Nachtrag: Warum lehnt Scharon internationale Beobachter ab ??

Geschrieben von dainti am 20. Juli 2001 07:21:36:

Als Antwort auf: Siedler töten im Westjordanland drei Palästinenser geschrieben von dainti am 20. Juli 2001 07:17:06:

Was hat der Mann zu verbergen ??

Gruß dainti

Hebron (Reuters) - Im Westjordanland sind am Donnerstag drei Palästinenser, darunter ein Kleinkind, vermutlich von Israelis erschossen worden. Der israelische Polizeichef im Westjordanland, Schahar Ajalon, sagte im Israel Radio, die Schützen hätten in einem Auto am Straßenrand bei Hebron gewartet und das Feuer auf das Fahrzeug der Palästinenser eröffnet.


Israels Ministerpräsident Ariel Scharon verurteilte die Tat. Die Palästinenser-Regierung verlangte internationale Beobachter, was Scharon erneut ablehnte. Zuvor hatten die Außenminister der G8 beide Seiten aufgefordert, die Entsendung internationaler Beobachter in die Unruhegebiete Westjordanland und Gaza-Streifen zu erlauben.


Neben dem drei Monate alten Jungen seien zwei Männer getötet worden, teilten Sprecher eines Krankenhauses im zwischen Israelis und Palästinensern geteilten Hebron mit. Fünf Menschen seien verletzt worden, darunter ein vier Monate altes Mädchen.


Die Schützen hätten nach der Tat gewendet und seien in Richtung der israelischen Stadt Kirjat Gat gefahren, sagte Ajalon. Auf die Frage, ob Juden geschossen hätten, sagte er: "Das glauben wir."


Zu der Tat bekannte sich Israel Radio zufolge das "Komitee für die Sicherheit auf den Straßen". Der Name spielt auf die Gewalt an, der sich jüdische Siedler von Seiten militanter Palästinenser ausgesetzt sehen. Die Dachorganisation der jüdischen Siedler im Westjordanland und Gaza-Streifen verurteilte die Schießerei bei Hebron und verlangte die Festnahme der Schuldigen - wer immer diese seien.


Die Palästinenser-Regierung machte in einer Stellungnahme die israelische Regierung für den Anschlag verantwortlich. Sie forderte zudem die G8 auf, sich sofort für die Entsendung von Beobachtern zum Schutz der Palästinenser vor der israelischen Armee zu entschließen. Das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien, Japan, Kanada, den USA und Russland (G8) beginnt am Freitag in Genua.


Wenige Stunden vor dem Anschlag hatten die G8-Außenminister bei ihrem Treffen in Rom an Israel und Palästinenser appelliert, die Gewalt einzudämmen. "Wir glauben, dass unter diesen Umständen, internationale Beobachter ... ihren Interessen bei der Umsetzung des Mitchell-Planes dienen würden," hieß es in einer Erklärung. Der Mitchell-Plan müsse so schnell wie möglich umgesetzt werden. "Jede Partei muss sich provokativer Handlungen und eines Anheizens (der Gewalt) enthalten."


Der Plan des früheren US-Senators George Mitchell sieht vor, nach einer Vereinbarung zum Waffenstillstand und einer Stabilisierungsphase vertrauensbildende Maßnahmen zu ergreifen. Auf israelischer Seite gehört dazu der Stopp des Ausbaus der Siedlungen und auf palästinensischer Seite die Entwaffnung der Aufständischen. Zudem ist die Wiederaufnahme der Verhandlungen über die Zukunft der besetzten Gebiete vorgesehen.


Scharon wies in Jerusalem darauf hin, der G8-Vorschlag mache die Entsendung der Beobachter abhängig von der Zustimmung Israels und der Palästinenser. "Darauf haben wir bestanden - keine Entscheidung, die Israel zwingt, einen Schritt zu akzeptieren, den es nicht will."


Seit Beginn des Palästinenser-Aufstands in den besetzten Gebieten Ende September wurden mehr als 620 Menschen getötet, die meisten von ihnen Palästinenser. Formal besteht zwischen Israel und den Palästinensern seit dem 13. Juni eine Waffenruhe. Trotzdem kommt es beinahe täglich zu Kämpfen und Anschlägen.


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