Verhältnis zwischen Gefuchtel und Ziel

Geschrieben von Elias am 23. Juli 2001 14:51:55:

Als Antwort auf: Gefuchtel ohne Sinn geschrieben von Elias am 23. Juli 2001 14:23:16:

Hallo Narada

nehmen wir mal an Du willst einen Brief verschicken. Rein funktional brauchts Du dafür ein Kuvert, eine Adresse, eine Briefmarke, ein Briefkasten etc. Jetzt kannst Du natürlich diese Handlung ausschmücken und ritualisieren. Du kannst dafür ein Gewand anlegen, Lieder singen, Duftkerzen anzünden und vieles mehr. Wenn aber bei all diesen Äußerlichkeiten verloren geht, warum man das eigentlich macht, dann verstärkt man damit nicht die Handlung, sondern lenkt von ihr ab. Dann legt man vielleicht viel Wert auf das Ritual, aber der Brief bleibt liegen. Dann ist das Ziel dem Gefuchtel zum Opfer gefallen, weil man falsche Schwerpunkte gesetzt hat.

Ich habe im Laufe der Zeit etliche solche Fälle festgestellt, wo das eigentliche Ziel vollkommen auf der Strecke geblieben ist, weil man es vor lauter Ritualen nicht mehr erkennt. Z.B. der Sinn der Taufe. Es geht um eine Neuorientierung. Der alte Dreck wird abgewaschen. Der alte Name abgelegt ein neuer angenommen. Johannes der Täufer rief die Menschen zur Buße auf. Buße bedeutete in diesem Zusammenhang so viel wie UMKEHR. Der Antrieb für die Umkehr ist die REUE. Es ist eine emotional vollzogene Umkehr, deshalb auch eine Taufe mit Wasser (Wasser entspricht in der Symbolik den Emotionen). Es wird noch eine Geistige Umkehr angekündigt, die Taufe mit Feuer (Feuer symbolisiert Geist).

Doch was hat man heute aus diesem Ritual gemacht? Verstärkt man damit die Reue? Unterstreicht man die Umkehr und den Neubeginn? Nein! Man tauft Neugeborene, die nix wissen von Reue, Umkehr und Neubeginn. Das Rituel lenkt daher vollkommen von seinem Sinn ab.

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