Israel schickt Panzer ins Westjordanland

Geschrieben von dainti am 18. Juli 2001 07:18:15:

Als Reaktion auf einen Beschuss des Jerusalemer Vororts Gilo mit zwei Mörsergranaten hat die israelische Armee am späten Dienstagabend Truppen und Panzer vor den palästinensischen Städten Bethlehem und Dschenin im Westjordanland zusammengezogen. Das berichtet die israelische Zeitung "Haaretz".

Ein enger Vertrauter von Palästinenserpräsident Jassir Arafat wurde von dem britischen Fernsehsender BBC mit den Worten zitiert, die Panzer und Armee-Einheiten im Westjordanland würden die labile Situation auf eine "Explosion" zu treiben.

Bei dem palästinensischen Angriff auf Gilo war eine Frau leicht verletzt worden. Seit Beginn der so genannten Al-Aksa-Intifada im vergangenen September ist Gilo mehrfach von der palästinensischen Nachbarstadt Beit Dschala aus beschossen worden, bislang allerdings nicht mit Mörsergranaten.

Palästinensische Vergeltung für israelischen Präventivschlag

Die vereinigte Intifada-Führung, die sich nach Angaben von "Haaretz" aus einer Reihe unterschiedlicher Palästinenserorganisationen zusammensetzt, habe ein Flugblatt veröffentlicht, in dem sie erkläre, den Waffenstillstand nicht länger anzuerkennen. Der Beschuss von Gilo sei eine Vergeltung für den Tod von vier Palästinensern wenige Stunden zuvor.

Die Palästinenser waren bei einem israelischen Hubschrauberangriff auf zwei Häuser in Bethlehem ums Leben gekommen. Unter den Opfern war nach palästinensischen Angaben ein hochrangiges Mitglied der radikal-islamischen Organisation Hamas. Die israelische Armee bezeichnete die Aktion als Präventivschlag. Die vier Männer hätten einen großen Anschlag in Jerusalem vorbereitet.

Israelische Vergeltung für palästinensischen Anschlag

Bereits am Montagabend hatte die israelische Polizei palästinensische Polizeiposten im Westjordanland beschossen und damit Vergeltung für ein Selbstmordattentat verübt. Bei dem Attentat in Binjamina waren zwei israelische Soldaten mit in den Tod gerissen worden. Die Untergrundorganisation Islamischer Dschihad hatte sich zu dem Anschlag bekannt und weitere Terrorakte angekündigt. Der Anschlag steht offenbar in Zusammenhang mit der Makkabiade, den Olympischen Spielen der jüdischen Sportler aus aller Welt.

Ben-Eliser sagt USA-Reise ab

Angesichts der angespannten Sicherheitslage in Israel hat Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliser eine für heute geplante USA-Reise abgesagt. Dies meldete der israelische Rundfunk. Ben-Eliser wollte sich unter anderem mit US-Außenminister Colin Powell und UN-Generalsekretär Kofi Annan treffen.


Oh Oh

Gruß dainti


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