Re: Pockenimpfung - Kanzler auf Lebenszeit?
Geschrieben von H.Joerg H. am 15. Januar 2003 02:50:32:
Als Antwort auf: Re: Pockenimpfung - Kanzler auf Lebenszeit? geschrieben von Torsten am 14. Januar 2003 17:02:55:
N´abend Torsten
Auch in West-Deutschland galt bis Mitte der 70er Impfplicht. Habe auf einem meiner im Laufe der Jahre angesammelten Pässe nachgeschaut, und mir wurde im zarten Alter von knapp über einem Jahr im Mai 1968 dieses Verfahren zum Schutz gegen Pocken erfolgreich "eingeimpft". Klar, der Impfschutz dürfte nicht mehr ausreichend vorhanden sein, doch da mein Wohnort ländlich liegt, und außer von den 2 Dönerbuden keine große Gefahr auszugehen scheint, verhalte ich mich keineswegs hysterisch.
Aufgepeitschte Stimmungen sind altbewährt im Land, haben wir ja liebend gerne aus den Praktiken der USA übernommen, um einen unter "Dauerbeschuss" einer latenten Gefahrenlage zu halten.
Das gleiche mit angeblichen Giftstoffen an allen Ecken und Enden im Essen. Habe den Fall des 11-jährigen Mädchens vom Wochenende verfolgt, das ein leckeres Stück Torte aß, und daran starb.
Wie immer in solchen Fällen, gleich das Produkt vorsorglich vom Markt, Kamerateams der Boulevard-Sender rennen an die Tiefkühltheken und interviewen die "verunsicherten Verbraucher/innen", die verängstigt in die Linsen starren, und als erstes fragen, ob es bei Aldi nächste Woche Pockenserum im Angebot gäbe;-)
Die Leute sind fertig, kaputt gemacht-ehrlich gesagt, kotzen sie mich an.Die Firma der leckeren Tortenmischung gab ihr reines Gewissen preis, im Hinterkopf wurde derweil schon im Managment der Verlust ausgerechnet, den man bei der nächsten lieferung "einwandfreier Ware" usw. wieder draufzuschlagen gedenkt.
Und des Rätsels Lösung: Das Mädel hatte nur ihren Mund zu voll genommen, und sich verschluckt, und ist jämmerlich daran erstickt-tragisch. Die Eltern hatten in ihren Augen sicher schon Euro (Dollar?)-Leuchten, sollte man mit einer Klage Erfolg haben. Ich weiß, klingt und ist zynisch, aber manchmal ist mir einfach danach, denn so läuft es doch ab.
So macht man Stimmungen, egal um welches Thema es sich handelt. Ein billiges und leicht zu durchschauendes Spiel mit durchschlagendem Erfolg. "Wer sich denken lässt, hat schon verloren", sage ich da gern.
Das mit dem Kanzler sollte bloß ein Scherz sein, und mit den Pockeninfizierten auf einen Seelenverkäufer absaufen lassen ebenso. Dachte auch es so rübergebracht zu haben.
Wollte zur späten Stunde jetzt nur was schreiben. Momentan ist es ruhig im Forum. Keine Ruhe vor dem Sturm zu erkennen, dies würde ich spüren, und je nach Dringlichkeit ins Forum setzen. Da läuft noch nichts an und wird auch noch etwas dauern. Vielleicht kommt zum Wochenende mit Vollmond eine Wendesituation in Sachen "Gefahrenpotential akut".
Ne, noch ist es nicht so weit...
Gruß an alle, denen ich nicht persönlich Rede und Antwort stand. Habe die Kraft nicht, da ich nach etlichen Monaten Verzicht "fettiger Speisen" eine volle Tüte "Chips" gegessen habe, und mein Magen drückt jetzt vor lauter Krebserregendem Acrylamid (oder wie das heißt...). Dabei wollte ich doch Unsterblichkeit erlangen. Und diese erreicht man entweder durch positive oder negative Aktionen, um sich Denkmäler errichten zu lassen, die bekanntlich schneller gestürzt als erbaut sind. Ne, so was aber auch, da rauch ich lieber noch ne Selbstgedrehte (Nr.33), und trinke noch nen Liter süße Cola mit lecker Aspartam (oder wie das heißt) drin.
Total verseuchte Grüße
jörg
>Lieber Jörg,
>das Problem mit dem Kanzler auf Lebenszeit läßt sich auf zwei Arten lösen. Nur bei einer davon sitzt Gerhard lange im Kanzleramt.
>Na ja, die ganzen Katastrophenpläne sehen zwar die Bereitstellung vor, aber ob auch Jemand zur Impfung gezwungen werden kann?
>In der DDR gehörte die Pockenschutzimpfung ohnehin zu den Pflichtimpfungen, bis die Pocken für ausgerottet erklärt wurden. Falls die Pocken doch noch nicht ausgerottet sind, ist die Wiedereinführung so oder so sinnvoll. Egal, von wo sie ausgehen (neben Waffen werden auch erhaltene Naturreservoire vermutet).
>Gerade bei Kindern sehe ich die Freiwilligkeit nicht ein, da hier Eltern die Entscheidung für die Kinder treffen und die Kinder sie ausbaden müssen. Ein pockennarbiges Gesicht ist eine prima Grundlage für vorurteilsfreie Sozialkontakte. Ich habe selbst mehrere Fälle "alternativer" Eltern erlebt, die aufgrund wirrer Ansichten und fehlenden Wissens Gesundheit und Leben ihrer Kinder gefährdeten. Ich meine nicht die, welche tatsächlich etwas von Naturheilkunde verstehen, sondern die "egal wie und warum, Hauptsache anders"-Leute.
>Viele Grüße
>Torsten