Re: Illuminaten - Wegbereiter des neuen Denkens - für sich
Geschrieben von Torsten am 22. November 2002 19:52:26:
Als Antwort auf: Re: Illuminaten - Wegbereiter des neuen Denkens - für sich geschrieben von HotelNoir am 22. November 2002 18:14:29:
Liebes Hotel,
ich erkenne das göttliche Entwicklungsprinzip auch an wie auch, daß die Evolution ein Ausdruck dieses Prinzips ist.
Das Problem beginnt bei der genannten "Veredelung". Jeder legt die Richtung dieses Prozesses so fest, daß er selbst zu den "Edlen" gehört. Meist sind die aber nicht zur Selbstversorgung fähig, weshalb sie sogar "Unedlen" ein Lebensrecht zugestehen. Und praktischerweise liefern sie immer eine Zukunftsvision, in der an der Spitze der "Gesellschaft" Edle ihrer eigenen Definition stehen. Ach ja, und daß sich die Edlen in der Nähe Gottes ansiedeln oder selbst als Götter betrachten, ist selbstverständlich.
Dummerweise hat das noch nie gestimmt, da sich Hochmut und Verständnis des göttlichen Prinzips ausschließen.
Mit "Behinderten" und Ethanasie ist das so eine Sache. Ich habe auch jahrelang mit ihnen gearbeitet und darüberhinaus genetische Beratungen durchgeführt, in deren letzter Konsequenz es immer um die Entscheidung für und gegen ein Kind ging. Einerseits verlangt das Gesetz, daß den Ratsuchenden alles Für und Wider ausführlich erläutert wird und die Entscheidung bei ihnen liegt, andererseits sind sie mit der Abschätzung einer zukünftigen Situation völlig überfordert und erwarten (zumindest ein Teil von ihnen) einen Rat. Natürlich war ich für ihre Entscheidung nicht kompetent und sie zumeist auch.
Was dann entscheidend war, war meist das jeweilige Vorurteil gegenüber "Behinderten" und der sich selbst beigemessene Wert. So hatte ich den Eindruck, daß Menschen mit "niedrigem Sozialstatus" eher bereit waren, jedes Kind zu akzeptieren, während die mit dem "hohen Sozialstatus" schon mit dem geringsten Risiko eines "Behinderten" ein Kind ablehnten. Hier ist vielleicht interessant, was unter "Sozialstatus" verstanden wird: Ausbildung, Geld und Macht, nicht etwa die Kompetenz sozialen Handelns.
Die Sache mit der Euthanasie hat einen Riesenhaken: Irgendwer muß die Grenze ziehen und die Spritze geben (oder die Zyklon-B-Kristalle einfüllen). Ich würde diese Entscheidung keinem Menschen zumuten und erst recht Keinem in die Hand geben, der sich für entscheidungskompetent hält. Deshalb gibt es nur eine generelle Antwort: Nein. Übrigens existieren schon seit Jahrzehnten mehrere ungeschriebe Möglichkeiten, die Ärzte auch im Interesse der Patienten anwenden - aber leider nicht immer nur in deren Interesse. Deshalb darf die Möglichkeit einer Strafverfolgung nicht untergraben werden.
Viele Grüße
Torsten