT Oma 07.3.2003 13:34 (0)
- Das ärgert mich an den Friedensbewegten Zwobbel 07.3.2003 13:29 (2)
- Re: Das ärgert mich an den Friedensbewegten Johannes 07.3.2003 13:42 (0)
- Re: Und Lichterketten ahlfi 07.3.2003 13:39 (0)