Re: Der Winter der kein Winter ist...

Geschrieben von Torsten am 18. Januar 2003 18:15:32:

Als Antwort auf: Re: Der Winter der kein Winter ist... geschrieben von Erziraffael am 18. Januar 2003 15:03:14:

Lieber Erziraffael,

das kommt auf die Auslegung von Winter an. Ich kann mich an meine Kindheit/Jugend erinnern, als Januar/Fabruar hier im Mittelgebirgsvorland schneesicher waren. In Freital-Hainsberg (nur wenig höher als Dresden) wurde sogar ein Skilift gebaut, der in den Anfangsjahren gut besucht war, aber seit Jahren keinen nennenswerten Schnee hatte und geschlossen ist. Kurz: Winter verbinde ich mit Schnee und langer stabiler Kälte.

Übrigens sind die jetzigen Zustände beileibe kein "Wunder". Schon in Physik (ich glaube 5. Klasse) haben wir unter dem Thema "Brownsche Molekularbewegung" gelernt, daß Ereignisse schneller und heftiger werden, wenn man einem System Energie zuführt. Da wir die Atmosphäre ausgiebig heizen und die Aufheizung zusätzlich fördern, fallen auch die Wetterereignisse heftiger aus - wie ständige schnelle und drastische Wechsel.

Daß das kein "Omen" ist, sondern die Vorphase noch heftigerer Ereignisse, ist aus meiner Sicht naheliegend. Das Abschmelzen großer Eismassen am Ende der letzten Eiszeit hatte auch weltweite Erdbeben und Vulkanausbrüche zur Folge. Auch wenn damals der Meeresspiegelanstieg 120 Meter betrug und der erfolgte und kommende höchstens im Bereich weniger Meter liegt, könnten uns noch ein paar böse Überraschungen bevorstehen - Kobe hat die Sensibilität unserer Infrastruktur deutlich gemacht.

Ich denke, wir kämen besser, die Natur nicht weiter zu ärgern. Die ärgert sich nämlich nicht, sondern reagiert gesetzmäßig mit Veränderungen, die irgendwann die Grenzen menschlicher Anpassungsfähigkeit übersteigen. Ganz davon abgesehen, daß wir uns vernünftigerweise um andere Bedrohungen (Asteroiden, Supervulkane) kümmern sollten, als darum, unseren globalen Nachbarn das Leben so schwer wie irgend möglich zu machen.

Viele Grüße

Torsten



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