Re: Der erfundene Gott

Geschrieben von Tawa am 07. Januar 2003 18:18:16:

Als Antwort auf: Der erfundene Gott geschrieben von Neues Licht am 07. Januar 2003 17:34:36:

Hallo Neues Licht,

hab ich ausnahmsweise mal im Original lesen dürfen. Und ich gebe offen zu, er hat mich einen Augenblick lang aus dem Ruder geworfen.

Abgesehen davon, daß jede Disziplin ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten und Blickwinkel verwendet, um einen Sachverhalt zu beleuchten, ist es müßig, über den Wahrheitsgehalt des Artikels nachzudenken. Papier ist geduldig und wir können keinen Einblick in die Forschungsergebnisse nehmen, womit ich diese jedoch keineswegs anzweifeln will.

Wir wissen doch alle seit langem, daß die Bibel aus schönen Geschichten, Fabeln, Legenden, Gleichnissen, etc. besteht. Die Herkunft mag in manchem Fall recht abenteuerlich anmuten. Gut, jetzt kommt halt auch noch der Faktor "Marketing" hinzu. :-) Und daß die Bibel zu unzähligen und unsäglichen Mißbrauchsfällen geführt hat, ist uns auch bekannt. Nichtsdestotrotz stellt sie das Buch der Bücher für viele viele Menschen dar. Ich bin zwar in keiner religiösen oder sonstwie gearteten Gemeinschaft organisiert oder habe Kontakte dorthin, dennoch lese auch ich gelegentlich darin. Das Buch bildet für viele Menschen immer noch eine Lebensgrundlage.

Wie soll man jetzt aufgrund des Artikels künftig mit der Bibel und mit dem erfundenen Gott verfahren? Die Bibel verbrennen und Gott in den Papierkorb werfen? Das haben wir doch eh schon getan! Es liegt einzig und allein an uns, ob Gott existiert. Und an den rachsüchtigen Gott des AT glaubt doch eh kaum noch jemand.

Es gibt wesentlich interessantere Forschungsgebiete als das oben Beschriebene. Zum Beispiel eine verschüttete Brücke, die von Satelliten entdeckt wird. Und wenn dann den Berechnungen zufolge herauskommt, daß diese Brücke aufgrund seiner Lage weit über 100.000 Jahre alt sein muß. Nein, ich kann diese Entdeckung auch nicht selbst bestätigen. Aber ich könnte hinfahren und versuchen, diese Brücke auszugraben. Das sind handfestere Forschungen als Mutmaßungen über Phantasieschriften ängstlicher Fürstentümer in Bibelcity.

Entweder, es gibt Gott, oder es gibt ihn nicht. Worauf ich hinauswill, ist, daß ein solcher Artikel uns nicht sofort ins Wanken bringen darf. "Glauben = Wissen". Wenn ich nicht glaube, ganz gleich woran, dann kann ich auch nicht wissen! Gleich, welche Nachweismethoden ich für meine Beweisführung auch heranziehe, es kommt der Tag, wo jene Beweise verworfen werden.

Ich bin froh, in einer Zeit leben zu dürfen, in der ich glauben darf, was ich will. In einer Zeit zu leben, die mir nicht vorschreibt, was real und was Fiktion ist. In einer Zeit zu leben, in der ich überhaupt glauben darf. Ich glaube, daß die Medien nicht die Weisheit mit dem Löffel gefressen haben.

Euer Tawa

P.S. Kommentare eher unerwünscht, ich war nur grantig über die Tatsache, daß wir alles vorgekaut bekommen.

>Hallo,
>auf ff. Text (link) möchte ich euch mal ganz wertefrei
>aufmerksam machen.
>Neues Licht



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