Re: StTdr(10x5)Wz4W

Geschrieben von Simon am 23. Februar 2003 14:06:05:

Als Antwort auf: StTdr(10x5)Wz4W geschrieben von H.Joerg H. am 23. Februar 2003 01:28:44:

So ist doch nichts anderes als die Verzweiflung, das Aufgeben, immmer und immer wieder der neue Antrieb seine Gedanken dem Wahren immer nah und näher zu bringen.
Die Verzweiflung ist es jedoch, die gerade das in Frage stellt, dieser ewige Kreislauf der scheinbar zu nichts führt, den keiner hört und welchen man bald selbst nicht mehr erträgt. Als bald wandelt sich die Erkenntnis vom Höchsten Gut der Schöpfung zum Nichts, zum Elend und alles Denken steht einzig und allein da, als unnütz als bloße Fiktion.
Du wachst auf und erkennst das alle Theorie, alle Gedanken vielleicht Teil deiner selbst sind, niemals aber dein Leben leben, dich nicht zum Lachen, nein letzten endes nur zum Verzweifeln bringen.
Und du stehst da als Idiot, resignierst gegenüber diesem Leben,dieser Hölle die sich nicht selbst erkennt und doch das Gute zu sein glaubt. Einfach so, ohne Gedanken, ohne bewusster Erfahrung schreitet sie über dich hinweg und das Einzigste was du suchst ist die Gerechtigkeit, was aber ist Gerechtigkeit, so ohne Zweifel dich in die Ecke zu treiben, ins unwiederbringliche Elend? Wir wissen es nicht, was sie ist, wir wissen nicht was Freiheit, was Gott, was Materie ist und man bemerkt wie wenig wir wissen können. Das Wissen irgendwann reicht es, denn immer und immer wieder kämpfst du dagegen an, aber niemand will verstehen.
Oh glaube mir eines, bin mir bewusst über dein Befinden, natürlich auf meine Weise, doch jene die nicht hören wollen, werden es spüren, werden vor dem Unnahbaren, Unwirklichen und doch Wahren zurückschrecken. In deiner gegenwärtigen Situation kann man nur eines denken:

"Hier ist es Zeit durch Taten zu beweisen,
Daß Manneswürde nicht der Götterhöhe weicht
Vor jener dunklen Höhle nicht zu beben,
In der sich Phantasie zu eigener Qual verdammt,
Nach jenem Durchgang hinzustreben,
Um dessen engen Mund die ganze Hölle flammt,
Zu diesem Schritt sich heiter zu entschließen,
Und wär'es mit der Gefahr, in's Nichts dahinzufließen"


Strophe aus der Zueignung:
"Sie hören nicht die folgenden Gesänge,
Die Seelen, denen ich die ersten sang;
Zerstoben ist das freundliche Gedränge,
Verklungen ach! der erste Widerklang.
Mein Lied ertönt der unbekannten Menge,
Ihr Beifall selbst macht meinem Herzen bang,
Und was sich sonst an meinem Lied erfreuet,
Wenn es noch lebt, irrt in der Welt zerstreuet."
J.W.v.Goethe




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