Steine gegen Uzis
Geschrieben von franke43 am 13. November 2000 10:34:52:
Als Antwort auf: Antisemitismus != Antizionismus geschrieben von Stefan am 11. November 2000 10:44:36:
Hallo Stefan
>Ich bin kein Antisemit.
Ich auch nicht.
>Ich habe viel Verständnis für Israel.
>Ich halte Israel für die fortschrittlichste Gesellschaft im gesamten nahen und mittleren Osten einschließlich Nordafrika.Dito.
>Die meisten moslemisch geprägten Gesellschaften befinden sich auf dem Niveau der christlichen Gesellschaften im europäischen Mittelalter.
>Das sind durchaus Tatsachen die ich erkenne und auch nicht bestreite.Der Islam ist daran selber schuld, weil einer der wichtigsten Glaubenssätze
die totale Vorherbestimmung aller Ereignisse durch Allah ist ("Kismet").
Wenn es also den Palästinensern durch Israel schlecht geht und sie mit
ihren Bestrebungen keinen erfolg haben, dann ist das laut Islam ebenfalls
von Allah so gewollt. Jedenfalls könnte man den Mullahs gegenüber eine
solche Haltung aus dem Koran ableiten.>es gibt eben auch eine andere Seite der Medaille.
>Israel hat sich das Land für seinen eigenen Staat mit Gewalt genommen.
>Israel hatte das Recht dazu. Jeder Mensch und jedes Volk hat das Recht auf Leben.Zumindest nachdem sie in das Land ihrer Urahnen zurückgekehrt sind.
>der israelische Staat behandelt die arabischstämmigen Israelis wie Bürger zweiter Klasse. Das ist eine Form von Apartheid, hier liegt die Parallele zu Südafrika. Fanatische, radikale israelische Siedler werden nicht daran gehindert, den Friedensprozeß zu torpedieren. Die meisten der seit Oslo von den beiden Parteien ausgehandelten Abkommen wurden von Israel gebrochen. Sie wurden entweder gar nicht oder nur verspätet und unzureichend implementiert. Da wundert sich noch jemand, daß sich die Palästinenser von Israel betrogen fühlen?
Die Zweiklassengesellschaft ist nicht zu entschuldigen, das stimmt. Aber der
permanente Bruch von Vereinbarungen existiert seit langem auf beiden Seiten.
Und das sture Beharren der Palästinenser auf Jerusalem ist der grösste
Hemmschuh für einen eigenen palästinensischen Staat.>Unter dem "Sozialisten" Barak ging die völkerrechtswidrige Besiedlung in den besetzten Gebiete noch schneller voran, als unter seinem Likud-Vorgänger. Erst seit kurzem ist die Folter als Verhörmethode in Israel offiziell verboten. Die Israelis reagieren völlig überzogen und unverhältnismäßig auf die steinewerfenden Palestineser.
Uzis gegen Steine wirken unverhältnismässig, aber andererseits sollte man
auch das Zahlenverhältnis nicht vergessen. Die Palästinenser mögen (noch)
schlecht bewaffnet und organisiert sein, aber sie sind weitaus in der
Überzahl und sorgen auch dafür, dass das so bleibt.>Und was sollte der Raketenangriff bei dem Hussein Abajat und zwei unbeteiligte Palästinenserinnen getötet worden sind? Hatte Israel das Recht dazu? Hilft das der Region weiter? Bringt das irgend etwas Gutes? Oder ist das ein Symptom für die Arroganz und Brutalität mit der die israelische Armee sich legitimiert fühlt die "berechtigten Sicherheitsinteressen Israels" durchzusetzen?
Welche Haltung Israel gegenüber hat denn dieser Hussein Abajat vertreten ?
War er einer der ehrlichen Friedenssucher, oder war er vom Lager derer,
die am liebsten das machen würden, was unseren nazistischen Vorfahren
vor über 50 Jahren nicht gelungen ist ?>Nein Johannes und Frank Zintl sehen die Sache sehr einseitig. Historische Verantwortung wahrnehmen? Ja!. Israel helfen, wenn es in seiner Existenz bedroht ist? Ja!. Israel in den Arm fallen wenn es selber zum Täter wird? Auch Ja! Auch um Israel und der israelische Bevölkerung wegen.
>StefanSchon recht, aber nicht gerade wir. Dieses In-den-Arm-fallen sollen mal
diejenigen machen, die Israel gegenüber ein reineres Gewissen haben als
die europäischen Länder.Franke