Re: Verlassen des Unbewußtheits-Zustandes

Geschrieben von Torsten am 28. November 2002 12:44:59:

Als Antwort auf: Re: Verlassen des Unbewußtheits-Zustandes geschrieben von Bine am 28. November 2002 10:57:32:

Liebe Bine,

auch wenn die Spitze der Pyramide am weitesten sichtbar ist, wird sie doch von ihrer Basis getragen. Und wenn Leute an der Spitze soziale, militärische und ökologische Katastrophen heraufbeschwören, ist es doch Schütze Arsch im letzten Glied, der sie umsetzt, getreten von Schütze Arsch der Klasse A im vorletzten Glied, der damit auch noch zu seinem bißchen Besitz und Macht kommt und die selbst empfangenen Tritte kompensiert.

Das "Böse" ist nicht (nur) an der Spitze zu suchen, sondern beherrscht tatsächlich die ganze Welt, als eine Art kollektives Bewußtsein, in dem sich die ganzen kleinen Schweinereien, Egoismus und Gier überlagern und verstärken, dadurch ein zerstörerisches Potential entwickelnd, welches ein Einzelner oder eine Gruppe niemals aufbringen könnte.

Natürlich kann man mit Fingern auf Andere zeigen. Sieht man genauer hin, wird man aber zumeist eigene Fehler erkennen. Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein. Wir sollten zuerst den Balken im eigenen Auge erkennen, ehe wir uns um den Span im Auge des Nächsten kümmern.

Obwohl ich immer gern über "die da oben" gemeckert habe, verliere ich daran zunehmend den Spaß. Der Grund ist einfach: Ich kann weder sie ändern noch den, mit dem ich über sie herziehe. Im Gegenteil: Mit der Fehlersuche bei Anderen versperre ich mir den Blick auf eigene Unzulänglichkeiten. Und wie auch schon öfter geschrieben: Nur einen Menschen kann ich ganz sicher beeinflussen: mich.

Natürlich sind in unserer Zeit Motive aus der Offenbarung zu erkennen. Wir sind bereits so an Gottlosigkeit und Gewalt gewöhnt, daß wir sie als normal wahrnehmen. Naja, bei Johannes bleibt mehrfach gleich ein Drittel auf der Strecke - was wohl nur durch Naturkatastrophen eintreten kann, von einem globalen ABC-Schlagabtausch abgesehen.

Wem dann zum Sinn des Lebens noch nichts Anderes eingefallen ist, als Besitz und Macht, der wird leicht erkennen, was mit Jüngstem Gericht und ewiger Verdammnis gemeint ist. Übrigens kommt ja laut Offenbarung erst das Tausendjährige Reich, dann noch mal eine kurze Herrschaft des Bösen und dann der Endsieg Gottes. Für den Einzelnen ist völlig wurscht, an welchem Punkt wir uns gerade befinden, da er den Zeitraum seines Lebens nicht bestimmen kann und sich auf die eine oder andere Seite schlagen muß. Und nicht bloß über die meckern, die seiner Meinung nach auf der falschen stehen.

Viele Grüße

Torsten


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