Ablenkungsmanöver?
Geschrieben von warlord am 25. Juli 2001 08:39:02:
Hi Leute! noch ein artikel der interessant ist aus eirna
Der "Fall Condit": Ablenkung von der Realität.
Seit zwei Wochen kennen die US-Medien nur ein Thema: den Fall des kalifornischen Abg. Condit, dem eine Affäre mit der seit dem 30. April vermißten 24-jährigen Kongreß-Mitarbeiterin Levy nachgesagt wurde. Condit gab seine Beziehung mit der Frau schließlich zu, bestreitet jedoch jedes Wissen über ihren Verbleib. Extremistische Republikaner unter Senator Lotts Führung stürzten sich auf den Fall und forderten Condits Rücktritt. Die Presse machte ein großes Spektakel um die Affäre, die nicht nur von den Tages- und Wochenzeitungen, sondern auch von den großen Fernsehsendern als wichtigste "politische Nachricht" behandelt wurde.
Am 11.7. ließ jedoch der bekannte Journalist Rather die Katze aus dem Sack: "Während Washington und ein Großteil der Nation - und sie hoffen, auch Sie - sich an den Gerüchten und Spekulationen über diesen mutmaßlichen ,Sex-Skandal' aufgeilen und Präsident Bush Phototermine in New York wahrnimmt... ist es höchste Zeit, zu fragen: Warum wird der Weltwirtschaftskrise nicht die geringste Aufmerksamkeit gewidmet? Vorsicht ist geboten, wenn weltweit keine Alarmsignale auftauchen", sagte Rather in CBS-TV. "Die wirtschaftliche Entwicklung verkauft sich nicht so gut wie Sex, das stimmt - aber welcher vernünftige Mensch würde bestreiten, daß die Lage der Weltwirtschaft viel wichtiger ist und jeden Amerikaner wesentlich mehr betrifft?"Rather wurde dafür scharf attackiert. Am 14.7. warf ihm Murdochs New York Post vor: "Rather hat noch immer kein Wort über Levys Verschwinden oder Condits angebliche Affäre mit ihr verloren - aber Fox News Channel, CNN, ABC und NBC haben dem Skandal seit Wochen viel Sendezeit gewidmet." Auch der per Internet verbreitete skandalfreudige Drudge Report thematisierte Rathers "Verweigerungshaltung" am 19.7. auf der Titelseite. Keine Frage: Die ganze Aufregung der Medien wurde vorsätzlich inszeniert, um von der wirtschaftlichen und finanziellen Zusammenbruchskrise abzulenken. Allerdings wurde das "Timing" dieses Medienbetrugs so deutlich, daß einige etablierte Zeitungen ihre Taktik änderten und so taten, als behandelten sie die Wirtschaftskrise.
So titelte die Washington Post am 18.7.: "US-Abschwung breitet sich weltweit aus". Die Schwäche der US-Wirtschaft habe erstmals in 10 Jahren einen gleichzeitigen Abschwung in Iberoamerika, Südostasien und Europa ausgelöst. In derselben Ausgabe schrieb der Ökonom Samuelson unter der Überschrift "Globale Abkühlung", die G-7 verhalte sich "nahezu gleichgültig gegenüber der Gefahr einer globalen Rezession", die wegen der Globalisierung zu einer wirklichen Gefahr werde. Die New York Times brachte am 18.7. einen Gastkommentar von Garten und Krugman, die erklärten, die Globalisierung verschärfe den Abschwung und verbreite ihn: "Präsident Bush und die übrigen Staatschefs der G-7 müssen sich entscheiden, ob sie die Weitsicht haben, ein neues System zu errichten, das den internationalen Handel regulieren und eine weltweite Rezession mäßigen kann."
Die plötzliche Thematisierung ist jedoch nicht ehrlich gemeint. Wie LaRouche betonte, gab keine dieser Zeitungen zu, daß es sich um eine Systemkrise handelt, noch deuteten sie irgendwelche Alternativen zur Rettung der Realwirtschaft an. Deshalb sei dies nur eine andere Form des orchestrierten Medienbetrugs, der eine Diskussion über den Ökonomen, der alle Phasen der Zusammenbruchskrise korrekt prognostiziert und die einzig mögliche Alternative vorgelegt hat (LaRouche), verhindern soll. Die Angst vor der politischen Wirkung der Bestätigung von LaRouches Prognosen habe die etablierten Zeitungen veranlaßt, erst von der Realität abzulenken und sie dann in Lügen zu verpacken.
Mfg
warlord
- Zauberlehrlinge Narada 25.7.2001 09:13 (2)
- Re: Zauberlehrlinge warlord 25.7.2001 11:09 (1)
- Re: Zauberlehrlinge Narada 25.7.2001 11:55 (0)