Zeitstürme

Geschrieben von H.Joerg H. am 06. Januar 2003 02:17:05:

2 Aussagen des Kanzlers bzw. "durch die Blume" gesprochen aus des Schröders Mund zur diesjährigen Neujahrsansprache sind in mir haften geblieben.

Da war zunächst der dahingesagte, und von ihm näher gehend unkommentierte Satz "Die Zeit vergeht schnell".

Will heißen: Sie läuft uns davon in eine Ungewissheit. Einen Zeitraum gilt es zu überbrücken, indem ein klarer Kopf bewahrt werden sollte, um aus dem geheuchelten Jammertal entschwinden zu können. Auch die Zeitspanne die uns noch verbleibt bis das Chaos perfekt sein wird, und unsere geliehene Zeit schneller verinnt, als vielen heute noch unbekannt ist, kann damit gemeint sein.

"Die Zeit vergeht schnell" sollte uns daran erinnern, vorbereitet zu sein auf den nächsten Ausspruch des Kanzlers, der in seiner Ansprache zum neuen Jahr in seiner Rede später folgte, und doch zusammengehört:

"...Stürme der Globalisierung" waren seine Worte.

Welche "Stürme" wollen und werden da wirbeln und wirken?

Wirtschaftsstürme in Zeiten hart umkämpfter Weltmärkte?
Kriegsstürme die ausbrechen wegen gescheiterter globaler Fehlumverteilungen und irriger Kapazitätenplanung der Ressourcen aufgrund unserer gierig gelebten Zwangsneurosen? Zwänge die eben nur die schnell gelebte Zeit vergessen machen sollen, um den dann entfachten Stürmen seitens der Verlierer eben ihre Kriegsstürme losbrechen zu lassen?

Jene Stürme, deren Ausläufer wir erkannt am eigenen Leibe doch spüren, und uns die Natur mit Orkanen, Überschwemmungen und den sonstigen Naturwirren vorlebt, und neben Angst und Sorge nur noch mit Schulterzucken quittiert wird, wenn es wieder heißt "der Mensch hat Schuld!"?

Und sind es die "Zeitstürme" in Einvernehmlichkeit der inneren Unruhen, die wie ein Flächenbrand viele unserer Herzen und Seelen erobert haben, mehr und mehr uns infizieren? Wie ein böser Virus schwappten diese Stürme in immer schneller werdendem Zeit-Tempo in unsere nie wirklich gelebte heile Welt. Doch versuchte man in Zeiten als es noch gelang, in ruhigem Fahrwasser einen Strudel zu umschiffen, nicht den Augenblick der Besonneheit, des klaren und ruhig überlegten Momentes, der Gefahr zu entrinnen?

Leider lauern dermaßen viele Gefahren in der einen Zeit, die ein Mensch versucht ist zu verstehen, und die ihm gegeben wurde, um seinem Zweck dienlich zu erscheinen: Dem Zweck der Wahrheit. Diese wurde verspielt, trotz der vielen Möglichkeiten, die ihm gegeben darlagen, und in seiner Vergangenheit mit schlechten Beispielen, anstatt zu heilen, ihn zum Nachahmen animierten, wie der Mensch es noch schneller geschehen lassen kann, sich zuerst im Geiste, und letzten Endes körperlich auszulöschen.

Zeitstürme werden rauschen mit Getöse über die Lande!

Eine angenehm angenommene Zeit wünscht

Jörg




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