Re: Nieder mit "Odin" und der ganzen Dämonenbande!

Geschrieben von JeFra am 16. Dezember 2002 23:30:12:

Als Antwort auf: Re: Nieder mit "Odin" und der ganzen Dämonenbande! geschrieben von Zetountis am 16. Dezember 2002 00:23:05:


unser Blick auf die Geschichte, auf die geistige Welt, auf Personen wie den hl. Bonifatius, Kaiser Karl den Großen, Otto von Habsburg usw. usf. ist dermaßen verschieden und unsere Ansichten darüber so entgegengesetzt, dass ich derzeit keinen Sinn in einer weiteren Diskussion mit Dir (oder bitteschön mit Ihnen) sehe.

Was O.v.H. betrifft, habe ich meine Meinung hier ausführlich begründet. Ich stelle den Text als Anhang an diesen Beitrag nochmals ins Forum. Derartige Positionen sollen also mit einem Selbstverständnis als christlicher Konservativer verträglich sein? Von einem Dementi des Habsburgers (Gegendarstellung in der 'Aula', die ja schließlich kein Schlägerblatt ist) ist mir nichts bekannt. Das Argument, daß O.v.H. nicht C.-H. ist, zieht hier wenig. Einmal hätte ein Prominenter wie O.v.H. seinen eigenen Verein gründen können, statt der Organisation eines derartig zwielichtigen Publizisten beizutreten. Zum Anderen ist mir nicht bekannt, daß sich die paneuropäische Union bisher in irgendeiner Weise von den, in meinen Augen 'satanistischen', Positionen ihres Gründers distanziert hat.


Zu Karl dem 'Großen' vieleicht noch das folgende Zitat aus Einhard, Kapitel 16:


Unde et illud Grecum extat proverbium: ton Phragkon philon echis, gitona ouk echis. (Den Franken habe zum Freund, nicht zum Nachbar).

Die Griechen sind damals durchaus gute Christen gewesen.



Ich wünsche Dir/ Ihnen das erdenklich Beste.

Danke, gleichfalls.


MfG
JeFra


Anhang.


Ich berufe mich auf einen Artikel in der FPÖ-nahen Akademikerzeitschrift 'Aula' 6/94 (Autor: Martin Hobek), in der vorwiegend, aber nicht ausschließlich, christlich-konservative Autoren publizieren. Hobek zitiert aus dem Buch 'Praktischer Idealismus' von 1925 (PI) sowie aus der Ausgabe der 'Reichspost' vom 30. 8. 1935 (im Folgenden RP). Die Originalquellen sind aus naheliegenden Gründen nicht leicht beschaffbar. Der Charakter der Schriften Coudenhove-Kalergis ist aber auch aus anderen Quellen vielen Leuten bekannt, die sich intensiver mit politischen Fragen beschäftigen. In diesem Zusammenhang wäre die Stellungnahme des Habsburgers interessant. Ich habe vor einiger Zeit in einem seiner neu erschienenen Bücher vergeblich danach gesucht, obwohl er sich darin mehrfach auf Coudenhove-Kalergi beruft. Es findet sich lediglich der Hinweis, daß man doch rechte Politiker besser totschweigen soll. Dasselbe gilt für die im Vorgangsbeitrag zitierte Web-Seite. Ich richte diese Frage auch an die katholisch-Konservativen und an die Habsburger-Fans in diesem Forum: Was halten Sie von diesen Zitaten. Glauben Sie, daß Hobek falsch zitiert? Wenn nein, warum unterstützen Sie eine derartige Bewegung? Wenn die Zitate echt sind und Otto von Habsburg eine solche Politik ablehnt, hätte es für einen prominenten Mann wie den Habsburger nahegelegen, eben eine eigene Organisation zu gründen.




Nun also zu den Zitaten. Es liegt nahe, mit dem Verhältnis zum Christentum anzufangen.



Erst mit der Emanzipation Europas vom Christentum - die mit Renaissance und Reformation begann, in der Aufklärung ihre Fortsetzung und in Nietzsche ihren Höhepunkt fand - kam Europa wieder zu sich und trennte sich geistig von Asien.



Nun bin ich kein Christ und lehne von den im Nebensatz zitierten geistigen Strömungen lediglich Nietzsche ab. Auch liegt mir nichts darin, mir über diese Frager anderer Leute Kopf zu zerbrechen. Für einen christlich-Konservativen ist die Parteinahme für die Bewegung des Autors dieser Zeilen trotzdem sehr merkwürdig.




Zur Rassenfrage aus PI, S. 20ff



Meist ist der Rustikalmensch Inzuchtprodukt. ... Die Wesenszüge, die sich aus dieser Inzucht ergeben, sind: Treue, Pietät, Familiensinn, Kastengeist, Beständigkeit, Starrsinn, Energie, Beschränktheit, Macht der Vorurteile, Mangel an Objektivität, Enge des Horizontes. ... In der Großstadt begegnen sich die Völker, Rassen, Stände. In der Regel ist der Urbanmensch Mischling aus verschiedensten sozialen und nationalen Elementen. ... Die Folge ist, daß Mischlinge vielfach Charakterlosigkeit, Hemmungslosigkeit, Willensschwäche, Unbeständigkeit, Pietätlosigkeit und Treulosigkeit mit Objektivität, geistiger Regsamkeit, Freiheit von Vorurteilen und Weite des Horizontes verbinden.



Die Aussage über Mischlinge muß natürlich nicht biologisch gemeint sein, sondern könnte sich auch auf eine der naheliegenden Konsequenzen des Multikulturalismus beziehen. Dieser ist ja schon oft, gut bezeugt und in systematischer Weise wohl zuerst von den Assyrern unter Tiglath-Pilesar III., benutzt worden, um eine willenlose und widerstandsunfähige Bevölkerung aus willfährigen Untertanen zu bekommen. Ich halte diese politische Anwendung des Multikulturalismus für durch und durch verbrecherisch. Habsburger-Freunde, kennt ihr dieses Zitat und was haltet ihr davon? Warum unterstützt ihr diesen Mann?




Interessant ist vielleicht noch die Bezeichung der Juden als 'geistige Führerrasse' Europas (PI, S. 33).




Über den Bolschewismus:



Das Chaos moderner Politik wird erst dann ein Ende finden, bis eine geistige Aristokratie die Machtmittel der Gesellschaft ... an sich reißt und zum Segen der Allgemeinheit verwendet. Eine entscheidende Etappe zu diesem Ziel bildet der russische Bolschewismus, wo eine kleine Schar kommunistischer Geistesaristokraten { sic ! } das Land regiert und bewußt mit dem plutokratischen Demokratismus bricht, der heute die übrige Welt beherrscht. { PI, S. 33 }




Die Zukunft gehört Krassin [ bolschewistischer Wirtschaftstührer, Anm. ] - über die Wirtschaft der Zukunft entscheidet das bolschewistische Experiment. Darum liegt es im eigensten Interesse der ganzen Welt, dieses Experiment nicht nur nicht zu stören, sondern nach Kräften zu fördern: ... { PI, S. 129}



Der Kommentar in [] stammt von Hobek, die in {} von mir. Otto von Habsburg einer der Totengräber des Kommunismus?




über den faschistischen Abbesinienkrieg:



Wer wie Cecil Rhodes in Kontinenten denkt, muß anerkennen, daß Italien im afrikanischen Konflikt ebenso der Pionier Europas ist, wie Abessinien der Pionier der panafrikanischen Idee. ... Hier scheiden sich die Anschauungen und Interessen Paneuropas von denen des Völkerbundes. Denn für den Völkerbund handelt es sich um einen Konflikt zwischen zwei gleichberechtigten Mitgliedsstaaten, für Paneuropa um die Auseinandersetzung zwischen einer der ersten europäischen Kulturmächte und einem afrikanischen Eingeborenenstaat. {RP, 30. 8. 1935}




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