Re: Realität.
Geschrieben von Guerrero am 27. November 2002 14:02:02:
Als Antwort auf: insbesondere @Gandalf wg. Synchronizität (aber auch @all natürlich) :-) geschrieben von SoL333 am 27. November 2002 02:22:07:
>Hi Gandalf (und andere Leser(innen) :-)
>Folgender Abschnitt in Deiner Antwort war der Auslöser für diesen (doch sehr langen, sorry :-)) Beitrag:
>"was deine sympathie zu schnapszahlen anbelangt (ich nenne sie kalte zahlen: 111, 02020202, 12345678...), so war es für mich, auf meiner herangehensweise auch der ausgangspunkt. gerade um die, in der symbolik so negativ belegten zahl 666 gibt es viele seltsamkeiten. man gelangt zwar zu vielen zufälligkeiten, die in diesem maße nicht auftreten dürften, aber das ganze ergiebt irgendwie nichts, was man halbwegs als gestzmäßigkeiten oder muster bezeichnen könnte. heute sind für mich ganz andere zahlen von besonderem interesse: 144, 25, 354, 65, 12, 216, 1729..., die rein äußerlich nichts besonderes an sich haben."
>Ich glaube, da kann ich etwas aushelfen. Zwar habe ich das Muster noch nicht entschlüsselt, aber ich habe definitiv festgestellt, daß es ein Muster ist mit System! Und der Grund, warum wir zwar das Überzufällige sehen, aber es nicht komplett verstehen können, liegt nicht daran, daß es die gesetzmäßigkeit nicht gibt, sondern wir einfach nicht in der Lage sind, dieses Megasupersystem um uns herum auch nur ansatzweise rein objektiv zu begreifen und wenn wir uns noch so anstrengen. Daher ist das Zusammenlegen von Erkenntnissen auch so überaus wichtig.
>Es folgt ein kleiner Rundumschlag durch die Grundstudiumspsycholgie, ist aber nötig für den zweiten Teil. Aber, und das ist das wichtigste, man muss es nicht nur "wissen" oder mal gelesen haben, sondern sich wirklich so weit hineinversetzen wie möglich, Fantansie benutzen.
>Das, was wir Licht nennen, ist lediglich ein minimaler Prozentsatz elektromagnetischer Strahlung (nicht einmal 5%, wenn ich mich recht erinnere). Dies ist lediglich der Teil an Strahlung (sprich: Energie) um uns herum, den wir sehen können. Die anderen Werte liegen z.B. im ultravioletten oder infraroten Bereich. Diese Dinge können andere Tiere durchaus wahrnehmen oder heutzutage auch wir selbst, wenn wir z.B. ein Nachtsichgerät benutzen, welches für uns unsichtbare Wellenlängen (eben "dunkel") in sichtbare umwandelt.
>Von diesem kümmerlichen Häuflein "sichtbarer" Energie fällt nun zufällig etwas in unser Auge. Was passiert?
>Es passiert die Hornhaut und wird sogleich von der Irismuskulatur und der Linse (unterstützt durch ganze Körperbewegungen, wie drehen des Kopfes) fokussiert und scharfgestellt. Daraufhin fällt es auf Netzhaut. DIe Netzhaut (wohl auch die eigene) hat jeder von Euch schon einmal gesehen. Erinnert Ihr Euch an die roten Karnickel-Augen auf manchen Fotos?
>Das ist kein Fehler des Films oder so, sondern alles funktioniert völlig korrekt. Ihr hattet nur genau in den Blitz geschaut und direkt ins Objektiv. Der Blitz hat Euer Auge für die Kamera sozusagen ausgeleuchtet und das rote, was Ihr seht, ist Eure Netzhaut. Nach dem selben Prinzip funktioniert auch der Augenspiegel des Arztes, den Ihr als Kind bestimmt aus Platik im Arztköfferchen hattet, das runde Ding mit dem Loch, das man dann auf der Stirn trug.
>Auf dieser Netzhaut sind Millionen von kleinen Zellen untergebracht, die auf unterschiedliche Bereiche der für uns sichbaren Wellenlängen empfindlich reagieren. Wird eine solche Zelle von dem entsprechenden Lichtstrahl getroffen, dann reagiert sie mechanisch (!, sprich Bewegung = Energie) und löst damit auf cleverste Art eine chemische Reaktion aus, die wiederum zu einem elektrischen Impuls führt.
>Diesen Impuls gibt die Zelle weiter an ein Neuron, welches zusammen mit den vielen vielen anderen Neuronen nach und nach hyperkomplex verschaltet gebündelt (sog. Nerven) weiter ins Gehirn führen. Der elektrische Impuls wandert von Schaltstelle zu Schaltstelle, löst hier mal weitere Impulse an anderen zellen aus, hemmt dort wieder andere, mitten durch den Kopf, bis es, oder das, was daraus inzwischen geworden ist an seinem Bestimmungspunkt, dem sog. visuellen Kortex ankommt. Davon hat jeder zwei, einen rechts und einen Links. Die Informationen beider Augen laufen dabei über Kreuz, das heißt, die Infos von rechts werden in den linken Hinterkopf, die von links in den rechten geleitet.
>In diesen beiden Klumpen Gehirn (einen Riesennetz von Milliarden dicht verschalteter Neurone (!!!!!!!) werden die Signale erst einmal verrechnet. Für "uns" als Information brauchbar gemacht.
>Bis dahin seht Ihr und ich NICHTS! Und wer oder was ist Ihr oder ich?
>Das was mir antwortet "Ja, der bin ich!", wenn ich rufe Gandalf, ist in Wirklichkeit eine Art Betriebssystem (man kann es gut mit einem Computer vergleichen) eines hoch entwickelten biologischen Androiden.
>Dieser hoch entwickelte Android besteht aus Milliarden kleinster Zellen, die in perfekter Harmonie miteinander agieren. Doch eines haben alles Zellen gemeinsam: den genetischen Code.
>Viele meinen, die Gene seien dazu da, um die Informationen von UNS weiterzugeben. Wir Boss, Gen "Nigger" (sorry). Diese Ansicht ist falsch. (sehr empfehlenswert: Richard Dawkins "Das egoistische Gen").
>Vor langer langer Zeit gab es einmal einen chaotischen Klumpen wirbelnder Atome im All: die junge Erde. Das atomare Chaos hatte sich durch chemische Reaktionen schon etwas geordnet, es hat sich eine starre Kruste gebildet, Tümpel, Meere, Matsch entstanden, die jedoch mit dem was wir kennen nichts gemeinsam hatten. Die Ursuppe. Blitze schlugen ein, Stürme tobten, wirbelten alles durcheinander, hier und da platschte ein Meteorit hinein und das brachte alles in Bewegung und fügte Atome gewaltsam zu immer komlexeren Gebilden heran, Moleküle bildeten sich und irgendwann einmal nach wohl vielen vielen Millionen Jahre passierte das unwahrscheinliche: es entstand ein Molekül, das sich selbst reproduzieren konnte, eine "Replikator". Daran ist ansich nichts spektakuläres, sondern es passiert durch chemische und physikalische Kräfte. Dieses Molekül war zufällig so aufgebaut, daß es anziehend wie ein Magnet auf ganz bestimmte andere chemische Elemente war. Es puzzelte sich also ein exaktes Negativ aus der atomreichen Umgebung zusammen durch Anziehungskraft auf nur ganz bestimmte Typen. Welche dann "zufälligerweise" Anziehungskraft auf genau die Typen des Originals hatten und dieses ebenso wieder exakt reproduzierten (unsere Gene reproduzieren sich heute übrigens noch mittels negativ).
>Da die Umgebung reich war, vermehrte der Replikator sich rasch und viele Bereiche waren bevölkert. Auch war der Kopiermechanismus ungeheuer genau (für uns Menschen technich bei weitem nicht reproduzierfähig) aber nicht wirklich 100%ig, durch Energie von außen entstanden Varianten. Auch wurden nach und nach die Ressourcen knapp, ein "Kampf" darum fand statt (ich betone: völlig ohne Bewusstsein, einfach nur durch physikalische Reaktion) und viele Varianten konnten sich nicht mehr "fortpflanzen", sie fanden keinen Negativ-Partner mehr, und da auch ein Molekül irgendwann mal zerfällt, starben sie schließlich nach und nach aus. Nur die "stärksten" überlebten. Die Varianten, die z.B. georgrafisch günstiger lagen, oder Varianten, die sich z.B. eine Art Schutzwall aus anderen Atomen um sich herum bauten und wieder andere, die vielleicht chemisch andere Replikatoren zerstückeln und assimilieren konnten. Nach und nach folgten immer komplexere Moleküle, erste Zellen entstanden, auch erste Zellgruppen. Die einen erfanden vielleicht kleine Tentakel, mit denen sie sich fortbewegen können, andere chemische Abwehrwaffen und große "Münder" zur Nahrungsaufnahme. Ihre Mission von Generation zu Generation ist immer dieselbe geblieben: die Reproduktion der Replikatoren zu sichern.
>Milliarden von Jahren später tummelt sich hier schon etwas ganz anderes. Riesige Zellkolonien wälzen sich durch die Welt. Riesige Kampf- und Freßmaschinen in einem ständigen Kampf um Ressourcen. Sie laufen, springen, fliegen, schwimmen, hüpfen, stechen, nutzen Fontosysnthese zur Energiegewinnung und fahren Auto :-).
>Eines haben sie alle gemeinsam: sie haben ein und demselben genetischen Code. Die mit ihm codierte Information selbst variiert durchaus und sie unterscheiden bisweilen rapide in der Art der Überlebensmaschine die sie jeweils bauen. Wir Menschen haben selbst mit einer Fliege einen nicht unerheblichen Teil an Information gemeinsam, mit einem Schimpansen 97% und wir Menschen untereinander unterscheiden uns nur ganz minmal (weit unter 0,5% wenn überhaupt).
>Sie sind biologische Androiden und die Gene haben sie gemacht. Doch die Gene? Sie wissen davon nichts, sie können nicht wissen, sie tun nur das, was sie schon taten, seit abermilliarden Jahren: sie reproduzieren sich.
>Und Eure Gene können "stolz" auf sich sein, denn sie stellen die momentanen Sieger im Überlebenskampf der Replikatoren dar. Sie haben es geschafft. Natürlich nicht immer ein und dieselben Moleküle, aber eine nahezu exakte Kopie, natürlich in Anbetracht der geschlechtlichen Fortpflanzung statt der Zellteilung, aber das will ich hier nicht noch weiter ausholen, kurz: mit jeder Generation geschüttelt und gemixt, dem "Weibchen" injiziert, im Ziel angekommen ab die Post auf Zellteilung, aber holla die Waldfee: 1 , 2, 4, 8, 16, 32, 64 ..... ) 9 Monate später fleißiges Hämmern und Zimmer am Androiden-Rohbau plumpst beim sog "Weibchen", erkennbar an den markanten Knubbeln, die das "Männchen" offenbar nicht zu besitzen scheint, unten ein kleiner Miniandroid raus. Der ist noch längst nicht fertig, denn der Bau muss zügig vorangehen. Vom Betriebssystem her ist mit einem Bios ausgestattet, was ihm Zugriff auf seine Sensoren erlaubt und vor allem, daß er Atomhaufen oder flüssige Gemenge in sich hereinstopfen kann und da er als Android der Klasse "Mensch" körperlich sehr hilflos ist zu Anfang kann er sich durch laute Signale bemerkbar machen, denn er kann sich halbwegs darauf verlassen, das seine Erzeugungsandroiden das Sorge-für-das-Kind-Programm installiert haben und eifrig Nahrung heranschaffen werden. Das vorinstallierte Betriebssystem muss erst über einige Monate hin mit weiterem Ausbau der Hardware hochgefahren werden. Sensoren werden initialisiert, z.B. für Druck, Temperatur, elektromagnetische Strahlung, Atombewegungen in der Gasförmigen Hülle des Planeten (nennt man auch "Geräusch"), Gefahren- und Alarmsensoren (Schmerz), zur chemischen Identifikation von Atomen aus der Außenwelt (Geschmack) etc.. Nach und nach werden dann die Treiber für die Bewegungen der Greifarme und der Fortbewegungsinstrumente installiert und konfiguriert....
>Das Betriebsystem erhält fortlaufend Informationsgewinn über Vorgänge in der Außenwelt, das sog. "Bewusstsein" baut sich auf, das Betriebssystem LERNT. Das Bewusstsein muss sich mal als sehr erfolgreich erwiesen haben, denn es leben noch die Replikatoren, die Überlebensmaschinen mit Bewusstsein bauen konnten, die ihre Fortpflanzung garantierten. Es erlaubt einem Zellhaufen gezielte Handlungen zu vollführen, die von Vorteil sind, wenn es darum geht, Nachkommen zu zeugen oder sich Ressourcen zu sichern: er kann Pläne schmieden, gezielt Nahrung sammeln ("Hach, heut is mir nach'm Schnitzel!"), auf vergangene Erfahrung zurückgreifen, kämpfen, weglaufen...
>Das "Bewusstsein" sitz mitten drin, eigentlich blind wie Männer in einem U-Boot: sie sehen nicht, was um sie herum ist, sondern haben nur ihre Sensoren und Anzeigen für Druck, Sauerstoff, Sprit, Tiefe etc.
>Alles was das "Ich" vorgesetzt bekommt, sind kompremierte Informationsschnipsel, erzeugt aus elektrischen Signalen, die teilweise von weit her kommen (vom Fuß z.B.). Wenn wir die Augen öffnen, dann denken wir, wir sehen wie durch ein Fenster nach draußen. Das stimmt nicht, sondern das was wir denken zu sehen ist ein von unserem Gehirn geschaffenes Abbild der Umwelt und zwar so reduziert wie nötig, aber komplex wie möglich so daß es noch in der Belance zwischen Überleben und Untergehen liegt, das es also z.B. noch ausreichend schnelle Flucht garantiert (Aufmerksamkeitsmechanismen, Schreckreaktion (=plötzliches Hinwenden zu einer Gefahrenquelle, Adrenalin-Doping, Anspannung).
>Farben? Gibt es nicht wirklich. (Frauen haben z.B. einen Sinneszellentyp für "Rot" auf der Netzhaut mehr und sehen diese Farbe ganz anders als wir, oder Farbenblinde). Man kann nicht einmal sagen, daß das was ich als "grün" sehe, auch Gandalf als dieselbe Farbe sieht. Wir haben beide nur gelernt, daß man Licht von dieser Wellenlänge als "grün" bezeichnet und halten uns daran. In den anderen Kopf gucken kann keiner von uns. Auch Geräusche gibt es nicht. Die Außenwelt ist in Wirklichkeit völlig still, nur Atome bewegen sich. Sie bringen unser Trommelfell in Schwingung und eine sich dadurch bewegende Membran und feine Häärchen senden pausenlos Signale ins Hirn und erst dann gibts den Jimmi Hendrix live in Concert. Wo kein Ohr, da kein Geräusch und in der Disko pumpt ein eckiger Kasten lediglich rythmische Wellen in das Gasgemisch, das uns umgibt. Eine Disko ist sozusagen ein atomares Wellenbad und wir krönen den zum Superstar, der der tollsten Wellenbewegungen zaubert und zu denen wir uns mehr oder weniger gut bewegen können in einer stummen Welt. Auch das Dunkel ist nicht dunkel, sondern die Wellenlängen verschieben sich nur, wir sind zeitweilig sozusagen blind oder sehen nur begrenzt schwarz/weiß, weil nur wenige Sensoren auf der weiteren Umgebung der Netzhaut gereizt werden. Aber "dunkel" ists nicht, andere sehen blendend. Auch der Schmerz ist ansich ist nicht schlimmes: er ist nur ein elektrisches Signal, bringt das Betriebsystem aber tierisch durcheinander. Und ein Schnitzel schmeckt deswegen wie ein Schnitzel, weil irgendwann einmal Dein Papi oder Deine Mami so etwas ähnliches in den Mund gesteckt hat und sagte, das wäre lecker und es wäre ein "Schnitzel". Der Selbstversuch führte zu einem bestimmten Inputmuster auf der Zunge und im Gaumen, das wurde abgespeichert und mit "Schnitzel" tituliert. Kleine Kinder verallgemeinern z.B. noch gerne und sagen zu allem z.B. Schnitzel, was so ähnlich aussieht und schmeckt, auch zu einem Kottlet. Und so wie jeder große Android mit bestimmten Merkmalen, wie z.B. Bart, kurzes Haar, tiefere Stimme, erst einmal ein "Onkel" ist.
>
>Die Welt, wie wir sie sehen, sieht in Wirklichkeit völlig anders aus. Sie ist ein riesiges Gemisch von mal mehr, mal weniger dicht zusammenliegenden und in Bewegung befindlichen Atomen und wir nehmen nur das wahr, was wir wahrnehmen müssen, um in diesem chaotischen Wirrwarr der wirklichen Außenwelt zu bestehen.
>Und was das alles mit Synchronizität zu tun hat, daß schreibe ich im zweiten Teil. Zugegeben, ich habe mich wieder hinreissen lassen, aber einen dermaßen komplexen Gedankengang kann man nur so komplex wiedergeben, sonst ist er in keinsterweise nachvollziehbar. Laß(t) Dir bzw. Euch dieses Sicht mal durch den Kopf gehen und denkt darüber nach und verinnerlicht sie vielleicht ein bisschen, denn nichts ist real und nichts ist, wie es scheint. Und wenn Ihr daß vollbracht habt, dann seids Ihr reif für Teil Zwo, und das is ne Drohung :-). Matrix ist ein Witz dagegen.
>Liebe Grüße
>Chrisi
>P.S.: Wer jetzt brüllt: OOOOOOOOOOFFFFTOPIC, der hats schlicht nicht gelesen. Der Beitrag ist weit davon entfernt. Grundlagenforschung :-).------------------------------------------------------------------------
Buen dìa,
ein paar Worte dazu.
1. Nichts ist Zufall.
2. Real für mich ist was ich erkenne.
Das gilt für jeden entsprechend dem was er erkennt.2. Die Realität (meine und deine) ändert sich.
Entsprechend unserer "Entwicklung".3. Unser Körper ist eine biologische Vorrichtung,
durch die wir wirken und Wirkungen abbekommen, in unserer Realität4. Dass wir, ich und du, uns in diesem Körper hier aufhalten hat seine Gründe.
Saludos
Guerrero