Re: synchronizität
Geschrieben von PAKU PAKU am 25. November 2002 10:32:36:
Als Antwort auf: synchronizität geschrieben von Gandalf am 25. November 2002 02:19:15:
Wenn es dich interessiert: Ich habe ein Buch geschrieben, das sich unter anderem mit diesem Thema beschäftigt: Folgend ein Auszug. Wenn du es kaufen willst, kannst du auf meiner Homepage machen...
Meine hellsichtige Schwester SanniMeine Schwester Susanne Pakulat-Müller lebt seit zehn Jahren in der bildschönen Stadt Genf am Genfer See, an dessen Ufern die Alpen in den Himmel wachsen. Sie unterrichtet dort an einer Privat-schu-le Deutsch für Geschäftsleute, Diplomaten und Mangager.
Wir besuchen sie jedes Jahr zu Ostern oder zu Pfings-ten, wenn der Frühling am Genfer See schon ein bißchen fortgeschrit-tener ist als an der Ham-burger Alster.
Sanne hat viele Talente und wenig Geduld. Sie könnte eine gute Ma-lerin, Dolmetscherin, Designerin, Aurorin oder auch Schauspielerin sein, wenn sie die Geduld hätte, zu üben und sich weiterzuentwickeln. Ich will hier aber gar nicht über ihre Kreativität berichten, sondern über ihre merk-wür-digen Fähigkeiten der Telepathie und Hellseherei. Diese Fähigkeiten hat sie zweifelsohne von unserer Großmutter müt-ter-licherseits Elisabeth Schröder, eine Urenkelin des Rittmeisters von Balle, geerbt.
Sanne wurde früher gern und oft von Freunden mit in die Ham-burger Spiel-bank genommen, weil ihre Tref-fer-quote beim Roulett sehr hoch war. An guten Tagen schaffte sie einen Zahlentreffer am Tisch 1, ging zum Tisch 2 und landete sofort wieder einen Treffer. An schlechten tgen schaffte sie nichts. Ihre Gabe lässt sich nicht abrufen wie ein Lächeln.
1978 arbeitete sie als Einzelhandelskauffrau bei Linea im Jungfern-stieg, einer der Hamburger Edeladressen für Mode. Zu der Zeit kam es das erste Mal gehäuft zu Ereignissen, die man nicht anders als mit Hellsichtigkeit bezeichnen kann. Ein paar Beispiele:o
Einer ihrer Kollegen kommt von der Mittagspause zurück und stellt eine große Tasche auf den Bedienungtresen und sagt:
"Rate mal, was ich mir heute gekauft habe...".
Meine Schwester lächelt und sagt ohne zu zögern:
"Ich weiß, ein Buch über Mauritius."
Der Kollege starrte sie nur an und konnte es nicht fassen. Der Inhalt der Tasche war nicht zu sehen. Er war kein Mauritiusfan und hatte auch nie-mals mit meiner Schwester über Mauritius gesprochen.
Woher also wusste sie von dem Einkauf?
Sanne hatte nicht darüber nachgedacht.
"Die Antwort lag mir einfach so im Mund. Ich wusste es eben."o
Welf, ein alter Freund meiner Schwester, den sie ein gutes Jahr nicht gesehen hatte, kam eines Nachmittags im Winter 78 zu Linea in den Laden, um Sanne spontan zu besuchen. Er strahlte sie an und sagte:
"Hallo Sanne, ich hab Dir was mitgebracht."
Woraufhin meine Schwester ohne jede Aufregung antwortete:
"Ein paar Lederhandschuhe." Sie hatte recht.o
"Das nächste hellsichtige Ereignis war 1985. Ich war mit Peter Knoll in Giechenland und träumte einen Tag vor unserem Rückflug von einem Flug--zeugabsturz. Ich war mir so sicher, dass es zu einem Unfall kom-men würde, dass ich Mutti in Hamburg anrief, um mich zu verab-schie-den.
Am liebsten wäre ich gar nicht eingestiegen.
Tja, und als wir dann im Flieger saßen, begannen Turbulenzen, es wurde unruhiger und un-ruhiger, alle schnallten sich an, die Maschine hüpfte rauf und runter. Der Kapitän verlor kein Wort zu uns.
Und dann kam ein Stewart mit kreidebleichen Gesicht und setzte sich in den freien Sitz neben uns.
Er hatte offensichtlich furcht-bare Angst und sagte auch kein Wort. Letzt-end-lich passierte nichts, aber das war der schlimmste Flug meines Lebens."
Während Sanne ihr Erlebnis schilderte, kam ich auf eine interessante Erklärungsmöglichkeit für diese falschen Hellsichtigkeiten:
"Vielleicht ist deine Hellsichtigkeit eher athmosphärisch. Das bedeu-tet, dass Du am Tag zuvor die Bedrohung, die Möglichkeit des Unfalls, gespürt hast, wie und womit auch immer, aber dann hast Du sie einfach überinterpretiert, als Absturz."
"Ja, das kann gut sein. Wenn ich zum Beispiel einen neuen Sprachkurs bekomme und den Schüler in seiner Firma oder zu Hause das erste Mal aufsuche, weiß ich sofort, wie die Atmosphäre in Zukunft sein wird, wie sich der Schüler dort fühlt, so als wäre ich schon 1000 mal dagewesen. Ich weiß nicht, wie es dort aussieht, aber ich weiß, wie es sich anfühlt."Eine zweite, noch ausgeprägtere Fähigkeit meiner Schwester ist die Telepathie. Sie steht nicht mit allen Personen in telepathischer Verbin-dung, sondern nur mit ganz bestimmten, vertrauten Menschen.
Dabei spielt es keine Rolle, wie oft sie diese Personen trifft oder wie lange sie diese Personen schon kennt. Die Vertrautheit ist wichtig, die gleiche "Wellen-länge", wie es so treffend heißt.
Bei diesen Personen kann sie sich hinsetzen, sich auf die Men-schen konzentrieren und sich dann wünschen, dass diese sie anrufen mö-gen. Dann vergeht keine Minute und das Telefon klingelt und die Per-son ist dran, weil ihr die spontane Idee kam, bei Sanne anzurufen.
Roberto aus Italien ist eine dieser Personen.
Im Frühjahr 1996 saß Sanne mit ihrem damaligen Freund Didier Salzmann, dem Inhaber der Schweizer Satelliten-Navigationsfirma Imsat, beim Fernsehen. Sie hatte ein gutes Jahr lang nichts von Roberto gesehen oder gehört. Sie saß also auf der Fern-seh-couch, kon-zen-trierte sich und wünschte, dass Roberto anrufen möge.
Zur gleichen Zeit saß Roberto mit einigen Freunden beisammen und unterhielt sich über Gott und die Welt, als er plötzlich ein Klingeln in seinem Kopf hörte oder spürte und das dringende Bedürfnis bekam, Sanne anzurufen, was er auch sofort tat.
Eine weitere Person, mit der Sanne oft und gern telepathiert, ist Eve-lyn Golay aus Yvoir in der Nähe von Genf.
Angie, die Kinder und ich konn-ten Evelyns neues Haus direkt am Genfer See im März 98 bewundern. Evelyn ist PR-Direk-torin für einige Schweizer 5-Sterne-Hotels und ihr Mann ist Direktor des Mövenpick-Hotels in Genf. Die beiden haben schon fast überall in der Welt gearbeitet und sind große Ägypten-Fans.
Mit Evelyn funktioniert das Spiel machmal auch andersherum. Das heißt, Sanne hat plötzlich das Ge-fühl, sie müsste Evelyn anrufen, weil diese gerade an sie denkt. Und wenn sie dann anruft, sagt Evelyn:
"Komisch, ich habe gerade an Dich gedacht."
Und noch ein Beispiel:
Als Sanne Ende der Siebziger, Anfang der Acht-ziger bei der jungen und damals interna-tional noch unbekannten Jil Sander arbeitete, rief zweimal im Jahr eine Kundin an und bestellte Klei-dung für ca. 30.000 Mark. Sie war die Chefin einer großen Reede-rei in Cuxhaven und besaß das nötige Klein-geld.
Einmal rief Sanne bei dieser Kundin an, weil sie noch eine Frage zu einer Bestellung hatte. Die Sekreatärin vertrös-tete Sanne, da die Chefin gerade in einer wichtigen Besprechung sei und bat um einen späteren Anruf. Sanne wollte gerade zustimmern, als sich plötzlich über einen Zweit-apparat die Chefin persönlich zu Wort meldete:
"Frau Pakulat, Sie machen mir Angst. Ich sitze hier mit 20 Leuten in einer Konferenz, argumentiere gerade aufs Heftigste, da klingelt es plötz-lich in meinen Kopf, mitten im Satz! Und ich weiß, dass ich zum Telefon gehen muss und dass Sie dran sind! Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu!"
Für meine Schwester sind diese Fähigkeiten aber fast normal. Nur wenn sie darüber nachdenkt, fällt ihr auf, wieviele Dinge sie im Alltag schon vorher weiß oder ahnt. Das geht soweit, dass sie den Telefonhörer vorsorglich beiseite legt, weil sie weiß, dass gleich ein unerwünschter Anruf kommt. Oder sie setzt sich erwartungsfroh neben den Apparat, weil sie weiß, dass gleich jemand anruft, den sie gerne spricht.In letzter Zeit häufen sich bei ihr allerdings ganz andere merkwürdige Ereignisse:
Sie braucht dringend einen supergünstigen Steuerberater und findet 5 Minuten später im Briefkasten einen Zettel eines Steuer-beraterbüros, das gleich um die Ecke seine Dienste für 60 Franken anbietet.
Ihr Wagen spinnt und sie fragt drei Schüler in der Schule nach einer günstige Werkstatt in der Nähe. Keiner kann eine nennen. Zu Hause im Briefkasten liegt ein Werbeangebot einer Kfz-Werkstatt, zwei Straßen weiter.
Sie beschließt, einen Computerkurs zu belegen, doch wo und was kostet das? Mehr als 1.500 Franken kann sie auf gar keinen Fall ausge-ben. Also, was tut sie? Richtig, als allererstes geht sie zum Briefkasten - mehr aus Spaß, denn aus Berechnung - aber siehe da. Das Wunder nimmt sei-nen Lauf! Es funktioniert!
Im Briefkasten liegt der Zettel einer Firma, gleich um die Ecke, die Computerkurse anbietet, exakt auf die Bedürfnisse meiner Schwester zugeschnitten und für genau 10 x 120 Franken Kosten!
Inzischen wartet Sanne schon auf die Zettel. Was soll’s. Erklären kann man es nicht, aber solange es funktioniert, sind die Erklärungen für sie auch nicht wichtig.
Ach ja, die Geschichte hat noch eine unvermutete Pointe:
Ich wollte an einem Abend im März 98 in Sannes Genfer Wohnung ein Interview mit ihr führen, zum Thema Kreativität und übersinnliche Geis-tes-kräfte. Aber irgendwie kamen wir nicht dazu.
Ich habe das Gespräch Mit-te April in unserem Elternhaus in Neuschönningstedt übrigens nachge-holt.
Und nun raten sie mal, was am nächsten Morgen in Sannes Brief-kasten lag? Ein Zettel, auf dem ein junger, preisgekrönter Erfinder seine "genialen Ideen" zum Kauf und zur Vermarktung anbot!
Unglaublich, aber wahr!
Wirken die dringenden Bedürfnisse meiner Schwester telepathisch aufs Umfeld, so dass die Firmen und Personen - sozusagen mit einem Blitz oder Klingeln im Kopf - passende Angebote formulieren und just in time bei Sanne in den Briefkasten stecken?
Ich kann mir das beim besten Willen nicht erklären. Aber alles auf den Zufall zu schieben, scheint mir bei den unbestreit-baren Fähigkeiten meiner Schwester auch nicht als glücklich-ste Lösung.
Für die atmosphärische Hellsichtigkeit könnte es allerdings eine Erklä-rung geben:
Wetterfühlige Menschen können ja bekanntlich ein herannahendes Ge-wit-ter schon lange vorher spüren, Tiere übrigens auch. Ihr Gehirn reagiert deutlicher und heftiger auf die Strahlung, die bei Gewitter entsteht.
Wissenschaftler der Universität Gießen und der Ludwig-Maximi-lians-Universität in München haben 200 Testpersonen den gleichen elektromagnetischen Wellen ausgesetzt, die auch bei Blitzen entstehen und die selbst in 1.000 Kilometer Entfernung noch meßbar sind.
Mit Hilfe eines EEG konnten die Forscher feststellen, dass sich die Wellenströme des Gehirns auf den Takt der elektromagnetsichen Pulse des "Gewitters" einstellen. Dieser Gleichtakt-Zustand im Gehirn hielt bei den Personen, die sich als wetterfühlig bezeich-neten, deutlich länger an.
Kann es sein, dass starke (und vielleicht auch schwache), emotionale Ereignisse konkrete Wellenmuster aussenden (elektromagnetisch oder in einer bisher nicht messbaren Gestalt), deren komplexe Form für das Ge-hirn vertrauter Personen mit einer hellsichtigen Fähigkeit "lesbar" sind. Lesbar in dem Sinne, dass das empfangende Gehirn die Wellen-muster wie bei den Gewitter-Fühligen kopiert, also das komplexe, äußere Sig-nal, von wie weit es auch herstammen mag, im Inneren wieder-herstellt?
Ähnlich wie der Informationsversand via Internet, der ja Infos in Zig Minipaketen über den Planeten verschickt und es schafft, beim Em-pfän-ger aus diesen Paketen-Wirrwarr wieder ein richtiges Ganzes zusam-men-zubauen.
- Re: synchronizität Gandalf 26.11.2002 01:26 (0)