noch ein Kandidat für Supernova
Geschrieben von Bern am 14. Januar 2003 10:39:52:
hi Alle,
wollen wir nicht vergessen, daß in unserer relativen
kosmischen Nachbarschaft, noch ein Kandidat für eine
Supernova zu finden ist.
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Besondere Objekte
Der eindrucksvolle Anblick des Orion ist darauf zurückzuführen, daß man in dieser Richtung in eine relativ nahe Konzentration aus Sternen und interstellarem Gas hineinsieht, in der sich noch immer Sterne bilden. Riesige Wolken aus Gas und mikroskopisch feinen Staubpartikeln verdichten sich an manchen Stellen derart, daß in ihrem Inneren die Materie infolge ihrer Schwerkraft zusammenstürzt und neue Sterne entstehen läßt. Bereits mit einem kleinen Fernglas kann man den bekannten Orion-Nebel M42 sehen, der ein riesiges Sternentstehungsgebiet in einer Entfernung von etwa 1500 Lichtjahren ist; er stellt mit einigen dicht zusammengedrängten jungen Sternen das "Schwertgehänge" des Orion dar. Auf langbelichteten Photographien lassen sich zahlreiche weitere helle Gas- und dunkle Staubnebel erkennen.
Während diese Nebel das Licht dahinter stehender Sterne streuen und absorbieren, befinden sich die hellsten Sterne in dieser Konstellation weit näher an unserem Sonnensystem, so daß sie ungehindert sichtbar sind. In mehrfacher Hinsicht bemerkenswert ist der zweithellste Stern, a Orionis oder Betelgeuse (im deutschen Sprachraum aufgrund eines Übertragungsfehlers in historischen Himmelsatlanten meist "Beteigeuze" geschrieben), der die rechte Schulter des Orion markiert. Er ist ein wahrer Sternengigant, ein sogenannter Roter Überriese, der noch relativ jung, aber leuchtkräftiger ist als die meisten anderen Vertreter dieser Sternklasse. Im Vergleich zur Sonne strahlt er mit der mehr als 10000fachen Helligkeit und weist den 500- bis 800fachen Durchmesser sowie die etwa 20fache Masse auf; in ihm hätte die Sonne mitsamt der Bahnen von Merkur, Venus, Erde und Mars bequem Platz. Die Oberflächentemperatur dieses Riesen ist mit etwa 3000 Kelvin recht gering, weshalb er in einem rötlich-gelben Licht leuchtet. Sein großer Durchmesser und die Entfernung von nur 310 Lichtjahren zur Erde haben es dem Hubble- Weltraumteleskop mit seinem hohen Auflösungsvermögen ermöglicht, die Oberfläche dieses Sterns zu photographieren. Betelgeuse ist damit der erste Stern jenseits der Sonne, dessen Oberfläche direkt abgebildet werden konnte und das, obwohl er von der Erde aus nur so groß erscheint wie ein Stecknadelkopf in neun Kilometern Entfernung.
Mit einem Alter von nur wenigen Millionen Jahren ist Betelgeuse ein sehr junger Stern. Wegen seiner enormen Ausmaße ist er aber nicht stabil: Seine Helligkeit variiert halbregelmäßig mit einer Periode von etwa 2110 Tagen zwischen 1,m3 und 0,m1, und er bläst beständig Materie ab in ungefähr 100000 Jahren eine Sonnenmasse. In nicht allzu ferner Zeit wird Betelgeuse wohl als Supernova explodieren; am irdischen Himmel wird dieser Stern dann für mehrere Wochen oder Monate um ein Vielfaches heller leuchten als der Vollmond.
Der Stern b Orionis oder Rigel ist mit einer scheinbaren Helligkeit von 0,m1 noch etwas heller als Betelgeuse. Er ist ein sogenannter Überriese, der im bläulich-weißen Licht mit der 60000fachen Leuchtkraft der Sonne strahlt und etwa 900 Lichtjahre von der Erde entfernt ist.