Re: Auswandern schwer gemacht!

Geschrieben von Tawa am 21. Februar 2003 05:41:59:

Als Antwort auf: Auswandern schwer gemacht! geschrieben von H.Joerg H. am 21. Februar 2003 00:22:00:

Servus Jörg,

Heimat ist immer da, wo man sich glücklich und geborgen fühlt in seinem Herzen. Ich glaubte einmal, ich müßte meine Heimat innerhalb von künstlich gezogenen Grenzen sehen und für deren Erhalt kämpfen. Aber wo ist meine Heimat? Dort, wo ich meine Kindheit verbrachte? Meine Jugend? Wo ich geboren wurde oder dort, wo meine Vorfahren oder vielleicht Vorvorfahren herkommen?

Jörg, viele - auch ich - haben einmal für ihre in den Köpfen aufgebaute Heimat gekämpft und versucht, diese zu verbessern. Viele sind daran fast zerbrochen. Lohnt es sich für ein künstliches Gebilde zu kämpfen? Ganz klar: Nein!

Was wollen jene "Auswanderer" mit ihrer Tat erreichen? Sie flüchten vor dem Leben, vor ihrer Verantwortung, sind gestrauchelt. Oberflächlichkeit und die Suche nach gebratenen Hühnern im gelobten Land lassen Abenteurer und Strauchdiebe auswandern. Für mich möchte ich Deine Frage wahrheitsgemäß beantworten: Dies sind nicht meine Beweggründe. Siehe den Wunsch nach örtlicher Veränderung einmal als Wunsch, eingefahrene Geleise zu durchbrechen, wo es Bürokratie ansonsten nicht erlaubt. Siehe es als Versuch, innerlich und äußerlich zu wachsen und zu lernen. Der Auswanderer findet in der "neuen Heimat" alles, nur kein bequemeres Leben als hier. Es ist der Versuch, innere Werte nach außen zu kehren, so daß diese dann immer und überall gelebt werden können. Sachzwänge in der "alten Heimat" können diese Erfahrung verhindern. Somit geht man davon, um Einkehr zu halten. Ob dies gelingt, steht auf einem anderen Blatt Papier.

Liebe Grüße
Tawa


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