Ahlfis Traumstunde

Geschrieben von ahlfi am 22. Januar 2003 11:51:29:

Ahlfis Traumstunde

Auf Wunsch einiger Foris gestern im Chat schreibe ich mal meinen Traum nieder, den ich vorgestern Nacht geträumt hatte. Ich schlief so gegen 23.00 ein, direkt nach den Tagesthemen und aufgewacht bin ich so ungefähr um 1.00. Zuerst wollte ich mich an den Rechner machen und euch diesen Traum mitteilen, weil er meiner Ansicht und Gefühl nach Vergangenheit (frühere Personen), Gegenwart (Aufarbeitung des Tages) und Zukunft (Neues) beinhaltet. Ich schrieb es dann doch nicht nieder, weil er völlig konfus war und ich nicht wusste, wie ich das in Worte fassen sollte. Okay, es sind viele persönliche Dinge enthalten (meine „Noch“frau, lebe in Scheidung) und einiges wird euch vielleicht zum Schmunzeln bringen (ForumsmasterJ)

Kurz zur Erläuterung: Aufarbeitungsträume, bezüglich der Trennung von meiner Frau hatte ich zur Genüge, z.B. Wut, Eifersucht, Sehnsucht, Hass, Neid, Lust, usw. und sofort, also das ganze Spektrum von heftigen positiven und negativen Gefühlen. Dieser Traum, so deute ich das, hat mit Aufarbeitung jedoch nichts zutun.

Vielleicht erscheint einiges etwas konfus, wie gesagt, schwer in Worte zu packen und einiges ist mir nach 2 Tagen leider wieder entfallen, nur die heftigsten Sachen habe ich behalten, die Sachen, die für mich sehr wichtig waren.

Also, ich sitze in einem Garten, der Terrassen mäßig aufgebaut ist, unter einem Baum. Also, der Garten sind vom Aufbau her (Terrassen) mit einem Reisfeld zu vergleichen, jedoch sind es einheimische Pflanzen und das Wetter ist ausgezeichnet, mild und warm. Teilweise sehe ich den Garten in einer Höhe von ca. 10 Meter unter mir, teilweise sehe ich mich unter dem Baum sitzen und teilweise sehe ich die Umgebung von meiner Position unter dem Baum.

Ich schreibe auf meinem Laptop, der auf meinem Schoß liegt in einem Forum. Damals, so dachte ich da, war dort im Forum noch richtig was los, heute schreibe ich nur noch alleine und kein Anderer bringt mehr Beiträge, seit 1,5 Jahren ist das Forum tot. Ich erinnere mich an Gesichtern, die damals mitgeschrieben haben, da ist der Sven aus meiner Schulzeit (natürlich völliger Unsinn). Damals war Sven 16 Jahre alt, aber wenn ich mich an ihm jetzt erinnere, sieht er schon aus wie 20.

Dann sehe ich Orte, kann mich aber nicht mehr recht daran erinnern, es sind Orte, wo ich meine alten Freunde und Bekannte besucht habe.

Dann schwebe ich über den Garten und sehe einen Menschen ebenfalls in luftiger Höhe neben mir. Ich weiß, es ist der Forumsmaster (ja, jetzt dürft ich lachen). Ich kenne ihn, aber mir erscheint das Gesicht nicht mehr so deutlich, dass ich sagen kann, wer es ist. Es ist jedenfalls für mich keine unbekannte Person. Er ist ca. 30-35 Jahre alt und strahlt Freundlichkeit aus. Seine Haare sind kurz, aber an der Farbe kann ich mich nicht mehr erinnern.

Er hat ein Fotoalbum in der Hand, schlägt es auf und zeigt mir ein Foto, dass eine komplette Seite abdeckt. Ich sehe dort meine Frau abgebildet. Sie ist nackt, sie sieht auf dem Foto vom Gesicht her sehr jung aus, junger, als ich sie kennen gelernt habe, vielleicht 16 oder 17 Jahre alt. Ihre Brust war jedoch wie bei einer viel älteren Frau, hängend und faltig. Die Proportionen passen überhaupt nicht zum restlichen Körper, da der restliche Körper jugendliche Schönheit ausstrahlte. Dann hörte ich eine Stimme, die zu mir sprach, als ich das Foto betrachtete. Es war eine sehr warme, ruhige und liebliche weibliche Stimme. Mir kam die Stimme sehr vertraut vor, so vertraut, wie die Stimme einer Mutter, die schon mit dem Kind spricht, wenn das Kind noch ungeboren ist. Eine tiefe, innige Vertrautheit. In meinen Gedanken fragte ich, ist das wirklich meine Frau und die Stimme sagte, ja das ist A...!

Dann wurde mir vom Master ein neues Bild gezeigt, indem er die Seite umschlug. Auch hier war meine Frau zu erkennen, ebenfalls jugendlich frisch. Es war nur der Kopf abgebildet, der von Fotorand oben abgeschnitten war. Ich dachte, oh, der Fotograph war aber scheiße, oder habe ich wohlmöglich dieses Foto geschossen? Die Stimme sagte zu mir, ja, es ist deine Frau und das Foto hat deine Tochter gemacht. Ich dachte mir, man, meine Tochter kann aber schon besser mit einem Fotoapparat umgehen. Mir viel weiter auf, dass meine Frau auf dem Foto wieder sehr jung aussieht, aber irgendwie, wie soll ich es beschreiben, etwas verzogen. Irgendwie passieren die Gesichtsproportionen nicht 100%ig.

Jetzt merkte ich im Unterbewusstsein, dass ist kein normaler Traum, das ist weitaus mehr. Da ich auf Träume sensibilisiert bin, fing ich an, das Foto noch genauer zu betrachten. Ich sah im Hintergrund ein Fester, das jedoch keinen Blick nach draußen gewährte. Der Raum war dunkel, schwere, aber kurze, dunkelgrüne Gardinen hingen an den Fenstern. Die Stimmung des Bildes schien drückend.

Dann zeigte mir der Master wieder ein neues Bild. Auch hier war der Kopf meiner Frau abgebildet. Sie sah jetzt älter aus, vielleicht so alt, wie ich sie damals kennen gelernt hatte, also etwa 23. Sie sah eigentlich richtig gut aus, jedoch war ein Auge ohne Pupille und die Iris war blau, blass und glupschig (normalerweise ist ihre Augenfarbe braun). Ich erschrak, sie sah so entstellt aus, das Auge machte sie beim genaueren Betrachten hässlich und abstoßend. Das Auge wirkte tot, oder sieht so das Auge eines Toten aus? Im Traum war ich am Rätseln. Dann sprach wieder die vertraute Stimme zu mir: ja, das ist deine Frau und sie ist tot. Im Traum konnte ich es kaum fassen, fing an zu suchen und als Antwort kam: du siehst ihren Tot voraus. Es war sehr unheimlich für mich und eigentlich wollte ich mich schon aus dem Traum rausreißen, aber nein, schaue weiter.

Dann kam das nächste Bild dran. Jetzt passierte etwas sonderbares, was schwer zu beschreiben ist. Ich schaute auf das Bild und gleichzeitig war ich im Bild, also in der Umgebung, was das Foto zeigt. Ich war an zwei Orten gleichzeitig. Ich war in einem Zimmer, das dunkel und schmutzig war und saß auf einem Metallbett. Im Traum wollte ich jetzt genau schauen, damit mir nichts entgeht. Die Wände waren dunkelgrün tapeziert, teilweise hingen die Bahnen jedoch schon von der Wand. Grauer aufgeplatzter Putz war an mehreren Stellen zu sehen. Ich wollte aus dem Fenster schauen, um zu sehen, wo ich mich eigentlich befinde. Ich kannte die Umgebung nicht, ich sah eine Straße mit alten Autos. Gegenüber waren schmutzige Blocks zu erkennen, ich wusste, du bist ein einer Stadt. Die Häuser waren schon etwas älter. Ich dachte mir, wo bin ich? Dann sprach die Stimme: du bist in Belgien! Was? In Belgien? Was mache ich im Belgien, war noch nie dort, kenne keinen Ort, kann nicht einmal die Sprache, meine Firma hat dort keine Niederlassung usw. Ist checkte im Traum alle Möglichkeiten ab, warum ich in Belgien bin, fand aber keine Lösung, weil ich ÜBERHAUPT keinen Bezug zu dem Land habe. Was mache ich in einer so schäbigen Absteige? Dann wieder die Stimme: du warst hier auch noch nie, das kommt noch! Menschen sah ich nicht im Raum und auch nicht auf der Straße, ich war allein, ja... so allein.

Dann wachte ich auf, fing an zu sortieren, holte die Bilder noch einmal in mein Bewusstsein, versuchte die Gefühle, die ich im Traum hatte, wiederzubeleben. So lag ich einige Minuten im Bett, bis ich mich zumindest aufraffen konnte, noch einmal aufzustehen, Licht anzumachen, etwas zu trinken um dann den Fernseher für eine halbe Stunde zur Berieselung anzumachen, um nicht beim neuen Einschlafen den Traum gleich weiter zu träumen. Ich wollte meine Ruhe finden, war so aufgewühlt, der Traum war so deutlich, ausdrucksstark und heftig. Ich wusste, dieser Traum war anders.

ENDE

Na, wie hat er euch gefallen, ich glaube, weil mir mein Gefühl das sagt, waren auch Details aus der Zukunft dabei, auch wenn es nur meine eigene ist.

Lieben Gruß
Ahlfi




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