Gedanken zum Daheim-Sein

Geschrieben von mica am 18. Dezember 2002 07:17:30:

Guten Morgen, miteinand,

aus einem Geomanten-Forum habe ich folgenden besinnlichen Text herüber kopiert.

Warum?

Wie können wir gut durchkommen, wie BW immer so eindringlich wünscht, wenn wir nicht beheimatet sind?

Es muss nicht die äußere Heimat des Städtchens in dem wir wohnen sein - die innere, die Verbindung zum Wesen einer Landschaft, zu Gaia, als Prinzip der nährenden Mutter, kann uns Heimat geben, eine Stärke vermitteln, die uns kommende Veränderungen zumindest durchstehen, wenn nicht sogar mitgestalten läßt..."damit beim großen "Game-Over" ein paar Leute da sind, die das Haupt erheben können mit Würde und in Zuversicht. Öffentlich."

Hoffentlich nicht zu schwer, solch besinnliche Gedanken am frühen Morgen ;)

In diesem Sinne,
kommt gut an!

mica


Landschaftsheimat ...

Kommentar
Landschaft und Heimat "Ubi bene, ibi patria" sagt Cicero. "Wo ich mich wohlfühle, da ist meine Heimat". Der Mann hat recht. Sogar die Umkehrung gilt: "Wo ich mich nicht wohl fühle, habe ich keine Heimat". Weil nur ein Job in der Nähe eines Atommeilers möglich ist, zieht man (koste es die Heimat) hunderte Kilometer für immer fort - und wird heimatlos. Die Heimat ist doch aber dort, wo man sein erstes Mädchen küsste und das erste Taschenmesser kaufte. Wo das Grab der Großeltern ist, da ist die Heimat. Oder doch wo anders?

Laßt uns jedenfalls nicht heimatlos werden. Nicht im eigenen Land und nicht in der eigenen Kultur. Beide sind heute bedroht, wie der Zahn vom Zucker der Karies. Warum fühlen wir uns derzeit oft unwohl? Spinnen wir? Wohl kaum! "Ubi bene, ibi patria" sagt Cicero. Der Prophet Jesaia meint: "Tröstet, tröstet mein Volk. Redet freundlich mit dem Land. Sagt, dass seine Dienstbarkeit sich erfüllt hat". Wir hören da Klarheit heraus und doch Freundlichkeit! Zugleich mit der Benennung der ungeschminkten Wahrheit (volle Dienstbarkeit) wird dem Trost ein realer Ort gegeben (mein Volk - hier)! Am Heiligen Abend in Ihrer Heimatkirche etwa ... Aber auch sonst und immer.

Heimat sei uns nicht nur eine stressige Illusion, zu der wir vierzehntägig übermüdet auf der A9 aufbrechen, sondern sie werde wieder unser zu Hause. Der gedemütigte Mensch soll getröstet werden. Machen wir uns klar, dass wir in die Heimat zurückkehren dürfen. Weil wir sonst nicht froh werden können, und unsere Ahnen keinen Frieden finden. Die Kirche erinnert an solche alten Sprüche, - auch wenn sich viele pikiert an dieser Stelle abwenden werden ... Aber stimmt's etwa nicht?

Wir sollen nicht immer nur Heimat suchen, sondern wir sollten selber welche sein! Die Kirche sagt das stellvertretend für den König, den es schon längst nicht mehr gibt, und für den Staat, dem man keinen Glauben mehr schenkt.

Solange die Sterne über uns funkeln und irgendeiner noch Mozart spielen kann ist nichts verloren und der Trost nicht alle. Solange es im Fläming noch Kirchenruinen gibt und unbetonierte Feldwege, - solange sei hier unsere Heimat. "Genauso wenig, wie man seine Mutter erschlägt, verrät man auch seine Heimat nicht." O Mann, wie das klingt! Ist das nicht ziemlich typisch religiöse Sprache? Gewiß, - Religion ist ja auch kein Opium fürs Volk, - sondern Sprengstoff für die uns gegenwärtig entheimatende Marktgesellschaft.

"Fortsturz" als Steigerung des Fortschritts empfiehlt man uns als Gesellschaftsbeschäftigung Dabei weiß doch jeder aus dem "Mensch-Ärgere-Dich-Spiel": Gewinnen geht nur auf Kosten vieler Verlierer und liegt an den Regeln. Und vielen geht dabei die Heimat verloren! "Tröstet, tröstet" sagt der Prophet Jesaia. Wir sollten uns keine unnötigen Gedanken machen, wenn wir nicht teilhaben können am Unsinn einer uns wesensfremden Welt.

Bleiben wir der Erde - unserer Heimat - treu. Vielleicht können wir die Verwandlung heimlich in uns vorbereiten. Damit beim großen "Game-Over" (oder schon im nächsten Jahr?) ein paar Leute da sind, die das Haupt erheben können mit Würde und in Zuversicht. Öffentlich.




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