Vulkane in der Eifel

Geschrieben von Mischel am 27. Juli 2001 13:33:09:

Als Antwort auf: Frage an die Geologen unter Euch geschrieben von jerrydalien am 27. Juli 2001 01:27:02:

Feuriges Süppchen unter der Eifel

von: Isabell Scheuplein

Nicht alle deutschen Vulkane sind erloschen

Von AP-Korrespondentin Isabell Scheuplein

Frankfurt/Main (AP) Feuer und Asche spuckend zieht der Ätna auf Sizilien derzeit die
Menschen in seinen Bann - auch weil das Spektakel zugleich eine tödliche Bedrohung ist.
Die Vulkane in Deutschland haben sich dagegen in den vergangenen Jahrtausenden
höchstens als Mineralwasserquellen oder fruchtbare Weinbaugebiete hervorgetan. Das
muss aber nicht so bleiben: Unter der Eifel braut sich ein feuriges Süppchen zusammen,
wie neue Forschungsergebnisse belegen.

Mehr als 70 Geophysiker, Seismologen und Vulkanologen untersuchen die Lage in der
westdeutschen Region seit vier Jahren. Das endgültige Ergebnis ihrer Arbeit wird
voraussichtlich nächstes Jahr vorliegen. Klar ist, dass die Vulkane in der Eifel keineswegs
erloschen sind, wie einer der Forscher, Klaus-Günter Hinzen von der Erdbebenstation
Bensberg bei Bergisch Gladbach, erklärt.

Die rund 200 Vulkane in der Eifel sind so genannte Hot-Spot-Vulkane, die ausbrechen,
weil sich unter der Erde heißes Material zusammenbraut und in einer Säule an die Oberfläche drängt, wie der Berliner
Geophysiker Martin Müller erklärt. Unter Hawaii befinde sich eine solche Säule und sorge für den lebhaften Vulkanismus
auf der Inselgruppe.

Vor rund zehntausend Jahren sei in der Eifel zuletzt ein Vulkan ausgebrochen, sagt Müller. Der Ausbruch sei so heftig
gewesen, dass ganz Mitteleuropa mit Asche eingestäubt worden sei. «Das ist gar nicht so lange her, damals sind schon
Menschen herumgelaufen», sagt Müller. Die Vulkanausbrüche in der Eifel seien verheerender gewesen als etwa der
Ausbruch des Mount St. Helens, bei dem vor elf Jahren 57 Menschen starben oder der Ausbruch des Vesuvs, der im Jahr
79 nach Christus die Stadt Pompeji vernichtete.

Die Wissenschaftler haben die Säule unter der Eifel entdeckt, nachdem sie mit mehr als 200 Messtationen für Erdbeben
die Auswirkungen von Erdstößen aufgezeichnet hatten. Wie bei einer Ultraschallmessung beim Arzt konnten sie an den
Messwerten ablesen, dass sich unter der Eifel etwas verbirgt. «Es sind Modelle berechnet worden, nach denen sich unter
der Westeifel eine Säule von 100 Kilometern Durchmesser befindet», sagt Hinzen.

Nach Angaben des Aachener Geologen Peter Kukla ist die Eifel seit zwei Millionen Jahren vulkanisch aktiv. Besonders
feurig sei es dort vor 600.000 Jahren zugegangen, ein Vulkanausbruch sei dem anderen gefolgt.

Wann allerdings die Vulkane wieder ausbrechen werden und aus welchen Gründen, ist noch völlig unklar. Dazu sei das
Erdinnere noch zu wenig erforscht, sagt Hinzen. Sicher sei nur, dass der Eifel weitere Ausbrüche bevorstünden. Vorerst
gebe es aber keinen Grund zur Panik. «Wenn Geologen von Zukunft sprechen, meinen sie die nächsten zehntausend
Jahre».

http://www.eifel-service.de/info/plume.htm

http://www.uni-geophys.gwdg.de/eifel

http://www.vulkanismus.de

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