Re: @Swissman...
Geschrieben von Swissman am 14. September 2001 16:21:16:
Als Antwort auf: Re: @Swissman... geschrieben von Apollo am 13. September 2001 21:28:27:
>was steht es eigentlich mit dem verhältniss von Sadam Hussein zu Rotchina ?
>gibt es da auch event." Kooperationsverträge "..?trotz UN -Embargo..?Mit einer Quelle kann ich (im Moment zumindest) nicht dienen, aber es gibt durchaus Verbindungen zwischen den beiden: So stehen verschiedene Rotchinesische Firmen auf der schwarzen Liste der USA und der UNO, weil sie Saddam Hussein, unter Verletzung des Embargos, geholfen haben, seine Luftabwehr zu verbessern. Konkret sollen u. a. Radaranlagen, Feuerleitrechner sowie Glasfaserkabel geliefert worden sein. Mit den Glasfasern wurden Radaranlagen, Leitstellen und Feuerstellungen miteinander verknüpft und ein landesweites Netzwerk errichtet.
Traditionellerweise unterhält Saddam zudem gute Beziehungen nach Moskau - ein guter Teil seines Arsenals besteht aus östlichen Fabrikaten. Man würde es sich allerdings zu einfach machen, wenn man ihn als blossen Lakai Moskaus ansähe: Wie bereits kurz angetönt, erhielt Saddam jahrelang auch westliche Unterstützung. Er konnte es sich daher leisten, beim Einkauf seiner Waffen wählerisch zu sein, und in jedem Land ausschliesslich die jeweiligen Spitzenprodukte zu erwerben. So besitzt, bzw. besass beispielsweise die irakische Luftwaffe etliche französische Mirage-Kampfflugzeuge, und auch der Atomreaktor "Osirak" wurde von einem französischen Staatskonzern geliefert.
Der damalige sowjetische Botschafter deutete bei einem Bankett gegenüber Saddam Hussein vorsichtig an, dass man in Moskau glücklich wäre, wenn er seine Rosinenpickerei aufgeben, und vermehrt östliche Produkte berücksichtigen würde. Saddam Hussein muss einen veritablen Wutanfall bekommen haben: Sinngemäss sagte er, es sei ihm völlig gleichgültig, wo seine Waffen produziert worden seien - ihn interessiere einzig, was man damit tun könne. Und wenn dies den Sowjets nicht gefalle, dann müsse er sich ernsthaft überlegen, künftig überhaupt nur noch im Westen einzukaufen.
Der Botschafter wurde umgehend abgelöst.
Übrigens war Saddam Hussein, obwohl er mit den Sowjets auf vielen Gebieten zusammenarbeitete, immer realistisch genug, die Irakische KP zu verbieten, ihre Mitglieder und Sympathisanten verfolgen zu lassen...
Letztlich, so denke ich, ist Saddam Hussein primär an seinem eigenen Machterhalt interessiert - mit wem er sich dazu verbünden muss spielt keine grosse Rolle.