Re: Luftalarm heute morgen in Bagdad.

Geschrieben von ahlfi am 27. November 2002 16:56:17:

Als Antwort auf: Luftalarm heute morgen in Bagdad. geschrieben von Big X am 27. November 2002 16:45:48:

Gerne!

Gruß
Ahlfi


Rüstungskontrollen unter Sirenengeheul

Die Waffeninspekteure in Irak haben die ersten Kontrollen seit 1998 vorgenommen. Sie verliefen laut UN-Generalsekretär Kofi Annan ohne Schwierigkeiten. Im französischen Rundfunk erneuerte er seinen Appell an die Regierung in Bagdad zur „rückhaltlosen Zusammenarbeit“, um einen militärischen Konflikt zu vermeiden.

Luftalarm in Bagdad

Die UN-Kontroleure hatten am frühen Morgen ihr Hotel verlassen und waren zunächst zum Militärghelände Al Tahhadi gefahren. Zwei Stunden später heulten in der irakischen Hauptstadt die Sirenen. Nach irakischen Angaben wurde Luftalarm ausgelöst, weil ein „feindliches Flugzeug“ in den Luftraum über der Hauptstadt eingedrungen sei. Bagdad liegt außerhalb der Flugverbotszonen im Norden und Süden des Irak. Ein Sprecher des britischen Verteidigungsministeriums erklärte, weder britische noch amerikanische Flugzeuge hätten Bagdad überflogen. Die tatsächlichen Hintergründe des Alarms blieben unklar.

Widersprüchliche Angaben

Unbeirrt setzten die Inspekteure ihre Arbeit fort. Nach Augenzeugenberichten besuchten sie eine 100 Kilometer von Bagdad entfernte chemische Fabrik sowie einen weiteren Armeestützpunkt 20 Kilometer östlich der Hauptstadt. Irakischen Angaben zufolge liest sich der Einsatzplan der UN-Mitarbeiter jedoch anders. Danach haben die UN-Waffenexperten zunächst in einer Klinik für psychisch Kranken begonnen und eine Fabrik für Milchprodukte aufgesucht.

Die Kontrolleure der Vereinten Nationen gingen mit einem erheblich gestärkten Mandat durch die neue UN-Resolution 1441 auf die Suche nach verborgenen biologischen, chemischen oder nuklearen Kampfstoffen. Die Regierung in Bagdad hat mehrfach beteuert, sie verfüge über keine Massenvernichtungswaffen. Bis zum 8. Dezember muss Irak eine vollständige Liste über seine Waffenprogramme vorlegen.

Die Zahl der Inspekteure soll in den nächsten Wochen von derzeit 17 auf dann 300 Kontrolleure aus 45 Nationen anwachsen. Sie verfügen über modernste technische Geräte.

Die russische Regierung sieht in dem Beginn der Kontrollen eine „wichtige Wegmarke für eine umfassende Lösung des Irak-Problems.“ Außenministeriums-Sprecher Alexander Jakowenko sagte ferner: „Moskau geht davon aus, dass der Irak seiner erklärten Absicht einer konstruktiven Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen Taten folgen lässt.“

Die syrische Zeitung „Syria Times“ war den USA am Mittwoch vor, nicht an der Wahrheit über die Existenz von Massenvernichtungswaffen interessiert zu sein. Washington gehe es vielmehr um einen Vorwand für eine militärische Offensive.


27.11.02, 12:32 Uhr





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