Re: Wann beginnt das Elend?
Geschrieben von another am 06. Dezember 2002 15:37:44:
Als Antwort auf: Re: Wann beginnt das Elend? geschrieben von Johannes am 06. Dezember 2002 00:08:32:
>da muß ich Dir völlig recht geben. Was heute ist, ist nicht zufällig, sondern ein Prozeß, der in eine klare Richtung läuft. Langsam, aber stetig.
>Aber ich sehe die Sache auch umgekehrt. Wie können wir erwarten, daß es "nachher" besser wird, wenn wir nicht genauso, wie die Veränderung begann, mit Umdenken beginnen?Auch wenn heutzutage Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung so hochgehoben werden, sind das doch nur leere Worthülsen. Die meisten Menschen eignen sich erfahrungsgemäss nicht dazu ihr Leben selbstverantwortlich in die Hände zu nehmen und das ist keine Frage des Lebensalters. Stattdessen rennt die Herde blindlings Moden und Trends hinterher, ohne sich darüber auch nur annähernd im Klaren zu sein welche Konsequenzen ihr Handeln jeweils haben wird, bzw. wem ihr Verhalten letztlich nützt.
Swissman verlinkte kürzlich eine Seite, in der der schweizer Major von Dach zitiert wurde, der sinngemäss sagte, ein Verstoß gegen die Gebote müsse zwangsläufige Konsequenzen haben. Und so ist es doch. Die Leute begreifen nicht, dass die Regeln, die frühere Generationen aufgrund ihres Glaubens ganz selbstverständlich eingehalten haben, nicht verschwinden wenn man nur die Religion ablegt. Ähnlich einem herunterfallenden Gegenstand, er fällt immer nach unten, nie nach oben, auch verharrt er nicht in der Luft, auch dann nicht wenn man noch nie etwas von Physik gehört hat. Ein andauernder Verstoss gegen die Naturgesetze des menschlichen Lebens kann langfristig nicht ohne folgen bleiben, auch wenn man diese Gesetze hochmütig ignoriert.
Die 68er Bewegung ist ein hervorragendes Beispiel dafür. Dem seit damals gepriesenen Selbstbefreiungswahn ist es zu verdanken, dass die gewachsenen stabilen Familienstrukturen zerfallen und einer egoistischen Beliebigkeit gewichen sind, man betrachte nur die Scheidungsraten, die Zahl der Singlehaushalte und die schwer gestörten Kinder alleinerziehender Elternteile. Die Menschen wissen nicht was gut für sie ist, weil sie sich nicht dafür interessieren wollen, dass sie einer unabänderlichen Ordnung unterliegen, die zu brechen unweigerliche Konsequenzen hat. Eben so wie ein Gegenstand nach unten fällt und nicht nach oben.
>Es wird nicht mit einem großen Knall alles anders werden, sondern wir müssen JETZT beginnen, unser Leben so zu gestalten, wir wir es in Zukunft leben möchten. Vielleicht (oder sogar wahrscheinlich) ändert das nichts mehr am Gesamtverlauf, der prophezeit wurde. Aber so, wie es Ursachen für die heutige Entwicklung gibt, müssen wir Grundlagen für die Zukunft schaffen. Vielleicht wirkt es nur im Kleinen, aber wir sehen ja, was diese Dinge für Auswirkungen haben.Es wird den Leuten leichter fallen das Wesentliche im Leben zu erkennen, wenn sie nicht mehr durch "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten", durch "Telebörse", durch das falsche Versprechen alles sein oder werden zu können und andere Wohlstandsauswüchse davon abgelenkt werden!