Baraks größter Fehler

Geschrieben von Stefan am 13. November 2000 10:30:28:

Der größte Fehler Baraks war es, auf sogenannten Endstatusverhandlungen zu bestehen.

Aus einer Position der Stärke wollte er das Endergebnis aller Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern diktieren, anstatt den Vertrauen schaffenden Weg der kleinen Schritte weiter zu gehen.

Er dachte sich wohl, daß er, solange die Palästinenser keinen eigenen Staat haben und unter der Knute der israelischen Besatzer stehen, die stärkere Verhandlungsposition hat, den Palästinensern Kompromisse abzuringen, die sie den Israelis später niemals mehr zugestehen würden.

Nun steht er vor den Scherben des Friedensprozesses, dessen Ende er mit seiner Politik der Dominanz herbeigeführt hat. Der Militär Barak betrachtete die Palästinenser eben immer als Verhandlungsgegner und nie als Verhandlungspartner.

Die israelische Friedensbewegung hat klar erkannt: Nur auf freier und gleichberechtigter Ebene können echte Verhandlungen stattfinden.

Um das vergiftete Klima zu reinigen und dem Friedensprozeß wieder eine Chance zu geben muß Israel sich freiwillig aus großen Teilen der besetzten Gebiete zurückziehen und den Palästinensern einen eigenen Staat zugestehen. Dabei müssen notwendigerweise die illegal errichteten israelischen Siedlungen aufgegeben werden. Der Kompromiß der Palästinenser muß daraus bestehen, vorerst auf Ostjerusalem als Hauptstadt zu verzichten ohne jedoch grundsätzlich auf Ostjerusalem zu verzichten. Möglicherweise in Form einer Präambel in der palästinensischen Verfassung, in der definiert wird, daß es Ziel einer jeden palästinensischen Regierung sein muß, im Verbund mit den befreundeten arabischen Staaten und mit friedlichen Mitteln Ostjerusalem als Hauptstadt und Regierungssitz in den Staat Palästina zu integrieren.

Stefan


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