Mehrere Terroristengruppen an Anschlägen beteiligt? Bin-Laden-Anhänger abgehört
Geschrieben von Fred Feuerstein am 12. September 2001 22:43:41:
Als Antwort auf: Reuters: Afghanische Taliban warnen USA vor Vergeltungsschlägen geschrieben von Fred Feuerstein am 12. September 2001 22:01:26:
Bostoner Hotel gestürmt
Mehrere Terroristengruppen an Anschlägen beteiligt?Für die Terroranschläge in New York und Washington sind nach ersten Erkenntnissen möglicherweise vier Terroristengruppen verantwortlich. Ein Ermittler sagte der Nachrichtenagentur AP, es werde untersucht, ob mehrere Gruppen zusammengearbeitet hätten, um das World Trade Center und das Pentagon anzugreifen.
Möglicherweise seien diese Gruppen, die in Verbindung mit dem Topterroristen Osama bin Laden stehen sollen, auch schon zuvor an Bombenanschläge beteiligt gewesen. FBI-Agenten stürmten unterdessen ein Hotel in Boston und durchsuchten zwei Zimmer; außerdem wurde ein Ehepaar in Florida befragt.
Die Ermittler verwiesen auf den Bombenanschlag auf den US-Zerstörer "Cole" in Jemen und auf versuchte Anschläge während der Jahrtausendfeiern. Es wurde vermutet, dass eine Gruppe über Kanada in die USA einreiste und von dort nach Boston weiterfuhr, wo sie am Dienstag eine Maschine der American Airlines entführte und gegen das World Trade Center flog. Wie die Behörden bestätigten, wurde am Flughafen von Boston ein Wagen sicher gestellt, in dem Anleitungen zum Flugtraining in arabischer Sprache lagen.
Männer aus Deutschland eingereist
Das Ehepaar in Florida hatte im Sommer 2000 zwei Flugschüler für einige Tage bei sich untergebracht. Das Auto von einem der Männer wurde am Flughafen von Boston gefunden. Der Ehemann, Charlie Voss, sagte, die Männer hätten im Juli 2000 in seinem Haus gewohnt. Er habe damit seinem Arbeitgeber, einer Flugschule, einen Gefallen tun wollen. Voss erklärte weiter, die beiden Männer hätten angegeben, sie seien vor kurzem aus Deutschland eingereist. Das FBI in Miami ließ nach zwei Fahrzeugen suchen, von denen eines einem der verdächtigen Flugschüler gehören soll.
In den beiden Hotelzimmern in Boston fanden die Ermittler Hinweise auf einen Verdächtigen, dessen Name auf der Passagierliste einer der entführten Flugzeuge auftauchte. Alle Gäste wurden zuvor angewiesen, das 36-stöckige Hotel im Stadtteil Back Bay zu verlassen. Augenzeugen berichteten, eine Person sei abgeführt worden.
Bin-Laden-Anhänger wurden abgehört
Nach Angaben von Senator Orrin Hatch hat der Geheimdienst ein Gespräch zwischen zwei Anhängern bin Ladens abgehört, in dem von den gelungenen Angriffen auf zwei Ziele gesprochen wurde. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand seien die Flugzeugentführer ausgebildete Piloten gewesen, sagte die Sprecherin des Justizministeriums, Mindy Tucker. Das FBI habe 700 Hinweise erhalten, Verhaftungen gebe es bislang nicht.
Nach Aussage des Gouverneurs von Maine, Angus King, sind zwei der Verdächtigen vom Flughafen Portland nach Boston geflogen. Der "Boston Herald" berichtet, die beiden aus Portland angereisten Personen seien Brüder gewesen, die offenbar vor kurzem über Kanada in die USA gekommen seien. Ihre Ausweise enthielten Hinweise auf die Vereinigten Arabischen Emirate.
Black Box gefunden
Das Weiße Haus in Washington und die Präsidentenmaschine Air Force One waren nach Angaben des US-Präsidialamtes vom Mittwoch Anschlagsziele. Es gebe "glaubhafte Informationen ", dass das Flugzeug, das am Dienstag auf das Verteidigungsministerium stürzte, den Amtssitz von US-Präsident George W. Bush hätte treffen sollen, sagte die Sprecherin des US-Präsidialamtes, Claire Buchan, in Washington.
In der Nähe von Pittsburgh fand das FBI die Black Box des dort abgestürzten Flugzeugs. Von den Aufzeichnungen versprechen sich die Ermittler Aufschlüsse über die Ereignisse im Cockpit der Maschine in den letzten Minuten vor dem Absturz. Bislang hat man lediglich aus Handy-Anrufen von zwei Passagieren und einer Stewardess Hinweise über die Vorgänge an Bord von drei der vier Maschinen kurz vor den Abstürzen. Die drei Personen berichteten von drei bis fünf Entführern, die mit messerartigen Waffen die Gewalt über die Maschinen erzwungen hätten (siehe dazu auch unseren Artikel "Die letzten Anrufe ").