Bill of Rights ungültig?

Geschrieben von Hybris am 02. Dezember 2002 00:12:59:

Als Antwort auf: Re: Deinen Beistand brauchen andere geschrieben von franz_liszt am 02. Dezember 2002 00:01:28:

>Hallo Ghost,
>vielleicht solltest Du Dich mehr um andere sorgen - sie sind Macher auf der anderen Seite des Atlantiks - wirklich besorgniserregender Geisteszustand!
>Schau mal in den Link - ich wette, Du vergisst darüber die "Probleme" von Hybris ;)
>Gruß franz_liszt

Heh lustige Story. Leider realistisch und wohl auch wahr. Apropos lustig: Hab noch was im Netz gefunden:


4. Juli 1776. Feierlich haben sich die Väter der Verfassung versammelt und die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika unterzeichnet. Freiheit und Gleichheit ("gilt nicht für Negersklaven, Katholiken und Ausländer", Art. 1 a) sollen dem neuen Staatswesen ein festes Fundament geben. Leider haben die ehrwürdigen Herren vorher etwas zu tief ins Glas geschaut.

Die Hälfte der Unterschriften ist unleserlich, andere Namenszüge sind auf dafür nicht vorgesehenen Stellen des Antragsformulars geleistet. Ein Abgeordneter unterzeichnet gar mit drei Kreuzen. Gründet sich die mächtigste Nation der Erde auf ein Zechgelage übermütiger Intellektueller?

Offenbar schon. Findige und windige Anwälte fanden jetzt heraus: Die Amerikanische Unabhängigkeitserklärung entspricht in keiner Weise den englischen Verwaltungsantragsrichtlinien vom 1. Quartal 1770. Ganz abgesehen davon, dass sie nicht fristgerecht eingereicht wurde. Die Folge ist juristisch unabwendbar: Die "Declaration of Independence" ist ungültig. Die U.S.A. sind noch immer Kolonien im Besitz der Britischen Krone.

Welch ein Triumph für Queen Elisabeth II. Ohne Blutvergießen, sind die alten Kolonien wieder mit dem britischen Mutterland vereint. Britische Konservative kündigten sogleich im nationalen Überschwang neue Kolonial-Gesetze an. Alle neuen Untertanen müssen der Königin den Treueschwur leisten und ihr die Füße küssen oder wahlweise den Erstgeborenen opfern. Premier Tony Blair zeigt sich, so sagen Insider, den Vorhaben nicht abgeneigt, will aber noch die eigene Fraktion auf die neue Linie einschwören.

Und Amerika? Ein Gesetz gegen die Re-Annexion kommt aller Voraussicht nach nicht zustande, weil Präsident George W. Bush nicht weiß, wo Großbritannien liegt. Auch die U.S.-Army wird die Nation nicht retten können? Theoretisch wäre es zwar möglich, dass die Ledernacken wieder einmal auf andere Gegner schießen als auf gelangweilte Iraker oder uneinsichtige Serben. Da jedoch die Queen den Oberbefehl über alle Truppen des Empires hat, sind die Streitkräfte in einen kollektiven Gewissenskonflikt geraten und müssen erst einmal zur psychologischen Beratung. Bis dahin peinigen viele Neuerungen die neuen Untertanen: Der Dollar heißt Pfund, der "Elevator" plötzlich "Lift", texanische Rinderfarmer müssen BSE-Kühe züchten, ab sofort herrscht Linksverkehr auf allen Straßen.

Indes sind andere rechtliche Probleme noch nicht ausgeräumt: Ist mit der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung auch die Befreiung der Sklaven ungültig? Wem gehören in diesem Fall Will Smith und Michael Jordan? Kann gegen den Annexionsbescheid binnen vierzehn Tagen Widerspruch eingelegt werden? Genügt zur Wahrung der Frist der U.S.-Poststempel oder ist der Posteingang beim britischen Außenministerium maßgebend? Goldene Zeiten für Juristen.

Na dann kann ja nix mehr schiefgehen. Amerika wird wieder europäische Kolonie, der Dollar abgeschafft und der Euro eingeführt. Und Bush kommt in einen Käfig im Londonder Zoo und wird von Besuchern mit Bananen gefüttert... heh!

Gruß Hybris



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