hoffentlich kein MacDonalds-Lieferant
Geschrieben von franz_liszt am 25. November 2002 21:41:23:
Montag, 25. November 2002
Kanadas Farm des Grauens
Sereinmörder zerstückelt FrauenIm größten Serienmordfall
Nordamerikas werden jeden Tag
neue grauenvolle Beweisstücke
sicher gestellt. Mal ist es ein
Haarbüschel, mal eine Fingerkuppe.
Immer wieder finden sich
Knochensplitter in den Unmengen
von Erde, die seit Wochen auf der
Schweinefarm des mutmaßlichen
Massenmörders Robert William
Pickton unweit der kanadischen
Großstadt Vancouver auf ratternden Förderbändern von Experten der
Polizei durchsiebt werden.
Die Horrorszenerie der größten Tatortuntersuchung in der
Kriminalgeschichte Kanadas ist jener in "Fresh Kills" nicht unähnlich. Auf
der Mülldeponie südlich von Manhattan waren monatelang Schuttmassen
des World Trade Centers nach Leichenresten abgesucht worden. Die
kaltblütige Grausamkeit, mit der auf der Pickton-Farm wahrscheinlich über
fast 20 Jahre hinweg immer wieder gemordet wurde, erinnert kanadische
Medien durchaus an jene, mit der Terroristen am 11. September
vorgingen. Hier wie da blieben von den meisten Opfern nur Fetzen übrig,
können meist nur noch DNA-Analysen bei der Identifizierung helfen.
Dem 52-jährigen Pickton, der die Schule wegen Lernschwäche nach der
6. Klasse verlassen hatte und unverheiratet blieb, werden bisher 15
Frauenmorde zur Last gelegt. Bis zum Beginn seines Prozesses Mitte
Januar könnten es weit mehr werden. Noch ist ein Großteil der insgesamt
15.000 Kubikmeter "verdächtiger Erde" nicht abgesucht worden. Und in
einem Kühlcontainer lagern tausende, oft mikroskopisch kleine
menschliche Überreste, die von den Pathologen und forensischen
Medizinern bisher nicht zugeordnet werden konnten.
Die Polizei verdächtigt den Schweinezüchter und Besitzer der Nachtbar
"Piggy's Place", hinter dem Verschwinden von mindestens 63 Frauen seit
1983 zu stecken. Die meisten waren Prostituierte und/oder Drogensüchtige
aus Vancouvers Schmuddelviertel Downtown Eastside.
Was genau mit den Opfern geschah, was sie durchlitten haben, lässt die
Staatsanwaltschaft noch weitgehend im Dunkeln. Durchgesickert ist
allerdings, dass die Frauen wahrscheinlich in einer Häckselmaschine der
Pickton-Farm zerstückelt und dann den Schweinen zum Fraß vorgeworfen
wurden.
Weil die Ausbreitung solcher Einzelheiten in den Medien den emotionalen
Druck auf die Geschworenen-Jury noch erhöhen und dadurch ein
objektives Urteil beeinträchtigen könnte, verlangt Picktons Anwalt Peter
Ritchie, alle Reporter von dem Prozess auszuschließen.
Dass sich Polizei und Staatsanwaltschaft bedeckt halten, ist bei der
Vorgeschichte des Falls sowie angesichts von drei Zivilklagen gegen die
Behörden nicht verwunderlich. Angehörige der Ermordeten werfen den
Behörden vor, die Ermittlungen jahrelang verschleppt zu haben, weil es
sich bei den Opfern um verachtete Menschen am Rande der Gesellschaft
gehandelt habe.
Selbst als sich die Vermisstenanzeigen häuften, sei nur eine Handvoll
Kriminalisten für den Fall abgestellt worden. "Die Polizei wollte nichts
wissen", sagt die Kinderbuchautorin Maggie de Vries. Unter den
inzwischen identifizierten Opfern ist ihre einstige Kinderheim-Freundin
Sarah. "Wenn 50 Frauen wie ich vermisst worden wären", sagt de Vries,
"dann hätten ganze Hundertschaften gesucht."
Dass der Schweinezüchter im Februar festgenommen wurde, war nur einer
anonymen Anzeige zu verdanken, wonach es auf der Pickton-Farm eine
unlizenzierte Waffen gebe. Bei einer Durchsuchung fanden Polizisten
Papiere von mehreren der vermissten Frauen.
(von Thomas Burmeister, dpa)- Bei Hitchcock wars ne Hühnerfarm -
- Re: hoffentlich kein MacDonalds-Lieferant Badland Warrior 25.11.2002 21:51 (0)