Arafat will rasche Entsendung von Beobachtern -Scharon nicht
Geschrieben von dainti am 02. August 2001 09:03:33:
Scharon rechtfertigt Angriffe
Israel will trotz internationaler Kritik weiter palästinensische Terroristen mit gezielten Angriffen töten. In einem Telefonat mit US-Außenminster Colin Powell rechtfertigte Ministerpräsident Ariel Scharon dieses Vorgehen. "Genau wie die USA behält sich Israel das Recht vor, seine Bürger vor Terroranschlägen zu schützen", sagte Scharon nach israelischen Medienberichten.
Powell hatte in einem Interview mit dem Nachrichtensender CNN den israelischen Raktenangriff auf ein Büro der radikal-islamistischen Hamas im Westjordanland als "zu aggressiv" kritisiert. Bei dem Beschuss des Hauses waren am Dienstag nach palästinensischen Angaben acht Menschen getötet worden, darunter auch zwei Kinder.
Vergeltung angedroht
Zehntausende Palästinenser schworen beim Begräbnis der Opfer am Mittwoch Rache. Eine Sprecherin der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Jassir Arafat sagte vor der aufgebrachten Menge in Nablus, der palästinensische Aufstand werde nicht gestoppt.
Neue Gefechte
In der Nacht zum Donnerstag haben sich Israelis und Palästinenser im Westjordanland heftige Gefechte geliefert. Bei einem Angriff mit Werfergranaten auf eine jüdische Siedlung wurde eine Frau verletzt. Der Palästinensische Informationsminister Jasser Abbed Rabbo warnte, die Situation sei außer Kontrolle.
Am Mittwochabend waren drei Palästinenser erschossen worden. Zwei mutmaßliche Kollaborateure wurden nach palästinensischen Angaben in Ramallah und in einem Dorf bei Bethlehem offenbar als mutmaßliche Kollaborateure von anderen Palästinensern getötet. In Hebron starb ein Palästinenser bei einem Feuergefecht mit israelischen Soldaten.
Arafat will rasche Entsendung von Beobachtern -Scharon nicht
Zum Auftakt seines Kurzbesuchs in Rom hat Palästinenserpräsident Arafat die rasche Entsendung von internationalen Beobachtern in den Nahen Osten gefordert. Arafat zeigte sich tief besorgt und sprach von einer sehr schwierigen Situation im Nahen Osten. Deshalb müssten rasch Beobachter entsandt werden - so viele wie möglich, sagte er. Unterdessen wies das Büro von Scharon des israelischen Rundfunks zurück, wonach Israel der Entsendung von US-Beobachtern in den Süden des Gazastreifens zugestimmt habe.