Landesverteidigung stärken = Sand ins Getriebe der Prophezeiungen

Geschrieben von Freiwild am 10. Dezember 2002 12:12:32:

Als Antwort auf: Re: Landesverteidigung stärken = Sand ins Getriebe der Prophezeiungen geschrieben von Torsten am 10. Dezember 2002 10:08:14:

>Liebes Freiwild,

Lieber Torsten


> abgesehen, daß ich Prophezeiungen für unabänderlich halte, ist ein Gegenhalten
> bei einem russischen Angriff ja wohl ein Witz? Wenn Du mal mit Russen im
> Manöver gewesen wärst, wüßtest Du, was ich meine. Abgesehen von der
> materiellen Überlegenheit. Was Du für "Tapferkeit" oder sonstigen Unsinn zu
> halten scheinst, wäre schlichtweg ein kollektives Selbstopfer der
> Streitkräfte.

Das sehe ich etwas anders. Rußland ist keine perfekte Miltärmaschine.
1914 - 1917 bis zu ihrer Kapitulation haben die Jungs von der deutschen,
kaiserlichen Armee und von den österreichisch-ungarischen Truppen
( die ach so "marode Vielvölkertruppe") an der Ostfront ganz schön
"den Arsch vollgekriegt" - und das trotz zahlenmäßiger Überlegenheit.

Das kannst Du z.B. bei http://www.1914.stahlgewitter.com/
recht detailliert nachsehen.

Der zweite Weltkrieg war ein Verbrechen ausgehend vom DRITTEN REICH.
- Alles klar ! - Deshalb will ich mich garnicht 'rein militärtechnisch'
dazu äußern. Zynisch gesagt : "Zuviel Feind zuviel Ehr"

Nun zu den Manövern der Russen mit der NVA. Diese Veranstaltungen liefen
nach einem festen Drehbuch ab. Der Sieger - die Verbände der ruhmreichen
roten Armee - stand von vornherein fest.

Halt nur einmal, hat man bei einem Manöver den Generälen und Offizieren
"freies Spiel" (wie bei uns üblich) gelassen. Und siehe da, die
beteiligten NVA-Regimenter haben trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit
die Oberhand gewonnen.
Erst durch Eingriffe der Manöverleitung konnte die Reputation der
glorreichen Sowjetarmee gerettet werden.
Alte Geschichte fand in Mecklenburg statt - kannst ja mal z.B im
Spiegel-Archiv recherchieren.

Mensch Torsten - zu Zeiten des "kalten Krieges" ( wahrscheinlich auch noch
im Augenblick ) hatten die Ruskis schlicht "Schiß" vor den amerikanischen
Atomwaffen und besonders auch vor der Bundeswehr, der größten Streimacht
im freien Europa.

Auch aus diesem Grunde mußten die Angehörigen der NVA die Wochenenden
in den Kasernen verbringen, während unsere Kasernen bis auf die Wachgruppen,
die Bereitschaftszüge und Wochenend-Reserveübende leer waren.
Unsere Luftwaffe (Abfangjäger und 'Flak') hatte natürlich einen höheren
Bereitschaftsgrad.

Bei unseren Manövern hat mich immer die 'beschissene Ausgangslage'
geärgert :
Feind hat mit überlegenen Kräften die eigene Front überrannt...
... Rückzug / Verzögerungsgefacht...
... mit unterlegenen Kräften mit viel Mühe (die Manöverkollegen der
anderen Seite wollten natürlich auch gewinnen) den 'Feind' ( erst
Partei rot - später orange *gg*) zum stehen bringen.

Ich hoffe, die Prophezeiungen werden nicht schon allein durch massiven
Verrat wahr. Das Überraschungsmoment allein kann sicher kein Vordringen
der Russkis und ihrer 'Hilfstruppen' bis zum Rhein erklären.

> Zudem fehlt mir ein wenig die Motivation. Wenn ich für etwas eintrete, muß ich
> schon davon überzeugt sein. Ich sehe nicht unbedingt ein, das Umverteilungs-
> und Bereicherungssystem derer zu schützen, die garantiert an keiner Front zu
> finden sind. In Zeiten der Bedrohung taucht dann immer der Begriff "Vaterland"
> auf, von dem jahrzehntelang keine Rede und schon gar nichts zu spüren war.

Akzeptiert - in vielem gehe ich mit Dir konform - was die Beurteilung unseres
Wirtschaftssystems betrifft. Nur ich schätze unsere Verfassung mit den
zugesicherten Menschenrechten und seinen Entfaltungsmöglichkeiten.

Ich persönlich sehe da durchaus Werte, die auch meinen persönlichen
Wehrbeitrag rechtfertigen. Ich würde auch in meinem Alter nochmal
losziehen. Mein Urgroßvater war genausowenig ein Militarist, er hat den
eigenen Hof in Schlesien nicht gern zurückgelassen, ist aber mit anderen gegen
die Russen gezogen, während sein Sohn (WK 1) in Frankreich war.

Alles andere wäre für mich schlicht Verrat am eigenen Volk.
Wehrdienstverweigerung = demokratisches Grundrecht o.k. Aber dann
Bitte die Konsequenzen tragen und in den -vom Feind -evtl. zerstörten Städten -
als ausgebildete Sanitäter, Feuerwehrleute und THW'ler - Zivilisten retten.

> Richtig, Wir sind das Volk. Deshalb wären wir schön blöd, unseren Arsch für
> die zu riskieren, die dieses Bewußtsein nicht haben. Sollen sie doch aus
> ihrem privat gerafften Reichtum eine Söldnerarmee finanzieren.

NEIN - niemals eine reine Söldnerarmee. die kann gegen das eigene Volk
(zur weiteren 'Plünderung'/Unterdrückung) leicht eingesetzt werden.
Die oberste 'Heeresleitung' der NVA hatte damals/zueletzt auch schwerste
Bedenken, Wehrpflichtige gegen das eigene Volk einzusetzen.

> Zu Deinem letzten Abschnitt: Es gibt nicht nur Viel zu ändern, sondern
> schlichtweg Alles, da Alles Teil des Systems und an dieses angepaßt ist.
> Das Zinssystem abzuschaffen und Freigeld einzuführen, dürfte in Berlin auf
> wenig Begeisterung stoßen - wie auch im größten Teil der Bevölkerung.

Meine private Kampagne zu dem Thema konnte mich nicht entmutigen!
Vom Erfolgsbeispiel Wörgl waren alle angetan.

Grundlagen Freigeld:

http://www.geldcrash.de/Aktuelles/Artikel/Buchergilde/buchergilde.html

http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/ - viel Stoff zur Materie

Erfolgsbsp. - Wörgl ein Text:

http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/senf/woersenf.html#woegl

Doch typisch deutsch - Bedenkenträger sind sofort zur Stelle mit Killer-
phrasen. "Läßt sich nicht durchsetzen..."

> Leider sehen die Meisten, daß man durch Zinsen für Nichtstun etwas bekommt,
> nicht aber die langfristige Ruinierung der Wirtschaft.

Das Beispiel mit dem "Josefspfennig" hat aber all' meine Bekannten
betroffen und zugänglich gemacht.

http://www.geldcrash.de/Aktuelles/Vortrage/Josefspfennig/josefspfennig.html

Aber das ist Thema im Geldcrash-Forum

http://f7.parsimony.net/forum9673/index.htm


> Die großen Veränderungen funktionieren nur im persönlichen Maßstab.
> Wenn Keiner mehr Zinsen zahlt noch nimmt oder vermittelt, gibt es kein
> Zinssystem mehr.
> Egoismus und Inkompetenz beseitigt man am Besten durch Ignorieren des
> Betreffenden. Kurz: Nur die Ghandi'sche Strategie der Verweigerung wird zum
> dauerhaften Erfolg führen.

Sorry - Ghandi ist nicht mein Ding - da gefällt mir der Mythos Andreas Hofer
wesentlich besser.

Viele Grüße

Freiwild

Abt. Demokratischer Widerstand gegen jede falsche Politik
........Notfalls mit Waffengewalt gegen Aggressoren.
........Freigeld für freie, souveräne Bürger





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