"Damenwaffen" gibt es (nicht)

Geschrieben von Swissman am 23. November 2002 01:03:47:

Als Antwort auf: Re: Meine Meinung dazu geschrieben von Bine am 22. November 2002 16:46:24:

Hallo Bine,

>Mal ne blöde Frage: Gibts da auch was für Damen ;-)

Selbstverständlich gibt es das: Im Prinzip kann eine Frau jede Schusswaffe einsetzen, die ein Mann auch verwendet (wobei ich von grosskalibrigen Waffen trotzdem abraten würde, es sei denn, Deine Armmuskulatur wäre wirklich sehr gut trainiert: Insbesondere Handfeuerwaffen vom Kaliber .45 Magnum schlagen aus wie ein Muli, sodass es bei Anfängern sogar schon zu Schlüsselbeinbrüchen gekommen ist!).

Ausschlaggebend ist vor allem, wo und zu welchem Zweck Du die Waffe in erster Linie benötigst: Wenn die Abwehr von Einbrechern und Plünderern im Vordergrund steht, würde ich zu einer Pump-Action Schrottflinte raten. - Allein schon das charakteristische Geräusch der Ladebewegung wirkt auf jeden Angreifer psychologisch verheerend. Die Schrottflinten eigene relativ grosse Streuung schliesst ein Verfehlen des Zieles selbst bei Hüftschüssen so gut wie völlig aus (der Nachteil ist natürlich die verhältnismässig geringe Reichweite).

Wenn Du aber etwas suchst, was Du auch diskret in der Handtasche (Übrigens: Als Frau hast Du natürlich auch noch die Möglichkeit, ein Strumpfbandholster zu verwenden!) überallhin mitnehmen kannst, dann wird die Wahl auf eine gute Handfeuerwaffe fallen.

Ob nun Revolver oder Pistolen besser sind, ist ein Stück weit Glaubenssache - ich rate zum Revolver: Eine Pistole hat zwar ein grösseres Magazin, was bei einer eigentlichen Schiesserei zweifellos von Vorteil sein dürfte, der gravierende Nachteil besteht freilich darin, dass die Waffe erst entsichert werden muss, während beim Revolver lediglich der Hahn gespannt werden muss. Mithin hat der Revolverschütze eine Handbewegung weniger auszuführen, bevoer er den ersten Schuss abfeuern kann - in einer Notwehrsituation kann dies den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen, da laut Statistik der erste meist den Ausgang des Treffens entscheidet (ein geübter Schütze wird natürlich sicherheitshalber zweimal abdrücken - nötigenfalls kann man die Schuld auf den auftretenden Adrenalinschub abschieben *g*).

In jedem Fall sollte man eine Waffe nicht einfach nur kaufen, sondern damit auch in den Schiesskeller gehen und sich mit ihr vertraut machen - insbesondere solltest Du das Deutschiessen lernen (möglichst schnelles Ziehen, Zielen und Abfeuern), denn in den meisten Fällen läuft eine Notwehrsituation genau darauf hinaus.

Manche Hersteller haben übrigens tatsächlich "Damenrevolver" im Programm - dabei handelt es sich im Prinzip um normale Revolver, die aber ästhetisch verschönert wurden (z. B. Perlmutschalengriffe). Aber eigentlich muss eine Wffe nicht unbedingt gut aussehen, sondern ihre Aufgabe zuverlässig erfüllen.

In Deutschland dürfte zudem die Polizei noch ein Wort mitzureden haben (Waffengesetz)... - Glücklicherweise haben wir hier in der Schweiz dieses Problem noch nicht (derart ausgeprägt)... ;-)

mfG,

Swissman


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